CREMATORY - ANTISERUM


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2014
Running Time:43:23
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vier lange Jahre sind seit dem letzten Crematory-Album „Infinity“ vergangen, eine ungewöhnlich lange Wartezeit für diese Band, die sich seit jeher dem Gothic Metal verschrieben hat. Als ich im Vorfeld las, dass es vermehrt EBM-Einflüsse geben wird, hatte ich zunächst Zweifel, ob mir das Album gefallen würde. Aber was Crematory hier abliefern, ist schon richtig groß. Album Nummer Zwölf beginnt mit einem elektronischen Intro, was nicht so ungewöhnlich ist, denn das haben sie auch früher schon gemacht. Was dann aber folgt, ist beim ersten Hören schon recht seltsam. Die Keyboardmelodien sind verdammt eingängig, gehen sehr gut ins Ohr und sind gleichberechtigt neben der fetten Gitarre und dienen nicht nur als Hintergrundbegleitung wie früher. Das macht das Ganze irgendwie „tanzbar“ und das ist noch nicht einmal negativ gemeint. Im Gegenteil! Crematory verbinden auf „Antiserum“ die üblichen Brachialhymnen der letzten Alben mit den Gothic Einflüssen, die sie Ende der Neunziger auf Alben wie „Awake“ oder „Act Seven“ hatten. Und ein weiteres Novum gibt es: „If You Believe“ ist der erste Song seit „Fly“ vom „Awake“-Album, dessen Text halb Deutsch, halb Englisch gesungen ist. Sie erfinden sich mit neuen Kombinationen alter Zutaten tatsächlich neu, obwohl man alles schon von ihnen kennt. Ein bisschen mehr Gitarrenlastigkeit, wie auf ihren letzten Alben, wäre mir unterm Strich zwar lieber gewesen. Aber ich muss sagen, ich bin positiv überrascht! Beide Daumen nach oben!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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