Joxe: Wie seid Ihr als Band zusammen gekommen?
P.G. War: Die Geschichte geht zurück bis in die Jahre 2006/2007, als Gitarrist L. O’Witchfield und ich über die Gründung einer Metalband redeten. Wir waren und sind sehr von verschiedenen Formen des extremen Metals angetan, aber Bands wie Iron Maiden, Accept, Judas Priest, Dio, Running Wild… usw. waren immer unsere Faves, und das führte uns dazu, dass wir diesen geilen Bands Tribut zollen wollten, die den besten Stil ever erfunden haben. Bald redeten wir mit Freunden über unsere Idee, einer von ihnen war Drummer J. Thundervil, der mit mir noch in der Band Dantalion (Black/Doom, Anm. d. Verf.) spielte. Ich wusste, dass er auch ein ziemlicher Metalfreak war, aber das Ding war, dass alles sehr zeitaufwendig würde. Doch im Sommer 2011 war es dann endlich soweit. Als ich eine Judas Priest, Motörhead und Saxon-Show (what a blast!) sah, wusste ich, dass ich keine Minute länger warten konnte, ohne Heavy Metal zu spielen. Nach ein paar Wochen probten wir unsere ersten Songs. Das nächste Ding war einen Sänger zu finden, der schwierigste Schritt, möchte ich mal sagen.
Joxe: Ihr habt Euch den Namen Witchfyre ausgesucht. Gibt es eine Geschichte dazu?
L. O’Witchfield: Um ehrlich zu sein, gibt es dazu keine Story. Wir suchten einen Namen und P.G. War kam schließlich mit diesem brillanten Namen an. Ich meine, es ist der perfekte Name für die Musik und für das Konzept hinter der Band. Aber viel kurioser ist es doch, dass niemand anderes diesen exzellenten Namen schon benutzt. Wir haben uns entschieden, ein „i“ für ein „y“ zu tauschen, eine Referenz an eine Lieblingsband von mir, nämlich Witchfynde, und weil das älter klingt. Früher, so im Mittelalter und danach, gab es ganz schön Verwirrung in vielen europäischen Sprachen über die Benutzung eines „i“ oder eines „y“. Der Bandname reflektiert einen Teil unserer Geschichte. Wir sind aus Galizien, wo Aberglaube, Hexen und Magie eine wichtige Bedeutung in der traditionellen Kultur haben.
P.G. War: Ich mochte schon immer Bandnamen mit dem Wort „Witch“, wie Angel Witch, Witchfynde, Witchfinder General, Axe Witch, Witch Cross, Stormwitch… . So wie ich mit der Idee herum jonglierte, endete das mit dem Namen Witchfire. Und kurz danach kam L. mit dem „y“. Es hört sich cool an, wir mögen die Bedeutung, und es gibt keine andere Band, die wir kennen, mit diesem Namen. Und er schreit Heavy Metal, das ist alles was wir brauchen.
Joxe: Euer erstes Lebenszeichen war die „Banshee“-Single. Wo habt ihr sie aufgenommen?
L. O’Witchfield: Sie wurde in den B2V Studios aufgenommen, als Projekt eines ziemlich guten Freundes, der uns mit dem Sound bei einigen Liveshows aushilft. Wir haben den perfekten Sound für unsere Musik gefunden, kraftvoll, organisch und „old“.
P.G. War: Wenn Du mehr wissen willst, es ist der Gitarrist von J. Thundervil's und G.G. Andrews' Band, Dantalion, wo ich auch einmal spielte.
Joxe: Habt ihr Infernö Records kontaktiert, oder kamen sie auf Euch zu?
L. O’Witchfield: Nun, ich kenne Infernö schon ziemlich gut seit ein paar Jahren, es ist eines der wichtigsten Underground Label in Europa. So war es ein Leichtes an Fabien und seine Arbeit zu denken. Wir sendeten unser Material und die Antwort kam ziemlich schnell, der Rest ist Geschichte.
