KAMCHATKA - THE SEARCH GOES ON


Label:DESPOTZ
Jahr:2014
Running Time:41:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

"The Search Goes On" ist bereits das fünfte Album des schwedischen Blues-Rock-Trios Kamchatka in der Besetzung Per Wiberg (Bass, Backing Vocals), Tobias Strandvik (Drums) und Thomas "Juneor" Andersson (Guitar, Vocals). Mir waren die Jungs bislang nicht bekannt. Eine Schande. Treffen sie mich doch mit ihren kühl bluesigen Vocals, der geil verzerrten Bluesgitarre, unglaublich abwechslungsreichen Tracks und einer roughen Produktion direkt in Mark und Bein. Ich bin immer noch total geflasht und das in einer Zeit, in der Judas Priest ihren Longplayer "Redeemer Of Souls" auf den Markt geschmissen haben. Kein Witz, doch Kamchatka ließen mir bislang nicht die Möglichkeit, in oben genanntes Album reinzuhören. Aber der Reihe nach: Der Opener "Somedays" eröffnet mit einer brutal verzerrten Bluesgitarre und wirkt im Weiteren "grungy", mit Parallelen zu Volbeat. "Tango Decadence" ist die totale Mitgehnummer und dürfte live zum totalen Burner avancieren. "Coast To Coast" erinnert an längst vergangene Whitesnake Zeiten mit Mardsen und Moody, ohne dabei altbacken zu wirken, oder den Eindruck eines Abkupferns zu hinterlassen. Mit "Son Of The Sea" wird dem Southern-Rock a la Molly Hatchet und Lynyrd Skynyrd Tribut gezollt. "Broken Man" ist eine schleppende, tragende Bluesnummer mit richtig geilen Vocals und einer so heavy rüber kommenden Bluesgitarre. "Pressure" ist eine Midtempo Blues-Rocknummer mit leicht progressiven Einflüssen. "Cross The Distance" erinnert an Deep Purple, oder auch an Soloalben von Ian Gillan. Bei "Thank You For Your Time" dachte ich im ersten Moment an Lemmy und Co. Hier hauen Kamchatka alles rein, was sie an dreckigen Riffs und Vocals drauf haben. Für mich die absolut stärkste Nummer von einem der besten Alben, die ich in der letzten Zeit gehört habe. "Dragons" ist anfangs eine ruhigere Bluesnummer mit Konzertgitarre. Doch es bleibt keine Zeit zum Träumen. Rauhe Vocals und Gitarrenriffs a la Hendrix, Robin Trower (Procol Harum) oder Led Zeppelin führen zur Erdung, und lassen keinen Zweifel am heavigen Blues aufkommen. Der Rausschmeißer und gleichzeitiger Titelsong "The Search Goes On" ist wieder ein Midtempo-Rocker, aber etwas gewöhnungsbedürftig. Geil gemacht, keine Frage. Doch wollen die psychedelischen Momente und die hier ausnahmsweise maidenorientierte Gitarre nicht ganz so in das bisherige Konzept passen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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