ANKOR - MY OWN ANGEL


Label:STF
Jahr:2011
Running Time:44:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Leicht verdauliche Kost aus Tarragona dringt über die Landesgrenzen. War Ankor zuvor noch in der spanischen Heimatsprache unterwegs, visiert man jetzt ein breiteres Publikum an, und das versteht besser englisch. Stilistisch ist sicher ‚Pop’ die treffendere Bezeichnung, wenn auch die Gitarren mal nur mäßig rocken, und vereinzelt Core-Anleihen heraus hörbar sind. Die klimpernden Keyboards grenzen deutlich ab, es hier nicht mit irgendetwas Symphonic- oder Gothic-mäßigem zu tun zu haben. Die größte Auffälligkeit stellt Vocalistin Rosa De La Cruz dar, die zwar amtlich zu rocken vermag, jedoch durch ihre eher zarte Stimme nicht das volle Brett fahren kann. Zu Beginn des Titelstücks kann sie sogar noch softer werden, und allzu lieblich trällern. Endlich kommt mal wieder etwas Arschtritt gegen Ende der Scheibe, als bei „Against The Ground“ die Gitarren losriffen. Die auf dem gelungenen Cover angedeutete Dunkelheit sucht man auf der Platte jedoch vergebens. Das Sextett aus Katalonien punktet mit ihren modern produzierten Vierminutensongs im dahinfließenden Mainstream, ohne anzuecken. Auf Dauer wirkt das jedoch austauschbar und kalkuliert, und lässt handfeste Höhepunkte vermissen. Man kann die Scheibe schon durchhören, ohne angewidert auszuschalten, muss man aber nicht. Besonders dann nicht, wenn man Scheiben von Sister Sin oder Girlschool griffbereit hat.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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