KENNY WAYNE SHEPHERD - HOW I GO


Label:ROADRUNNER/WARNER
Jahr:2011
Running Time:74:54
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Wenn ein Blues-Gitarrist das Erbe des verstorbenen Kanadiers Jeff Healey antreten kann, dann Kenny Wayne Shepherd. Dieser coole Klampfer hat eine Art des Spielens, die zwar weit über den Klon-Effekt hinausgeht und ihn großartig macht, aber gewisse Referenzen sind schon vorhanden. Allein das Spektrum, das die Kenny Wayne Shepherd Band abdeckt, ist faszinierend. Allen voran Fronter Noah Hunt, der mit allen Facetten ausgestattet ist und in jeder emotionalen Ausrichtung den perfekten Ton findet. Warum allerdings er allein, nebst dem Chef, auf Fotos im Booklet zu finden ist und eine Danksagung runterleiern darf, ist nicht unbedingt unter Teamgeist zu verstehen. Der mit Rolling Stones/Status Quo-Riff versehenem Oper „Never Looking Back“, und das mit schwere und dunklen Gitarren-Licks unterlegte “Come On Over” (fast schon Nickelback), bringen das Blut in Wallung. Gekreuzt wird das Material vom The Beatles Cover-Track „Yer Blues“, mit extrem begabten Gitarren-Läufen. Einfach irre Einsätze. Das balladeske „Show Me The Way Back Home“, mit seinem Country-Flair, ist der Hammer und mischt Jeff Healey mit Stevie Ray Vaughn. Der nächste Song „Cold“, von Kenny selbst gesungen, fängt mit den Resten des Vorgänger-Tracks an. Da hat jemand an der Reglern nicht aufgepasst. „Cold“ hat eher eine Pop-Ausrichtung und gehört nicht unbedingt zu den Highlights des Albums. Das nächste Cover heißt „Oh Pretty Woman“ und ist nicht der Chartbreaker von Roy Orbison. Allerdings hatte dieser Track bereits etliche Recken, die ihn unters Volk jagten, unter anderem Gary Moore, dessen Gesang hier fast herauszuhören ist. Da muss ich mir erst ins Gedächtnis rufen, dass er vor geraumer Zeit gestorben ist. Die Klampfe jault natürlich wesentlich aggressiver auf derartigen Stücken. „Anywhere The Wind Blows“ ist moderner Natur und einfach nur eine stilvolle Ballade. „The Dark Side Of Love“ ist Old-School und im Santana-Rausch. Die nächste Ballade “Heat Of The Sun” ist wieder zum Niederknien. Hier atmet der echte Blues. Die flotte Nummer „The Whire“ kann man getrost als Filler bezeichnen, und das Extreme-Soundalike „Who`s Gonna Catch You Now“, im akustischen Flair ist der beste Song des Albums, ein Ohrwurm vor dem Herrn. Herrliche Backing-Vocals inklusive. I Love It!!! „Backwater Blues“ ist as old-school as can be und absolut zeitlos. Sehr feine Sache. Der Rock `n` Roller “Strut”, das einzige Instrumental-Piece, macht den Abschluss samt Partylaune und imaginärer Tanzeinlage. „How I Go“…so sollte Blues heutzutage klingen!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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