JOACHIM WITT - NEUMOND


Label:OBLIVION
Jahr:2014
Running Time:48:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der einstige goldene Reiter möchte mit seiner neuen Scheibe, genannt Neumond, ein Stückchen des Kuchens von von und zu Graf erhaschen. Den Eindruck bekommt man zumindest bei dem ersten Stück „Aufstehen“, des mehr als über dreißig Jahre in der schwarzen Szene bekannten Musiker Joachim Witt. Das Songwriting des Albums ist mehr mehr als weniger im dreiviertel Takt gehalten, und mir verwehrt sich der Eindruck nicht, dass dies absichtlich für die breite Masse gemacht wurde. Mal etwas schneller, mal langsamer, aber immer schön im Dreivierteltakt. Mit Schlagern lässt sich halt das meiste Geld verdienen. Zwölf Stücke, die nicht überraschen und die gewohnte Düsterness des sonst so begabten Künstlers lassen wirklich zu wünschen übrig. Der Synthie kommt in jedem Stück zum Einsatz. Das war allerdings auch nicht anders zu erwarten. Die Texte sind auch für die breite Masse geschrieben worden und erinnern vom Inhalt sehr an Unheilig. Jetzt kann der Ottonormalverbraucher behaupten, dass Witt länger im Musikgeschäft hausiert… Aber Entschuldigung, Witt war vor geraumer Zeit wirklich gut, genauso wie Unheilig einst einmal richtig außergewöhnlich waren. Der Kuchen lockt. Ein einziges Stück geht für mich durch. Das ist allein das Titelstück, welches sich deutlich von dem Rest abhebt, da es nicht an Schlagerkram erinnert. „Dein Lied“ ist auch am Rand entstanden und geht in die „alte“ Witt-Richtung. Ganz nett, aber hebt die Qualität der Scheibe nicht sonderlich. Dann sind wir nun mal gespannt, wie weit sich das neue Album von Herrn Witt durchsetzt. In der Summe ist das ein Album für die Mutti von nebenan, für die Schwatten, die Foxtrott lernen möchten und die im fortgeschrittenen Alter, die auch Unheilig vor kurzem für sich entdeckt haben.

 

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


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