THE CLASH - THE RISE AND FALL OF THE CLASH


Label:UDR
Jahr:2014/2012
Running Time:90:00
Kategorie: Re-Release
 

Vor circa zwei Jahren kam diese Dokumentation bereits auf den Markt bis das neue Label UDR noch mal zugriff. Die Briten The Clash waren seit der Auflösung von The Sex Pistols wahrscheinlich die führende Macht in Sachen Punk. Sie knackten sogar die amerikanische Club-Szene. Gegründet im Jahr 1976, bezog sich ihr unkonventioneller Sound auf das Vermengen verschiedener Stilrichtungen wie Ska, Dub, Rockabilly, Funk und im späteren Verlauf sogar Rap. Im Film wird deutlich wie die Jungs von einer gewachsenen Truppe unter Freunden aufgrund vieler diverser Entscheidungen eines Managers (Bernie Rhodes), dem Streit zweier Mitglieder und dem Anpassen an den neuen Markt eine Legende den Bach runter ging. Es wurden schon etliche Filme über die Band gedreht aber dieser Streifen nimmt kein Blatt vor den Mund. Aus erster Hand erhalten wir Erzählungen von Gitarrist Mick Jones, Sängerin Pear Harbor (Pearl Harbor and the Explosions), die mit The Clash Basser Paul Simonon verheiratet war, Pete Howard (Drummer ab 1983), Nick Sheppard (Gitarrist ab 1983), Vince White (auch Gitarrist ab 1983, sowie der ewige Bodyguard, dessen namen mir jetzt leider entfallen ist. Paul Simonon, der ex-Drummer Nicky „Topper“ Headon und der verstorbene Shouter Joe Strummer kommen nur anhand von Archiv-Einspielungen zu Wort.

Regisseur Danny Garcia versucht einen akribischen Blick hinter die Kulissen, der darlegen soll wie schnell die Band sich selber zerstückelte. Kult-Drummer mit eigener Note, „Topper“, bekam die Kurve mit den Drogen nicht und versetzte den Rest der Band in Angst und Schrecken. Joe und Mick verstanden sich immer weniger, da Joe viel Wert auf Optik und dem Business an sich legte, während Mick andere musikalische Wege gehen wollte. Neu-Drummer Terry Chimes war nicht das Salz in der Suppe und Wieder-Manager, nachdem er bereits einmal gekickt wurde, Bernie Rhodes, stand mit skurrilen Ideen immer und nur an der Seite von Joe Strummer. Auch der Major-Vertrag mit CBS-Records wurde zum finanziellen Fiasko. Strummer übernahm mit Unterstützung von Herrn Rhodes immer mehr das Zepter und drängte im späteren Verlauf die Mitglieder aus der Band und kam 1983 mit einer Truppe an den Start die eher als mager bezahlte Statisten galten. In diesem Film sieht man eine Seite der Band die gar nicht mehr konform zu ihren Punk-Wurzeln handelt. Und dennoch waren die Alben Charterfolge. Nur das lediglich der Manager reich wurde. Joe versank immer mehr in seine latent depressive Seite und löste die Band 1985 mit dem Release von „Cut The Crap“, das unter Fans und Kritikern müde belächelt wurde, auf. Reue kam zu spät und eine Reunion mit Joe und Mick, der bereits eine andere Formation gegründet hatte klappte nicht mehr.

Als Ewig-Fan dieser Band wurden mir Facetten der Formation gezeigt die ich nicht kannte und auch nicht für möglich gehalten hätte. Na ja, ich interessiere mich halt für die Musik und nicht dem Business hinter den Kulissen. Eine sehr coole Dokumentation, obwohl mir ein Livemitschnitt lieber gewesen wäre. Überhaupt hätte man diese DVD mit etwas mehr Musik aufpeppen können…aber spätestens im Bonus-Teil, der hier nicht vorhanden ist. So hört man immer nur kleine Einsprengsel. Nicht gut!

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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