ACCEPT - BLIND RAGE


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2014
Running Time:58:17
Kategorie: Neuerscheinung
 

Mit „Blind Rage“ legen Accept den dritten Longplayer mit Sänger Mark Tornillo vor. Wer die ersten beiden Scheiben mit Mark am Mikro mag, der wird „Blind Rage“ innig lieben. Accept bleiben ihrer Linie treu, und machen exakt dort weiter, wo sie mit „Stalingrad“ aufgehört hatten. Angetrieben vom agilen Powerdrumming von Stefan Schwarzmann, über das filigrane Bassspiel von Peter Baltes, bis hin zur wiederum genialen, melodiereichen und messerscharfen Gitarrenarbeit des Duos Hoffmann/Frank. Veredelt wird dieser Longplayer durch den gewohnt perfekt intonierten Gesang von Mark Tornillo. Los geht’s mit dem unspektakulären Videotrack „Stampede“, der die bekannte Schiene der letzten beiden Alben gekonnt weiterführt. Beim anschließenden „Dying Breed“ kommen alle bekannten Trademarks – von den Chören über die melodiösen Leads und Gitarrensoli – zum Zuge, bevor mit „Dark Side Of My Heart“ einer der überragenden Tracks dieses Albums folgt. Mit diesem Hammer zeigen Accept der Konkurrenz, wie elegant man die Vergangenheit mit der Gegenwart verbinden kann. Der Song beginnt mit einem Riff, das etwas an „Up To The Limit“ erinnert, geht dann in einen Strophenteil über, bei dem man sich bei „Balls To The Wall“ wähnt, um dann knackig mit einem Midtempokracher der jüngeren Bandgeschichte weiterzufahren. Gewollt oder Zufall, so macht man’s ohne sich selber zu kopieren! Wer das Gitarrenlead im Refrain einmal gehört hat, kriegt es nicht mehr aus dem Kopf. Weiter geht’s mit dem überraschend abwechslungsreichen und eher gemächlicheren „Fall Of The Empire“, bevor mit „Trail Of Tears“ der schnellste Song des Albums über einen hereinbricht. Mit „Wanna Be Free“ schlägt man wieder etwas ruhigere Töne an, bevor sich der Track zu einem Midtempostampfer bester Güte steigert. Dieser Song hätte auch auf „Balls To The Wall“ stehen können! Beim wiederum schnelleren „200 Years“ werden die Melodiebögen im Soloteil wieder genial gespannt und „Bloodbath Mastermind“ – der härteste Tracks des Albums – stampft amtlich aus den Boxen und überrascht mit einem ungewohnten Refrainteil. In wiederum typischer „Balls To The Wall“ Manier kommt „From The Ashes We Rise“ daher, wohingegen bei „The Curse“ wiederum etwas ungewohntere Töne angeschlagen werden. Beim abschließenden „Final Journey“ wird dann nochmals amtlich das Gaspedal durchgetreten, so dass ein klasse Album würdig abgeschlossen wird. Wiederum druckvoll und sauber von Andy Sneap produziert, führt dieses Album die eingeschlagene Richtung kompromisslos weiter, die Band zeigt jedoch vor allem in der zweiten Hälfte des Albums, dass sie nicht nur stur ihrem Erfolgskonzept folgt, sondern auch die eine oder andere musikalische Überraschung für die Hörer bereit hält. Alles in allem, ein sackstarkes, abwechslungsreiches Album, das der Accept Fangemeinde sicherlich gut gefallen wird.

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steph Bachmann


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