BLIND GUARDIAN - AT THE EDGE OF TIME


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2010
Running Time:64:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Seitdem die Krefelder Jungs vor Jahren ihren Stil änderten und in die Bombast-Liga wechselten, gehörte es zum guten Ton, die Band entweder zu lieben oder zu hassen. Ich als Musikfan, der einfach gerne Metal hört, fand die Alben mal gut, mal schlecht. Nur den epischen Anteil, der von Werk zu Werk gesteigert wurde, empfand ich als zu heftig. Und man soll es nicht für möglich halten, aber auf dem aktuellen Longplayer "At The Edge Of Time" haben die Jungs sich noch gesteigert. Gleich das minutenlange Intro mit dem eigentlichen Song "Scred Worlds", schweißt die orchestralen Kakophonien und den typischen Metal der Band nicht wirklich zusammen. Klare Songstrukturen sind nicht erkennbar und lassen selten einen Part hängen. Überkandidelt dürfte an dieser Stelle das richtige Wort sein. Da knallt der Folgetrack "Tanelorn (Into The Void)", weitaus authentischer durch die Speaker und lässt nebst Drumgewitter und perfekten Soli-Einlagen die Stimme von Hansi Kürsch, voll zur Geltung kommen. "Road Of No Release" kann erstmalig dazu benutzt werden, etwas Luft zu schnappen. Anscheinend hat die Band es sich zu herzen genommen, den härteren Pfad zu reiten. Das abwechslungsreiche dritte Stück pfeffert zwar auch was das Zeug hält, setzt aber spannendere Elemente frei. "Ride Into Obsession" ist wieder ein choral-ermüdender Song. Ein Wort, das ein Kollege geprägt hat. Ein pfundiges Stück Speed-Metal. Da stößt man schnell an seine Grenzen. Eher nur für Hardcore-Fans geeignet. Mittelalterlich-balladesk, samt Folk-Gewand dreht man seine Runden durch "Curse My Name". Das melodisch transparente, mit stampfenden Episoden abgeschlossene Stück "Valkyries", mit dem begeisternden, hymnenhaften Refrain, kann am besten begeistern. "Control The Divine", bei dem das Quartett sich im Zaum hält, und die Power-Ballade "War Of The Thrones (Piano)", gehören zu den stärkeren Beiträgen. Die letzten beiden Ergüsse "A Voice In The Dark" und das orientalisch ausgerichtete "Wheel Of Time" können nur bedingt punkten. Bleibt bei der Kontroverse also alles beim Alten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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