CAULDRON, VOLTURE, THE REBEL’S REUNION

Hamburg, Bambi Galore, 27.03.2014

Der Tross mit Cauldron und Volture stoppte auf seiner „Caulture Shock Tour“ durch Europa in vielen Ländern, aber in Germanien nur in Berlin und Hamburg, da musste der Fan schon mal reisen. Es wählte der Verfasser dieser Zeilen den kleinen Keller Bambi Galore in Hamburg-Billstedt, etwa 12 Kilometer ostwärtig der Reeperbahn.


REBEL'S RETURNErste Band waren die lokalen Rebels' Reunion. Sie wurden nicht überall angekündigt, kloppten aber gut ins Mett. Ass Kicking Hardrock stand in großen Lettern auf ihrem Banner im Back, und daran wurde sich auch gehalten. Zweifellos hatte dieses Quartett schon mal AC/DC und Rose Tattoo gehört, denn ihr absolut straight rockendes Zeug war eine australische Verbeugung. Bei ihnen stand der Basser in der Mitte, denn gesungen wurde von den beiden Klampfern links und rechts, von denen sie einen "den König" nannten. Was aber gar so richtig nicht passte, war das Shirt von Dimmu Borgir ihres Drummers. Nach "Let The Good Times Roll" war nach 35 Minuten ihr Auftritt beendet. Ein Blick auf die Preise sagte allen Oldscoolern zu, gab es doch Bandshirts für einen Zehner, reichlich Vinyl und an der Bar ein Holsten (knallt am dollsten) für zwei Tacken.



VOLTUREAuf Volture durfte man gespannt sein, denn ihre aktuelle Scheibe "On The Edge" ist schon der Burner. Und das Titelstück brachten sie als zweiten Song, gleich nachdem ihr Drummer die Snaredrum ausgewechselt hatte, die er im opening Track zerstörte. Die klassischen Metaller aus Virginia jagten eine Temponummer nach der anderen raus, darunter "Ride The Night", "Heat Seeker" und ihr Anthem "Volture" von ihrer 2011er EP „Shocking It’s Prey“. Shouter Jack Bauer bekam eine kurze Pause, da Basser Ryan Waste für den nächsten Track "Death Or Glory" die Vocals übernahm, und im Anschluss einen Kurzen kippte. Die Members der ganzen Band haben besetzungstechnische Querverweise zum Beispiel zu Municipal Waste und Cannabis Corpse, wo auf der Bühne ganz andere Konsumvarianten praktiziert wurden. Shouter Jack sagte den Melodicbanger "Deep Dweller" und "Heavy Metal Machine" an, konnte aber auch mit einem uralten Longsleeve von den Scorpions überzeugen. Noch einmal alles richtig machten sie, ein vergessenes Juwel der NWoBHM zu covern, nämlich von Weapon "Set The Stage Alight". Leider war ihr Auftritt mit "Brethren Of The Coast" bereits nach 45 Minuten schon zu Ende, denn von solcher Mucke kann man sich den ganzen Tag behämmern lassen.

 

CAULDRONCauldron hab ich schon lange nicht mehr live gesehen, daher sind mir nur noch Shouter und Basser Jason und Gitarrist Ian bekannt. An der Schießbude sitzt jetzt Myles Deck. Irgendwie ging es in der Zwischenzeit für ihre Landsleute von Skull Fist schneller voran, doch um es vorweg zu nehmen, Cauldron standen ihnen in nichts nach, wie sie heute zeigen werden. Dafür sind sie auch noch etwas urtümlicher, trotz Keyboardintro, welches „Edge Of Time" einbimmelte, wonach aber sofort die Matten flogen. Sie haben ein Riesenbanner im Back aufgehangen, das offensichtlich für breitere Bühnen geschaffen wurde, doch heute reichte auch mal der kleine Keller. Jason forderte zu „Breathless" die Feuerzeuge und „Fists In The Air“ gleichermaßen, bis es zu „Fight  For Day" noch mehr Doppelhalsgepose als bei Volture gab. Ein angenehm weich brummender Bass füllte den Sound, denn man spielt ja nur mit einer Gitarre, welche die Soli eben ohne Riffbegleitungen hinbekommt. Cauldron Rufe zeigten Zufriedenheit in der Audienz, auch die getragenen Shirts der Kanadier von Angel Witch und Exciter zeugen für Echtes. Zum Black Sabbath Cover „Digital Bitch“ und bei "Burning Fortune" fiel auf, dass auch Drummer Myles mit die Backs brüllt. "Miss You To Death" wurde allen Ladies gewidmet, und "Nitebreaker" brachte alle Arme hoch, wie auch bei der Speedgranate "All Or Nothing". Mit den Worten „We Love You To Death“ verabschiedete man sich bei den Fans, die laut Zugabe forderten, und mit dem Cover „Die Hard” von Venom belohnt wurden. Mit dem Wunsch, Cauldron bald wieder in Deutschland live sehen zu können, war dann um Mitternacht Ende der Vorstellung.

 



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer