Sie ist einundzwanzig Lenze jung, heißt Linda Lulka Suarez und startet mit ihrer Band und dem Debütalbum “Obsession” voll durch. Das würden alle aus dem Umfeld der Band gerne lesen. Leider gibt es da eine kleine Hemmschwelle. Ich dachte bei den ersten Songs, dass Gwen Stefani mit No Doubt in meinem Wohnzimmer spielt. Lindas Stimme geht mit der von Gwen absolut konform. Auch Pink ist unbedingt ein Einfluss (Looking Out For Number One“), Sandra Nasic mit Guano Apes und Skunk Anansie. Leider haben alle drei eben genannten Stars einen prägnanteren Ausdruck. Und selbst die Kompositionen könnten aus dem Hause No Doubt stammen, obwohl sie von einer ganzen Herrschaar berühmter Leute geschrieben worden sind. Die Münsteraner bekamen Schützenhilfe von Steve McEwan (Foreigner, Roger Daltrey), Herman Rarebell (ex-Scorpions) und Mister Tommy Denander (Paul Stanley). Wer in Münster den richtigen Produzenten benötigt, wählt natürlich den Szene-Guru Michael Voss (Sänger bei Mad Max). Bei den Recordings konnte man sich Drummer Mark Schulman (Foreigner) und den aus Hamburg stammenden Multiinstrumentalisten Pascal Kravetz (Peter Maffay, Bruce Springsteen) krallen. Bei den elf Tracks findet sich eine Cover-Version ein, „Because The Night“ (im Original von Patti Smith). Will mir gar nicht ins Konzept passen. Einfach zu langsam. Dafür sind sie „eigenen“ Beiträge ganz ordentlich. Melodische Pop-Rock-Hymnen, die ab und an die Möglichkeit haben Chartluft zu schnuppern wie das fetzige „Welcome To London“, oder die leicht Country-Rock angehauchte Ballade „Wake Up Dreaming“. Man setzt sich etwas zwischen den Stühlen, wobei man oftmals melancholische Elemente („Bite“) an die Sonne bringt, oder gar einen Spritzer Gothic. Wirklich neu ist hier nichts und die paar Hits werden kaum einen Aha-Effekt erbringen. Also mit dem „Durchstarten“ sollte man vielleicht noch etwas warten.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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