P.G. War: Nachdem wir unsere ersten Songs aufgenommen hatten, machten wir eine Promo fertig, die zu bestimmten Plattenfirmen gesendet wurde, deren Arbeit wir schätzen. Infernö Records war unter ihnen. Wir bekamen sehr positives Feedback und viele waren interessiert, unser Zeug zu veröffentlichen. Aber Infernö Records war die beste Option für uns. Wir respektieren Fabiens Arbeit sehr und seine straighte Metal Attitüde. Er zeigte sehr viel Interesse an der Band und unserer Arbeit. Außerdem ist Infernö ein europäisches Label, was uns sehr wichtig ist, weil wir zügige Kommunikation wünschen, und weil unsere Musik auch in unserer Umgebung erhältlich sein soll. Wir haben sehr interessante Angebote von drüben bekommen, aber Fabein’s Interesse und örtliche Nähe macht Inferno zum perfekten Label für uns.
Joxe: "Legends, Rites And Witchcraft" ist Eure neue EP. Darauf sind die Stücke „Banshee“ and "The Spell" von der 7-Inch. Sind dies alle Songs von Euch?
P.G. War: Die ursprüngliche Idee war, nur „Banshee“ von der 7-Inch auf die "Legends, Rites And Witchcraft" zu packen. Aber die Band wollte „The Spell“ noch als Bonustrack beifügen, weil die 7-Inch in ihrer Auflage limitiert war. Bis jetzt haben wir nur sechs Songs aufgenommen, die alle auf "Legends, Rites And Witchcraft" stehen. Aber mehr Songs werden bald das Licht der Welt erblicken.
L. O’Witchfield: Es gibt schon neue Kompositionen. Wir haben so fünf oder sechs Stücke für unseren Longplayer.
Joxe: Die EP hat großartigen oldschool Sound. Wo habt ihr sie aufgenommen und wer war der Produzent?
P.G. War: Die Songs von der 7-Inch und der EP kamen aus den selben Sessions. Wie L. schon schrieb, nahmen wir im B2V Studio auf, und Produzent war Brais Barreiro mit etwas Hilfe der Band. Wir waren alle sehr zufrieden mit der Produktion. Sie klingt kraftvoll und aktuell, aber basierend auf dem klassischen oldschool Sound, der so notwendig ist für Heavy Metal. Heavy Metal sollte nicht überproduziert werden.
L. O’Witchfield: Ja, der Sound ist derselbe auf der EP und der Single. Natürlich ist der Klang von Vinyl noch besser.
Joxe: Wie schreibt ihr Eure Songs, allein zu Hause, oder zusammen beim Proben?
P.G. War: Für gewöhnlich kommt einer von uns mit einer Idee an, die später mit der gesamten Band in der Probe ausgearbeitet wird. Meist ist es meist L. O’Witchfield. Dann entwickeln wir den Song gemeinsam weiter, fügen Riffs hinzu und modifizieren Strukturen. Es ist gewöhnlich ein sehr natürlicher und spontaner Prozess. Die Songs entstanden recht schnell, und es brauchte etwas Zeit sie zu arrangieren, aber wir wollten es auch dynamisch und energiegeladen.
L. O’Witchfield: Ich versuche Riffs und Ideen in den Proberaum zu bringen, und manchmal auch die Struktur des Songs, aber jedes Stück wird von allen diskutiert und treffen Entscheidungen gemeinsam.
Joxe: Wovon handeln Eure Lyrics? Schreibt Ihr über Fantasy, oder über das wahre Leben?
L. O’Witchfield: Eine Mischung zwischen beidem. Wie Ihr sicher wisst, sind Legenden immer eine Kombination aus reellen Sachen und Fiktion, und wir spielen damit. Wo ist das Ende von Fantasy und wo fängt es an, wahr zu werden? Das ist das Spiel.
Joxe: Ein Song hat den Titel „Salem“. Es ist über Hexenverbrennungen 1692 in Amerika, richtig?
