AXXIS - KINGDOM OF THE NIGHT II - BLACK & WHITE


Label:PHONOTRAXX
Jahr:2014
Running Time:42:59 (White) & 42:46 (Black)
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das Debütalbum „Kingdom Of The Night“ von Axxis feiert dieses Jahr seinen 25. Geburtstag. Es erschien  am 28.02.1989 und landete schnell in den deutschen Charts. Wenig später wurde die Band für das bestverkaufte Debütalbum einer deutschen Rockband aller Zeiten ausgezeichnet. Ein Anlass für uns den Mannen um Sänger Bernhard Weiß zum Jubiläum zu gratulieren. Als kleines Dankeschön für die jahrelange Treue und die lange Wartezeit auf neues Material überraschen Axxis auf den Tag genau am 28.02.2014 mit einer „Kingdom Of The Night  – Part II“ Edition. Und als wenn das noch nicht genug wäre, auch noch in doppelter Ausführung. Neben der rockigeren "White Edition" hatten AXXIS noch genug Material im Petto, um mit der „Black Edition“ ein kerniges Jubiläums-Gegenstück zu präsentieren. Während die „White Edition“ eher die oldschoolige, teils schmusige Hard Rock Sparte abdeckt, geht es auf der „Black Edition“ wesentlich aggressiver und schneller zur Sache. Bei so viel flexiblem Material eigentlich eine ziemlich gute Marketing Strategie. Für eingefleischte Axxis Fans gibt es natürlich noch ein paar besondere Stücke zu ergattern. So wurde entschlossen nicht nur ein Digi Book der Black und White Edition zu veröffentlichen, sondern zusätzlich eine streng limitierte Doppel Vinyl Edition und eine Super-Doppel-Deluxe-Box mit Black & White Edition, Metal Pin, Sticker, Patch und zwei Bonussongs. Die Auflage ist allerdings auf nur  teuflische 666 Stk. Begrenzt. Exklusiv bei Amazon kann man noch die zwei Bonussongs „The Kingdom Arises“ (Black Edition) und „Save My World“ (White Edition) erstehen. Axxis haben sich ordentlich für ihre Anhänger ins Zeug gelegt.

 

White Edition:

Wie schon erwähnt spiegelt die „White Edition“ die etwas rockigere Seite von Axxis wider. Die Songs sind eher gediegen, oftmals auch balladesk, aber trotzdem bleiben Axxis sich treu und präsentieren alles, was man in dieser Richtung so ausschöpfen kann. „Hall Of Fame“ ist der perfekte Opener. Er fegt durch die Boxen, besitzt ein knackiges Riff mit Wiedererkennungswert und sorgt für gute Laune. Eine Zeitreise beschert uns die frische Neuaufnahme von „Living In A Dream“, ehe wir zum melancholischen Song „21 Crosses“ gelangen. In dem Song geht es um das Unglück der Love Parade 2011, wo auf tragische Weise 21 Menschen in einer Massenpanik ums Leben kamen. Dieser Song ist sehr emotional und soll auf diese immer noch nicht geklärte Tragödie aufmerksam machen. Zum Ende hin nennt Sänger Bernhard noch mal alle Namen der Opfer und setzt ihnen so ein weiteres Denkmal. Nach diesem schweren Songthema kann einem eigentlich nur ein richtiger Knaller auf der Niedergeschlagenheit retten. Das war Axxis offensichtlich auch bewusst und wurde mit „Dance Into Life“ wirksam umgesetzt. Für mich definitiv eines der gelungensten Stücke der „White Edition“. Mit Schwung und tollen irischen Elementen, die teilweise an Thin Lizzy und Co. erinnern, baut „Dance Into Life“ augenblicklich die Stimmung zum Tanzbeinschwingen wieder auf. Mit dem Track „Mary Married A Monster“ hat es was ganz besonderes auf sich. Dieser Song ist auf der White und der Black Edition zu finden. Natürlich in den jeweils passenden Versionen. Mir persönlich gefällt die melodiöse Version besser, aber das muss jeder selbst entscheiden. „We Are The World“ ist ein weiterer Anspieltipp, den man nicht auslassen sollte. Der Refrain mit Mitsingpart und Ohrwurmcharakter im Midtempo wird von Robs  Mandolinenspiel  zwischen Refrain und Strophen gekrönt. Auch den Rausschmeißer namens „Temple Of Rock“ sollte man nicht verachten. Mit fetten Gitarren und dem fetzigen Beat ist das ein weiterer Song mit Empfehlungsstempel. Besonders hat es mir das groovige Break angetan. Meine Randnotiz heißt also: Die White Edition ist zwar die ruhigere Edition, aber die rockt trotzdem richtig gut!

 

Black Edition:

Kommen wir also zur kernigen, großen Schwester, der „Black Edition“. Los geht es direkt mit der Energie geladenen Neuaufnahme des Geburtstagkinds „Kingdom Of The Night“. Es wurde ein wenig an der Melodie und den Riffs geschraubt und BAM! erstrahlt der alte Klassiker im neuen 2014er Glanz. Während diesem Song erahnt man auch gleich, wo der Hase herlaufen wird. Es geht aggressiver, schneller und rauer zu als auf der „White Edition“. „Vanom“ und „Beyond The Sky“ sind weitere Bestätigungen dieser Theorie und laden zusätzlich noch unweigerlich zum Haare schütteln ein. Stimmlich überzeugt Bernhard Weiß auf diesem Album mehr denn je. Selbst im Vergleich zur „White Edition“. Vielleicht liegt ihm der raue, aggressivere Ton einfach mehr. Eine kleine Tempopause gönnen uns Axxis dann mit „The War“. Der Song hat mir vom ersten Gitarrenanschlag an gefallen, weil ich dieses Riff  sehr ansprechend finde. Die Gitarrenarbeiten finde ich eh ziemlich gelungen, auf beiden Editionen. Sie überzeugen mit so vielen Feinheiten, Details und Grooves. „Soulfire“ ist wieder ein Schlag ins Gesicht. Schönes Tempo und ein Refrain zum Mitschreien, bevor sich dann eine Axxis typische Ballade heranschleicht. Ach was fand ich „More Than For One Day“ anfangs kitschig, aber hey, ich bin auch nur eine Frau und nach zwei drei Durchläufen habe ich mit gesungen. Somit zählt dieser Song ganz klar zu meinen Anspieltipps.  Einen deutschsprachigen Beitrag kann dieses Album auch aufweisen mit „Lass dich gehen“. Wie schon angekündigt, enthält auch die „Black Edition“ eine Version von „Mary Married A Monster“. Diese ist der „Black Edition“ mit Tempo und Druck angepasst und muss sich hinter gediegeneren „White“ Version nicht verstecken. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht entscheiden, welche Version ich besser finde. Muss ich ja auch nicht, die Qual der Wahl überlasse ich Euch. Zum Schluss gibt es mit „Bites Inside“ noch mal einen schönen, flotten Rausfeger.

 

Fazit:

Das Konzept „White Editon“ und „Black Edition“ geht auf. Eine gelungene Idee, die sich sehen lassen kann. Da ist für jeden Axxis Geschmack was dabei. Ich persönlich könnte mich nicht entscheiden, welche mein Favorit ist. Mir gefallen gleich viele Songs auf beiden Editionen. Eine Mischung aus beiden Alben wäre für mich ideal. Hört einfach mal rein und entscheidet selbst. Mein Daumen zeigt definitiv nach oben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Denise Schokolowski


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