EMERSON, LAKE & PALMER - PICTURES AT AN EXHIBITION
Label: | EAGLE VISION |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 144:0 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Dies ist eine Ausgabe des Konzertes im Londoner Lyceum vom Dezember 1970. Und Special Edition, weil es wohl die kompletteste Ausgabe ist, die möglich sei. Das müssen wir dann ja glauben. Das Konzert umfasst vierzehn Beiträge und die DVD wurde mit einem Auftritt in Belgiens "Pop Shop" ergänzt. Das sind weitere sechs Tracks (samt Interview), die sich leider gleich dreimal wiederholen. Das Booklet ist wie üblich recht trist gestaltet. Was erwartet den Musikfreund? Nun, Emerson, Lake & Palmer waren sicherlich ein Kind ihrer Zeit und somit eine musikalische Mischung aus den frühen Pink Floyd aufgrund der ins Nirwana ausartenden Keyboardsphären, Deep Purple und den wirren, Psychedelic-Progressive-Jazz-Rock-Klängen von Yes. Um der Sache die Krönung aufzusetzen, verarbeitete man Klassik in ganz neuen Ansätzen. So lag diesem Epos der Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung" des Russen Modest Mussorgsky zu Grunde. Es ist das dritte Album der Band und wurde von Keith Emerson teilweise umgeschrieben. 1973 erschien die Geschichte als Kinofilm. Heuer hat man, abgesehen von der Vollständigkeit, Bildeffekte in der damaligen Geschmacksrichtung, sprich mit Psychedelic-Farben und Effekten, ergänzt. Die Band hatte eine große Gefolgschaft und brachte mitunter die größte PA der damaligen Zeit auf die Bühne. Wie auf der DVD zu erkennen, saß man damals noch im Auditorium und ließ sich von den Geräuschkulissen (und nichts anderes wird vieles für den modernen Hörer sein) berauschen. Man sollte schon ein Fan dieser Band, Zeit und Musik sein um sich durch das Werk zu hören. Hier bleibt kein Platz für Versuche, denn ELP (wie man sich kurz nannte) neigt nicht zu kurzen Interpretationen, sondern reißt den Zuhörer in eine Kakophonie von apokalyptischen Sounds und erschlagenden Keyboard-Ekstasen, die nur selten mit Gesang bedacht sind. Und wenn Greg Lake (Gitarre, Bass, Vocals) singt, ertönt eine samt-seidene Stimme, die mit akustischen Gitarrenklängen wie eine Erlösung durchbricht. Und spätestens beim Drum-Solo wird klar, welche Wucht und Perfektion Carl Palmer sich zu Eigen gemacht hat. Ein spektakuläres Trio mit einem irren Konzert, das die Welt des progressiven Metal vorweg revolutionierte. Zum Ende der DVD gibt es noch den originalen Kino-Trailer.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak