WARFIST - THE DEVIL LIVES IN GRÜNBERG


Label:WYDAWNICTWO MUZYCZNE PSYCHO
Jahr:2014
Running Time:33:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Warfist kommen aus Polen, und sie behaupten frech, dass der Teufel in Grünberg wohnt. Dabei ist der Albumtitel längst nicht das einzige, was hier auffällt. Es kommt ja auf die Mucke an, und die ballert hier so was von echt und ungestüm, dass erstmal die Kinnlade herunter klappt. Hier finden Attribute wie Oldschool, Underground und Authentizität so was von Anwendung, dass die Originale der Achtziger stolz sein können und wissen, es hatte einen Sinn sich damals krumm gemacht zu haben. Der Prügelknabe M. de Sade an den Drums gibt harte Wechsel von tightem Obertempo bis schleppstampfend vor, dass keine Spur vom Gerumpel aufkommt. Der Bass strotzt vor analoger Wärme und wumst angenehm von unten. Die Klampfe schrubbt ihre Speedriffs, dass man gar nichts anderes mehr hören will, sondern sich mit seinen Kumpels um eine Lasterladung Bier kümmern möchte. Denn wenn thrashige Black Metaller ein oldschool Speedalbum einprügeln, wird es doch für jeden Kuttenträger interessant. So handeln ihre Lyrics nicht nur von Blasphemie, sondern auch von Alk und Nutten. Denkt man an etwas anderes, wenn man eine Platte hört, die den Rotz von Venom hat, die Ünbekümmertheit von Bathory, den Rock ‚n’ Roll von Motörhead und dabei schneller reinfließen als Sodom? Auf jeden Fall sind Warfist mit ihrer Scheibe „The Devil Lives In Grünberg“ eine so große Überraschung, dass man hoffen muss, sie wirbeln mit diesem Debütalbum so ordentlich viel mehr Staub auf, als mit ihren Demos, EP’s und Splits zuvor. Leider ist der Spuk schon nach einer halben Stunde vorbei. Was die Polen aber mit dem Städtchen Grünberg zu tun haben, der mit seinem Namen im Albumtitel in einem Atemzug mit dem Gehörnten angeführt wird, wurde dem Verfasser dieser Zeilen bislang nicht überliefert, da fragen wir doch mal in einem Interview nach.

 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht