DISTANCE CALL - SAME


Label:SOUND GUERILLA
Jahr:2011
Running Time:51:55
Kategorie: Neuerscheinung
 

Gar nicht so lange ist es her (2010), dass die vierköpfige Truppe aus Nordrhein Westfalen, ihre selbstproduzierte Drei-Track-Demo-CD servierte. Mit den Songs „Bricks“, „Ray Of Light“ und „Wings Of Love“, lag man auf hohem Niveau und ergatterte sich einen Deal bei Sound Guerilla. Jetzt ist sie da, die offizielle Debütscheibe, mit satten zwölf Songs und leider einem sehr verhaltenem Cover. Sorry, aber ein Erstwerk sollte zumindest einen Eyecatcher haben. Da gefallen mir die Pics im Booklet schon wesentlich besser. Die drei bereits bekannten Songs haben seit letztem Jahr nichts von ihrem Charme verloren und Sängerin Korry (ex-The Mystery) rast alarmierend schnell auf den Posten German-Metal-Lady des Jahres zu. Nun sind mir die neueren Tracks aufgrund diverser Konzerte im Vorfeld schon geläufig. „Gambling" avanciert deshalb zu einem typischen Track der Band, die in ihren Reihen den Flitzefinger Robert Resinek aus Dortmund hat. Er hat es wirklich drauf, obwohl ich mir an mancher Stelle, und „Gambling“ hat eine solche, etwas weniger „Shredder-Sound“ im Solo gewünscht hätte. Manche Momente der Sologitarre wirken in den sonst eher erdigen Songs etwas übertrieben. Die brachiale Back-Wall, bestehend aus Bass und Drums, wird von den Brüdern Joern (d.) und Arno Kädtler (b.), geliefert. „Set Me On Fire“ ist zwar nicht der stärkste Beitrag des Albums, feuert aber die eben erwähnte Breitseite durch die Boxen. Der Refrain schwächelt halt. Der Blues-lastige Stampfer „Prisoner Of The Past“ erinnert mit seinem Gitarrensound im Strophenteil kräftig an Whitesnake. Und wie ich Robert kenne, sicherlich gewollt. Ansonsten klingt dieses Format eher amerikanisch in seiner Ausrichtung. An eine deutsche Fronterin denkt hier keiner. Die an Doro erinnernden Stellen sind derweil eh auf ein Minimum reduziert worden. „Paradise“ wäre in den 80er-Jahren sicherlich ein Hit geworden, und mittlerweile sieht es heutzutage ebenfalls nicht schlecht aus. Der Retro-Rock ist voll im Gange. Die Ballade „First Kiss“ kann als einziger Überflieger fett punkten. Warum sage ich das? Nun, „It`s A Long Way To The Top“, und obwohl hier coole Songs am Start sind, braucht die Band unbedingt ein paar weitere extrem melodische Tracks, um der Konkurrenz  hierzulande, und besonders im Ausland, die Stirn zu bieten. In diese Richtung tendiert von den letzteren Tracks nur noch „Way To Your Heart“. „Rock The Night“ feiert in Form eines Video-Clips derweil schon Erfolge auf YouTube.



Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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