IRON MAIDEN - KILLERS


Label:EMI
Jahr:1981
Running Time:38:43
Kategorie: Classics
 

Wer einmal vom metallenen Kokon der Eiserne Jungfrau umschlossen wurde, und in all jene, in die sie ihre spitzen, stählernen Dornen rammte, für all diese gibt es meist kein Entrinnen mehr. Was folgt ist ein Bund für die Ewigkeit, da ein kurzweiliges Intermezzo mit der Eisernen Jungfrau nie ganz möglich ist. Es gibt nicht viele andere Gruppen neben Iron Maiden, die eine Wertigkeit und Kontinuität in dieser Form aufweisen, bei der es gerechtfertigt ist zu behaupten, dass sich diese Band nur an ihren eigenen Maßstäben bemessen lässt. Auch wenn eine Band wie Metallica auf einen beachtlichen Erfolg zurückblicken kann, so spielten Iron Maiden schon immer in einer anderen Liga. Über Dekaden hinweg schafften Iron Maiden es Generationen zu begeistern, keine andere Band ging erfolgreicher aus der New Wave Of British Heavy Metal hervor und ist heute, gute 30 Jahre später, noch in dieser starken Form präsent.

Nach einigen mehr oder weniger erfolglosen Versuchen mit den Bands Gypsy´s Kiss oder Smiler und den Wunsch nicht länger nur Coverversionen von Wishbone Ash oder Free zu spielen, gründete Steve Harris 1975 Iron Maiden. Die Band bestand zu diesem Zeitpunkt noch aus den Gitaristen Dave Sullivan und Terry Rance, dem Schlagzeuger Ron Matthews und den Gesang steuerte Paul Mario Day bei. Das Besetzungskarussell der Band drehte sich aber unaufhaltsam und Musiker kamen und gingen, Mario Day wurde durch Dennis Wilcock ersetzt und diesem folgte Paul Di'Anno. Nach den Soundhouse Tapes aus dem Jahr 1978 folgte dann das erste reguläre Iron Maiden Album im Jahre 1980, welches schlicht „Iron Maiden“ getauft wurde. Das zweite Album der Band folgte ein Jahr darauf unter dem Titel „Killers“.

IRON MAIDEN killers bandDas 81er Album wurde, wie schon das Debüt der Band, mit einem Cover von Derek Riggs veredelt und zählt zur meiner persönlichen Top Ten der besten Heavy Metal Cover, somit war es auch naheliegend, dass „Eddie, the ´ead“ mit der Axt in der Hand seinen Weg über die Nadel unter meine Haut gefunden hat. Der provokanteste Beitrag des Künstlers in den frühen Maiden Jahren war sicher das Cover zur „Sanctuary“ Single (1980), welches Eddie mit einen Messer über einer erstochenen Maggie Thatcher darstellt, die zu dessen Füßen liegt. Derek Riggs, der Erfinder und Zeichner des Bandmaskottchens Eddie, wurde später auch für weitere Alben verpflichtet und erschuf so einige, in ihrer Art und Umsetzung überragende Cover mehr.

Die Alben der Paul Di'Anno Ära sind im Vergleich zu späteren Bruce Dickinson Phase, der zu diesem Zeitpunkt noch bei Samson unter dem Namen Bruce Bruce aktiv war, räudiger und stärker von der Punk Bewegung beeinflusst. Samson Schlagzeuger Thunderstick saß auch eine kurze Zeit lang bei Maiden hinter der Schießbude. Auch wenn Bruce Dickinson sicher ein besserer Sänger ist, so macht grade das rohe in  Paul Di'Anno's Stimme den Reiz der ersten beiden Iron Maiden Scheiben aus und sorgt dafür, dass diese als elementarer und wichtiger Teil in keiner Plattensammlung fehlen sollten. Aber auch die Leistung von Drumer Clive Burr und der anderen Musiker war beachtlich. „Prodigal Son“ ist eine atmosphärische Nummer und „Wrathchild“ geht voll auf die Zwölf; das „Killers“ Album kann voll und ganz überzeugen und Stücke wie „Killers“, „Purgatory“ oder das starke „Drifter“ tauchen nach wie vor oft im Live-Set der Band auf. Im Hinblick auf die frühen Iron Maiden Werke sollte am auch nicht die Singles der Band außer Acht lassen, wie etwa „Women In Uniform“ (1980) oder die schon oben genannte „Sanctuary“ die Stücke beinhalten, die sich nicht auf den ersten beiden vollen Alben befinden.

Iron Maiden gelang es schon mit den ersten beiden Alben Meisterwerke abzuliefern, die sicherlich auch noch sehr lange, vermutlich einige Jahrhunderte lang in aller Munde sein werden, und einer der besten und wichtigsten Metal Bands aller Zeiten den Weg ebnen. Einen detaillierten Einblick in die frühen Jahre der Band gibt auch die sehenswerte DVD „The History Of Iron Maiden Part One: The Early Days“ aus dem Jahr 2004, auf der sich neben einer Dokumentation, mehrere Videoclips, ein 20th Century Box TV-Beitrag auch noch Live-Material, wie etwa die Konzerte „Beast Over Hammersmith“ (1982) oder das legendäre Konzert in Dortmund aus dem Jahre 1983 befinden. Mit „The Number Of The Beast”, „Powerslave”, „Somewhere In Time” oder etwa „Seventh Son Of A Seventh Son” folgten weitere, überragende Alben.

Tracklist:
01   The Ides Of March
02   Wrathchild
03   Murders In The Rue Morgue
04   Another Life
05   Genghis Khan
06   Innocent Exile
07   Killers
08   Prodigal Son
09   Purgatory
10   Drifter

 

 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Fabian Bläckout


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