Bei Brainstorm ist der Albumtitel "Memorial Roots" meines Erachtens Programm geworden. Was der Vorgänger "Downburst" bereits einläutete, bewahrheitet sich auf dem aktuellen Opus. Noch einen Schritt "Back to the Roots" ist die musikalische Ausrichtung. Frontsau (und immer noch einer der besten Sänger in unserem Land) Andy B. Franck ist in absoluter Höchstform: böse und melodisch, immer kraftvoll und ständig unter Strom. Bei "Liquid Monster" brauchte ich meine Zeit, bis die Songs sich entwickelten. Etwas sperrig wirkte die damalige Chose. Obwohl die Band von der Masse eher für "Downburst" abgestraft wurde. So verschieden sind die Geschmäcker. Heuer gibt es mit Nackenbrechern a la "Forsake What I Believe", der für alles steht, was wir von Brainstorm haben wollen, die absolute Power Metal-Vollbedienung. Reich an Facetten gestaltet sich die überlange und im Mid-Tempo gehaltene Nummer "The Conjunction Of 7 Planets". Da kommt Freude auf. So arbeitet man sich sicher durch elf Beiträge, von denen bestimmt nicht alle optimal glänzen können (wie "Ahimsa" unter Beweis stellt), die Produktion dürfte auch ruhig fetter sein, aber im Endeffekt haben wir es hier mit einem hochklassigen Topalbum zu tun. "Memorial Roots" ist ein effektvolles Werk, das sofort ins Blut geht und nicht lange fackelt. Ob der Wechsel zu einem anderen Label der Breakpoint war, ist fraglich, aber man wollte bei AFM sicherlich in die Vollen gehen. Und wer könnte das besser, als unser Power-Metal-Aushängeschild aus dem Süden Germaniens?

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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