L. O’Witchfield: Ja genau. Es ist Thema in der Metal Musik, aber wen interessiert das? Wir sind keine originelle Band, und wir wollen auch keine sein. Ich denke Metal war seit Anfang der 90er nicht mehr so toll, sie entwickelte sich nicht mehr. Also wer originelle Musik sucht, verschwendet besser keine Zeit mit uns. Wenn Ihr nach einer Band sucht, die über Bäume, Märchen und so ein Zeug schreibt, habt ihr die falsche Band gefunden, unsere Musik ist nichts für Euch.
Joxe: Ihr habt cooles Artwork für „Legends, Rites And Witchcraft". Wer war der Künstler?
L. O’Witchfield: Vielen Dank. Das war Sergio A. Dios, ein Freund von uns.
P.G. War: Der Rest des Layouts wurde von Emi gestaltet, unserem Sänger. Er machte einen großartigen Job, die Essenz der Musik und den Lyrics zu erfassen. Es hat ihn einiges an Arbeit gekostet, aber das Ergebnis spricht für sich selbst.
Joxe: Ihr kommt aus Spanien. Habt Ihr Kontakt zu anderen Bands von dort, wie Iron Curtain oder Steel Horse?
L. O’Witchfield: Ja, wir haben Kontakt zu anderen spanischen Bands. Wir haben gute Beziehungen zu Mike Leprosy von Iron Curtain, denn es ist nicht schwer, ihn bei Konzerten zu treffen. Das letzte Mal war es beim Hell's Pleasure oder bei einer Maiden Show.
P.G. War: Es war wahrscheinlich Iron Maiden letztes Jahr in Madrid mit Anthrax und Megadeth. Eine Killer Show. Wir lieben Iron Curtain’s Überdosis an Bastard Heavy Metal! Ich kenne Steel Horse und mag ihre Musik, aber kenne sie nicht persönlich. Ich habe gerade gehört, dass sie sich aufgelöst haben. Auf jeden Fall sind sie nicht die einzigen guten spanischen Heavy Metal Bands. Ihr solltet noch einige andere anchecken wie Witchtower, Hitten, Dr. X or Maniac.
Joxe: Was wird Euer nächster Schritt mit Witchfyre sein, ein paar Gigs in Deutschland, oder ein komplettes Album?
P.G. War: Wir sind gerade dabei neue Songs zu schreiben, so glaube ich schon, dass wir eher einen kompletten Longplayer aufnehmen werden. Fünf neue Songs sind schon geschrieben und ein Sechster ist in Arbeit. Also könnt ihr erwarten, dass wir Ende 2014 aufnehmen und hoffentlich 2015 ein neues Album haben, aber die Zeit wird es zeigen. Wir versuchen gerade ein paar Gigs an Land zu ziehen, und ein paar nach dem Sommer sind schon sicher. Eine Show in Deutschland wäre ein Traum, denn wir wollten dort schon immer einmal spielen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ein Promoter daran interessiert wäre, Geld für eine Band vom Ende der Welt zu investieren. Wir sind schon daran interessiert bei Euch zu spielen, aber wir warten bloß auf ein Angebot es zu tun.
L. O’Witchfield: Beide Dinge sind schon kompatibel. Aber in Deutschland könnte es wirklich toll sein zu spielen. Wir sind absolute Fans der deutschen Szene. Ich komme jedes Jahr zu Euch für Konzerte und Festivals. Mein nächstes ist King Diamond in Berlin und Headbangers Open Air. Wir hoffen dort eines Tages mal zu spielen, um alle Gesichter der Deutschen Fanatischen Metaller zu sehen.
Joxe: Okay, Vielen Dank für das Beantworten der Fragen. Die letzten Worte gehören Euch!
P.G. War: Vielen Dank für Euren Support und Euer Interesse. Infernö Records haben gerade “Legends, Rites And Witchcraft” veröffentlicht, ein Stück puren und traditionellen Heavy Metal wie er sein muss. Falls jemand mehr Infos über die Band und Merchandise möchte, schreibt uns: witchfyre@hotmail.com
Und denkt daran: Beware Of The Witch!