TAD MOROSE - REVENANT


Label:DESPOTZ
Jahr:2014
Running Time:52:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Lange ist es her, dass ich im Power-Metal-Rausch war. Eine meiner absoluten Favoriten waren damals Tad Morose, die zu früheren Zeiten den grandiosen Sänger Urban Breed in ihren Reihen hatten. Früher bei Century Media unter Vertrag, war mein persönliches Highlight das Album „Modus Vivendi“ aus dem Jahr 2004. Zehn satte Punkte konnten sie einfahren und galten mit mehreren Werken schon zu den alten Haudegen. Man könnte sie als Mischung von Morgana Lefay meets alte Crimson Glory bezeichnen, und würde ihnen trotzdem nicht gerecht werden. Dann verlor ich die Band aus den Augen. Und das hat seine Gründe. 2005 verließ Urban die Band und Joe Comeau (ex-Annihilator) schloß die Reihen. Das funktionierte nicht. Aufgrund der nächsten Fluktuationen verlor man den Vertrag mit Century Media und obwohl heutiger Shouter Ronny Hemlin seit 2008 dabei ist, gab es bis heuer kein neues Opus. 2009 hatten die Schweden vorliegenden Silberling bereits angekündigt, aber die Mühlen des Business mahlen manchmal langsam. Wie der kraftvolle Opener, „Beneath A Veil Of Crying Souls“ darlegt, haben die Skandinavier nichts von ihrem anspruchsvollen Biss verloren. Trotz aller Eingängigkeit schaffen es die Jungs ihre kleinen progressiven Tricks schmackhaft in den Kompositionen songdienlich einzubetten. