STALLION - RISE AND RIDE


Label:HIGH ROLLER
Jahr:2014
Running Time:42:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Diese Band gibt es gerade mal ein Jahr. Ein sehr kurze Zeit, um in der Metalwelt schon mächtig zu punkten. Bloß ein Jahr! Das erste Interview mit der Band machten wir von CROSSFIRE mit Paul, als außer Gitarrist Äxxl noch niemand sonst in der Band war. Erst später kamen Gitarrist Oli, Bassist Niki und Drummer Aaron dazu. Den Oberkult eines weißen Bandshirts, den man noch so häufig gesehen von Anvil's "Blood On The Ice" kennt, konnten Stallion überraschenderweise schon wiederholen. Das rot umrissene Pferdchen, welches bereits sehr häufig auf eben diesen weißen Shirts herumgetragen wurde, bekam nun Farbe, und Stallion machen da weiter, wo sie mit "Mounting The Word" aufhörten.

Der mächtige Titeltrack eröffnet dieses Debütalbum, und wird sich früher oder später als Fistraiser und Mitgröler entpuppen. Danach trampelt "Wild Stallions" alles nieder ('Stallions Allright'), und wahrscheinlich auch deswegen wird zum Release ein Video davon abgedreht sein, bevor schon alles in einer Stampede mitgerissen wurde. Midtemporocker "Streets Of Sin" ist ein Oberzünder, nach dem es thrashig und  speedy weiter mit "Stigmatized" geht, wo Paul mühelos seine helle Stimme vorzeigt. Ihren Respekt an kanadischem Stahl a la Skull Fist und Konsorten bekommt mit dem  neu eingespielten "Canadian Steele" eine Auffrischung, obgleich auch der gesamte Albumsound eine Verbeugung davor darstellt. Mischung und Master geht auf das Konto von Patrick Engel, der ganz klar dafür mitverantwortlich war, dass die Band ihren gewohnten Sound behielt.

"Bills To Pay" groovt wieder etwas erdiger, und dürfte besonders Vinylfreunde erfreuen, weil er einen passenden Eröffner der B-Seite abgibt. Cool auch Pauls tiefere Stimme im zackigen "Watch Out", in dem ein feines Solo darauf Aufmerksam macht, dass die Gitarrenarbeit nicht nur griffige Riffs ausspuckt. Speedgranaten scheinen ihnen schon ein Steckenpferd zu sein, denn mit "The Right One" wird schnell klar, dass Tempo bei ihnen schon fast Hitgarantie bedeutet. Im Gegenteil könnte man dazu gleich "The Devil Never Sleeps" anführen, doch der leise Beginn ist nur ein Ausholen für das Folgende. Ein völlig aussagekräftiger Midtemposchlag, den man so von Stallion nicht erwarten durfte. Somit noch einen Tacken stärker als die anderen neun Tracks. Um den Bezug nicht zu verlieren, wird die Pferdethematik auch im Abschlusstrack "Wooden Horse" nicht vernachlässigt, sondern ein treibender Abschlusskracher hingelegt, der kurz und knapp einen sofortigen nächsten Durchlauf veranlasst.

Stallion bleiben Stallion und bleiben sowas von Stallion, gewinnen jetzt mit ihrer Authentizität noch mehr an Aufmerksamkeit und werden schon ab Mitte September 2014 an der Livefront mit Bullet und Striker knallen. Hier will man noch eine 7-Inch mit "Flame Of The Show" verkaufen, einem Coverstück der Düsseldorfer Warrant auf der B-Seite. Hört sich doch alles völlig gesund an. Nur Gutes verdient den Namen Heavy Metal, besonders als Anwärter zur Scheibe des Jahres!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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