KISSIN` DYNAMITE - MEGALOMANIA


Label:AFM
Jahr:2014
Running Time:39:28
Kategorie: Neuerscheinung
 

Schwabenstahl die Vierte bitte! Gefiebert haben die Fans was sie mit „Megalomania“ erwarten durften. Hannes und seine Mannen sind stets auf dem steigenden Ast seit Anbeginn ihrer Karriere. Da fehlt nur noch der Sprung in die ganz große Liga. Hilfreich wären absolute Überhits, die dem Genre und den Fans gerecht werden. Doch da liegt der Hase im Pfeffer. Im Prinzip haben die Jungs ihre Linie gefunden. Aber mit jedem Werk wagen sie einen kleinen Schritt nach links und rechts, an den man sich erstmal mit mehreren Durchläufen gewöhnen muss. Da bildet der vorliegende Silberling keine Ausnahme. Was meine Ohren sofort ertasten sind die gesanglichen Schritte, die Fronter Mister Braun herauskitzelt. Er versucht erwachsener und abwechslungsreicher zu klingen. Einfach mal kerniger und ein bisschen mehr in den Tiefen agieren. Zudem vielleicht noch eine Ecke metallischer. Ja die gesamte Bandbreite, so dass man sich ab und an zwangsläufig fragt, ob das noch Sinn macht. Er verspielt öfters seinen ganz besonderen Charme, den seine euphorisch junge Stimme ausmachte. So meine ich in der Strophe des Openers „DNA“ den guten alten W. Axl Rose (Guns 'n' Roses) zu erkennen. Auch das folgende „Maniac Ball“ klingt etwas gezwungen, zumindest bis die Bridge und dann der Refrain einsetzt. Diese Herangehensweise zieht sich über das halbe Album. Dann erst kommen typische Kissin' Dynamite Kreationen. Aber selbst mit den Songs tut man sich schwer. Mit der Brechstange will man in den gelobten Arena-Himmel. Dafür sind manche Chöre recht „cheesy“. Diese Worte Lüge strafen kann dann der Nachfolger „VIP In Hell“. Dieser Beitrag ist zwar in gewissem Maße typisch für die Band, aber extrem wuchtig, mit modernen Gesangslinien. Am besten wirken noch die hammergeilen Gitarren. Was etwas verwirrt, sind die Keyboardeinsätze auf diesem Opus und die elektronischen Experimente. Mit dem balladesken, etwas mit Pathos geladenem „Fireflies“, bieten die Jungs den ersten Überflieger für mich. Mit „Deadly“ gehen sie mir einfach auf einer zu sicheren Schiene. Ab dem göttlichen „God In You“ beschreitet die Band wesentlich aufregendere Pfade. „Running Free“ wird live die Chöre in der Masse fordern. Herrlich! “Legion Of The Legendary” ist etwas zu überproduziert, aber die Ballade “The Final Dance“ macht sich schnell angenehm im Kleinhirn breit. Das Outro, „Ticket To Paradise“, ist einer der Tracks, für den wir diese Band so lieben. Und dennoch…ich tue mich noch etwas schwer mit dem neuen Werk. „Addicted To Metal“ wird vorerst mein Lieblingsalbum der Band bleiben.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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