Endlich die neue Solstafir. Die neuesten Ergüsse der sphärischen Wikinger aus Reykjavik passen diesmal nicht auf einen Silberling, deswegen erscheint ein Doppelter, zwei Scheibletten mit je sechs Songs. Wovon die erste leise und sphärisch beginnt, bis die wütende Stimme von Herrn Tryggvason die gewohnten Vibes versprüht. Erdige Grooves und massig Punch wird in „Pin Oro“ präsentiert, bis es in „Kukl“ dann wider sehr leise wird. „Aera“ rifft gut los, und plakatiert die straightesten fünf Minuten bislang, mit einem schönen „Immer-hau-drauf“-Beat. Der zweite Rundling startet in „Melrakkablus“ gleich mit expressivem Vollgedresche, welches wie Walgesänge verhallt, als ein ruhigerer Part beginnt. Zu „Draumfari“ wurden Samples einer Nachrichtensprecherin eingefügt, unterlegt in einem Slowdownpart. Das Titelstück als vorletztes punktet vor allem mit den Chorälen im Finale, welche in dem straighten Rhythmus bis morgen durchlaufen könnten, ohne zu langweilen. Egal, in welcher Lautstärke die Isländer zur Sache gehen, sie versprühen jederzeit viel Spirit und rauen Druck, der das Vermögen besitzt, den Hörer mit Wärme zu ummanteln, als ob es keine andere Weltschmerzlinderung gäbe. Der Doppeldecker wurde übrigens von Sänger und Gitarrist Addi co-produced, der grad seinen Soundtechniker Abschluss hinter sich hat. Mit „Svartir Sandar“ beweisen Solstafir und ihr Label Season Of Mist fette Eier, eine Doppel-CD rauszuhauen. In dem hochwertigen Material findet tatsächlich kein Track, den man hätte weglassen können. Hoffentlich merken das jetzt noch ein paar mehr Liebhaber, damit Solstafir weiter nach oben gleiten können!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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