CIVIL WAR, KATANA, CUSTARD

Bochum, Matrix, 16.02.2014

CUSTARDDie Sonne schien, die Natur erwachte und es war mit knapp zehn Grad Celsius Mitte Februar ungewöhnlich warm, noch dazu gab sich der beste Newcomer des letzten Jahres, Civil War, die Ehre mit der aktuellen Scheibe „The Killer Elite“ im Gepäck, die Matrix in der Ruhrstadt Bochum auf ihrer „The Killer Angels Tour“ zu rocken. Die neu formierte Band rund um den Ausnahmesänger Patrik Johannson (Astral Doors) wurde komplettiert von den ehemaligen Sabaton Recken. Alleine diese Mischung versprach schon eine geballte Explosivität, welche die Bühne der Tube zum Überkochen bringen sollte. Als Anheizer für den skandinavischen Top Act fungierten die Herner Lokalmatadoren, die Power Metal Fraktion Custard, und die fernöstlich angehauchten Katana. Und so stand einem erfolgreichen Abend wirklich nichts mehr Wege.



Schon kurz nach dem Einlass betraten Custard gegen 18:40 Uhr die Bühne, legten mit „Death From Above“ los und konnten damit sofort die noch recht spärlich besetzte Tube auf ihre Seite ziehen. Mit hochgestreckten Händen ging es mit dem Oldie „Creature“ weiter, um anschließend mit Vollgas „For My King“ herauszuhauen, so dass die Köpfe flogen und in dem folgenden „Time To Bleed“ kamen die Headbanger wieder voll zu ihrem Recht. Mit romantischen Klängen und Schwerteinsatz des Shouters wurde „My Last Breath“ mit tatkräftiger Gesangsunterstützung des Publikums nachgelegt, um unmittelbar „Dragonslayer“ im Hochgeschwindigkeitstempo nachzulegen, so dass die Mähnen kreisten. Mit dem Schlachtruf „Burn The Witches“ animierte der Shouter die Fans „Poke The Flames“ zu unterstützen, bevor mit einem Schrei und 1-2-3-4 Anfeuerungsrufen der starke Rauswerfer „Up To The Sky“ einen sehr unterhaltsamen 45-Minuten-KATANAAuftritt beschloss.



Für viele recht überraschend, stürmten die nach dem japanischen Langschwert benannten Schweden Katana gegen 19.55 Uhr die Bühne, da auf den Flyern und Tickets erst mal nichts auf diesen zusätzlichen Show Act hindeutete. Die im Poser Outfit gekleideten Jungs inklusive einem Mädel legten druckvoll mit dem Opener los. Mit orgelnden Gitarren wurde „Wrath Of The Emerald Witch“ vom neuen Album eingeläutet, wobei der Shouter immer wieder wie ein Irrwisch über die Bühne jagte. Für „The Samurai Returns“ musste dann wieder das Schwert herhalten, bevor es mächtig im Maiden Stil weiter ging. Unter rhythmischem Klatschen wurde das ruhige „In The Land Of The Sun“ eingeläutet, um im weiteren Verlauf, der mittlerweile etwas angewachsenen Fangemeinde einzuheizen. Zum Abschluss wurde mit hochgestreckten Fäusten, „Heart Of Tokio“ straight nachgelegt. Nach knapp fünfzig Minuten endete unter gebührendem Applaus ein gelungener Gig.



CIVIL WARNachdem man die Fans gefühlt unnötig lange warten ließ, ging es um 21.30 Uhr los. Von Guns ‚n’ Roses erklang „Civil War“ in voller Pracht und Länge. Dann endlich wurden die erwartungsfrohen Fans mit dem Opener der CD „King Of The Sun“ begrüßt und spätestens nach „Saint Patricks Day“ hatte man das nervige Warten völlig vergessen und die Begeisterungsfähigkeit des Publikums zeigte sich durch das ausgiebige Klatschen. Mit krachenden Gitarren wurde „Sons Of Avalon“ heraus gehauen und neben dem anheizenden „Yeah Yeah“ Rufen und dem sich die Seele aus dem Körper dreschenden Drummer, rockte die ganze Halle. Mit marschierend wirkendem Rhythmus folgte das knallende „Gettysburg“ und dann unter tosendem Beifall „Lucifers Court“ mit Mitsing Garantie. Der Headbanger „Brother Judas“ wurde mit druckvoller Instrumentalisierung präsentiert. Anschließend folgte der Black Sabbath Klassiker „Heaven In Hell“ in einer starken und kraftvollen Interpretation. Dabei zeigte sich wieder auf eine eindrucksvolle Art und Weise, dass der Sänger Patrik Johannson zu den ganzen Großen seiner Gilde zählt. Unter Freudengesängen wurde das schnelle „First To Fight“ durchgezogen, ehe nach der Vorstellung der Band, die Hymne „ I Will Rule The Universe“ die Halle zum Beben brachte. Die Jungs verließen anschließend die Bühne, wobei die Fans den Refrain einfach begeistert weiter sangen. Schon kurz darauf wurde mit „Civil War“ die erste Zugabe druckvoll angestimmt. Den krönenden Schlusspunkt setzte die Riffgranate „Rome Is Falling“ und das begeisterte und feiernde Publikum, versuchte dabei sogar noch gegen den ohrenbetäubenden Sound anzusingen. Damit endete eine großartige Vorstellung nach gut 70 Minuten. Einfach geil!



Autor: Markus Peters - Pics: Markus Peters