DREAD SOVEREIGN, STALLION, DEATH ALLEY

Hamburg, The Rock Cafe, 28.02.2014

Zum zweiten Mal fand das Hell Over Hammaburg Festival statt, und mit einer Warm-Up-Show am freitäglichen Vorabend sollte darauf eingestimmt werden. Dazu hat sich der Veranstalter drei verschiedene Bands ausgedacht, bei denen die Sicherheit groß war, dass sie das auch locker schafften. Da waren zunächst Death Alley, eine Band um einen ex-The Devils Blood Gitarristen, dann durften Stallion ran, die schon auf dem Metal Assault in Würzburg für mächtig Zuschauerresonanzen sorgten, und abschließend durften Dread Sovereign auf die Bretter, eine Doomformation um Primordial Sänger Alan Averill.

DEATH ALLEYVan Records warf seine heißesten Eisen ins Rennen. Zuerst nämlich die Holländer Death Alley, die heute eröffnen durften. Der Vierer machte keine Gefangenen mit seinem temporeichen Rock ‚n’ Roll. Ihr brüllender Sänger im Shirt von MC5 flippte auch bei den Ansagen völlig aus, schrie ins Mirko und blieb auch sonst für keine zwei Sekunden auf einer Stelle. Seine raue Stimme passte wohl zum Sound der Band, war aber recht kurzatmig und konnte mit ihrem Punk nicht wirklich in der gesamten Audienz punkten. Ins Auge stach das Arbeitsgerät vom Gitarristen, denn er benutzte heute eine nicht alltägliche Gitarrenform, konnte damit aber auch spielerisch  überzeugen. Death Alley zockten schnell und laut, mit „Madhouse“ von Ted Nugent im Programm, konnten sich aber auch in Slowparts absolut atmosphärisch zeigen. Ein musikalisches Unterfangen, das nicht nur Anhänger ihrer alten Bands Gewapend, Mürth und The Devils Blood gefallen würde.

 

STALLION Weiter ging es mit Stallion, die sich bei ihrem zweiten Auftritt ever an diesem Abend schon an zweite Stelle sehen durften. Und es dauerte gar nicht lange, bis die ersten Stallion-Rufe zu vernehmen waren. Unfassbar, wie groß der Bekanntheitsgrad der Band in so kurzer Zeit geworden war, obwohl sie gerade erst ihren ersten Auftritt hinter sich gebracht hatten, nämlich als Opener auf dem Metal Assault Festival in Würzburg. Shouter Paul brachte den Großteil seiner Ansagen auf Englisch wegen so einiger ausländischer Gäste, wie zur Speedgranate „Shadowrun“ oder dem Scorpions-Soundalike „Give It To Me“, bei dem man an das Riff von „Big City Nights“ denken musste. Auch Stallion hatten ein Cover dabei, nämlich „Heavy Metal Rock ‚n’ Roll“ von Rock Goddess. Leider war schon nach fast einer dreiviertel Stunde mit „Canadian Steel“ Schluss, und die bekennenden Fans von Skull Fist verließen unter Rufen nach Zugabe die Bühne.

 

DREAD SOVEREIGNSpätestens gegen 23:00 Uhr war dann Schluss mit lustig. Denn den Headliner des Abends stellte der Shouter von Primordial und Twilight Of The Gods mit seiner neuen Dreierformation, dem nächsten heißen Eisen von Van Records. Heute kam er zusätzlich mit Bass, und ein langes Verstärkerbrummen vor dem Auftritt deutete Unheilvolles an. Alles was Alan Averill Nemtheanga bislang anfasste, ging tief unter die Haut, und das war auch mit seiner Doomformation Dread Sovereign so. Nebel, tiefe Töne und Alan mit Kapuze verkörperten ernste Stimmungen, und in genau dieser Laune befand sich auch das Publikum, das maximal bierernst mitnickte. Der kleine ausverkaufte Laden war nun sehr voll, viel mehr Platz hatte man auch nicht, als seinen Kopf zu bewegen. „Lucifer“, „Crucified“, „666“, „Burn At The Stake“ und „Satan“ waren Textfetzten, die auch als passende Schlagworte auf den Sound der Band zutrafen. Alan bediente sich der gesamten Palette seiner bekannten Stimme, immer mit dem Basshals hoch neben seinem Kopf positioniert. Sie hatten in den schnellen Passagen was von Venom, sonst aber auch viel von Triptykon, und dem Urwuchs von Cirith Ungol. Fast eine Stunde lang brummten Dread Sovereign durch ihre Songs, und hatten danach so einige Merchandiseartikel den Besitzer wechseln lassen, dabei wird ihr Debütlongplayer „All Hell’s Martyrs“ erst noch veröffentlicht.



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer