PRIMAL FEAR, BULLET, MESSENGER

Bochum, Matrix, 08.02.2014

Am heutigen Abend ging es mal wieder richtig rund in der Matrix Bochum. Genau genommen tropfte der Schweiß schon wieder fast von der Decke, aber dazu später. Um den Samstag Abend perfekt einzuleiten, öffnete man pünktlich für Primal Fear und Bullet, die zur Zeit auf Eagles & Lions Doppelheadliner Tour mit Messenger sind, die Türen. Der angekündigte Showbeginn verzögerte sich dann um circa eine halbe Stunde. Als Messanger auf die Bühne traten, war die Tube der Matrix bereits gut besucht. Die Show konnte beginnen.

MESSENGER siegfriedVon den anfänglichen Tonproblemen mal abgesehen, legten Messenger einen recht ordentlichen Start hin. In letzter Zeit konnte man die quirligen Fünf aus Neukirchen auf diversen Veranstaltungen und Festivals begutachten. Fünf, jaaa, eigentlich besteht die Band aus fünf Köpfen. Leider waren Messanger jedoch nur zu Viert auf der Bühne vertreten. Gitarrist Patrik Deckarm wurde kurzfristig krank und fiel an diesem Abend aus. Sollte jedoch am darauffolgenden Abend wieder seinen Mann stehen. Bei dieser Gelegenheit wünschen wir von CROSSFIRE natürlich gute Besserung und hoffen, dass er bald wieder wohl auf ist. Die Fans verziehen ihm sein Fehlen, schenkten ihm einen Megaapplaus und feierten Messenger weiter. Musikalisch kann man behaupten, dass Messenger in den Manowar-Topf gefallen sind. Seit 2006 sind die Saarländer fleißig im Underground Of True Metal vertreten und haben jüngst ihr Album „Under The Sign" auf den Markt geschmissen. Natürlich gab es daraus auch die ein oder andere Hörprobe. Nach guten vierzig Minütchen war jedoch Schluss mit Lustig und die drei Musikanten, um den überzeugenden Sänger Siegfried Schüssler, verließen die Bühne.

 

BULLET hellNach einer kurzen Umbaupause war die Bühne frei und startklar für den ersten Headliner des Abends: Bullet. Die fünf agilen Schweden, bestehend aus Sänger Hell Hofer, den beiden Gitarristen Hampus Klang und Erik Almström, Bassist Adam Hector und Drummer Gustav Hjortsjö, bestehen seit 2001 und sind eine absolute Stimmungsgarantie. Mit ihrem bereits vierten Longplayer „Full Pull“ hat das Quintett endlich einen Deal bei Nuclear Blast ergattert und ist nun weiter auf dem Vormarsch. Chartplatzierungen in Schweden und Deutschland blieben nicht aus und auch um Gigs und namhafte Festivals sind Bullet immer stets bemüht und gefragt. Kein Wunder! Auf der Bühne tobt der Partybär, wenn die Jungs losgelassen werden. Der eine post mit dem anderen um die Wette und die Fotografenschar des energiegeladenen Samstags trat sich beim einfangen der tollen Posen gegenseitig die Füße platt und die Kameras in den Nacken. Songs wie „Rush Hour“, „Turn It Up Loud“, „Rolling Home“, „Stay Wild“ oder „Bite The Bullet“ brachten die Menge zum kochen. Bullet zogen mit ihrem Programm auch BULLET adam & helldie letzten umherirrenden Besucher in die Halle. Wer auf ordentlichen Heavy Metal im Stil der 80er Jahre steht, sollte sich bei der nächsten Gelegenheit Bullet definitiv nicht entgehen lassen! Klasse Auftritt! Full Pull! Nach so einem Beitrag brauchten die meisten erst einmal eine Pause und einen kühlen Drink. Wer des Öfteren in der Matrix Konzerte besucht hat weiß, je mehr Besucher – desto weniger Luft ist in dem alten Kellerschlauch vorhanden. Natürlich ist das eine generelle Formel für Sauerstoffmangel, aber in der Matrix doch schon etwas extremer.

 

PRIMAL FEAR tomAls das Licht verdunkelte, war es Zeit für den zweiten Headliner des Abends: Primal Fear. Diese stürmten mit „Final Embrace“ die Stage und knüpften somit nahtlos da an, wo Bullet aufgehört hatten. Ein gelungener Start, der ohne Pause in „Alive And On Fire“ überging. Auch mit dem Titelsong des aktuellen und erfolgreichen Albums „Delivering The Black“ ließen Ralf, Mat, Randy, Alex und Tom den feiernden Fans keine Verschnaufpause. Wer bei der Aufzählung eben mit Adleraugen aufgepasst hat, dem ist nicht entgangen, dass ich Tom anstatt Magnus erwähnt habe, denn Tom Naumann (ex-Primal Fear) ersetzte den verhinderten Magnus Karlsson. Den genauen Grund kann ich leider nicht angeben, aber vielleicht bin ich nach meinem Interview mit Mat Sinner in den nächsten Tagen schlauer. Gerne hätte ich meinen Gitarrenhelden Magnus mal wieder live gesehen, aber ich muss gestehen, dass Tom ihn würdig vertreten hat. Somit war der Schmerz nicht alt zu groß. Auch bei „Nuclear Fire“ und „Seven Seals“ ließ sich das Publikum nicht aus der Puste bringen. Zu meiner Freude spielten Primal Fear den ebenfalls neuen Song „One Night In December“, der, trotz seiner knapp zehn PRIMAL FEAR ralfminütigen Laufzeit, super beim Publikum ankam. Eine kurze Pause für die Knochen, jedoch nicht für die Stimmbänder, konnte man zu „Fighting The Darkness“ nutzen. Ralf Scheepers war wie gewohnt nicht nur körperlich topfit. „Bochum, könnt ihr noch?“ fragte Mat die schweißbenetzten Metalheads und erntete Zurufe. „Das bin ich aber lauter gewohnt, Bochum!“ Mit den letzten Songs „Bad Guys Wear Black“, der Hymne „Metal Is Forever“ und den zwei Zugaben traten Primal Fear den Besuchern noch mal mit Anlauf in den Hintern und ließen den Schweiß von der Decke tropfen.

Ein absolut gelungener Abend zu einem fairen Kartenpreis. Wer Kraft und Bock hatte, konnte sich im gewohnten Discobetrieb der Matrix den Rest geben. Was die letzten Fragezeichen angeht: Der Sound war okay, zu laut, aber okay. Ich habe ehrlich gesagt schon Schlechteres in der Matrix erlebt, aber auch Besseres. Es bleibt halt eine Kunst, in dieser Halle einen erstklassigen und edlen Sound zu zaubern. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Danke Messanger, Bullet und Primal Fear!



Autor: Denise Schokolowski - Pics: Denise Schokolowski