GILLAN - FUTURE SHOCK
Label: | VIRGIN |
Jahr: | 1981 |
Running Time: | 43:57 |
Kategorie: |
Classics |
Nachdem eine der markantesten Stimmen der härteren Rockmusik 1973 bei Deep Purple zum ersten Mal die Koffer packen musste, dauerte es einige Jahre, bis sich der Widersacher von Ritchie Blackmore mit einem neuen Album auf der Musikbühne zurückmeldete. Zunächst unter dem Banner Ian Gillan Band und später unter der Kurzform Gillan, wurden eine Handvoll Hardrock Perlen veröffentlicht, welche heutzutage unverständlicherweise sehr oft ein Schattendasein fristen. Die zurecht kommerziell erfolgreichsten Werke waren dabei die „Glory Road“ Scheibe aus dem Jahr 1980, und der nur wenige Monate später gelandete Nachfolgehammer „Future Shock“. Letztgenannter Rundling ist das energiegeladenste und stärkste Release aus der gesamten Gillan Solophase.
Los geht es mit dem Titeltrack, wo uns vorzüglicher, roher Heavy Rock aufgetischt wird. Unterlegt mit der fesselnden Hammond Orgel und den kantigen Gitarren, werden Erinnerungen an seine alte Formation geweckt. „Night Ride Out Of Phoenix“ zeigt sich danach mit seinen spacig abgedrehten Keyboards sehr originell und kompositorisch gut durchdacht. Bei „(The Ballad Of) The Lucitania Express“ haben die (seit drei Alben) gut aufeinander eingestellten Musiker ein ausgezeichnetes Highspeed Metal Brett eingespielt. „No Laughing In Heaven“ ist ein amüsantes, lyrisches Meisterwerk. Wahlweise garniert mit einer ausdrucksstarken Hookline oder gewitztem Sprechgesang, mauserte sich das schnell zu meinem persönlichen Favoriten. Nach diesem tollen Midtempo Lied geht es zurück auf die Überholspur. Mit einer ordentlichen Portion Speed ausgestattet, wurde das raubeinige „Sacre Bleu“ auf den Longplayer gepresst. Ein waschechter Rock 'n' Roller namens „New Orleans“ hält danach die Abwechslung aufrecht. Es handelt sich hierbei um einen Cover Song. Das Original wurde im Jahr 1960 vom Interpreten Gary (U.S.) Bonds veröffentlicht. Auf der treibenden Komposition „Bite The Bullet“ zeigt Gitarrist Bernie Tormé seine ganze Klasse. Völlig zu Unrecht wird seine majestätische Spielweise oft ein wenig missachtet und nicht immer ausreichend gewürdigt. „If I Sing Softly“ ist eine gefühlvolle Ballade, in welcher der Meister für meine Begriffe aber stimmlich noch mehr an seine Grenzen hätte gehen dürfen. Es folgt mit „Don´t Want The Truth“ ein stampfender Groover, für den es einen weiteren dicken Pluspunkt auf der Habenseite gibt. Das solide „For Your Dreams“ ist der zweite ruhigere Track. Begleitet von fesselnden Klavierpassagen und ausgestattet mit einer tollen Melodie, setzte man damit einen gelungenen Schlusspunkt unter ein Album, welches als Karrierehöhepunkt der Band angesehen werden muss.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann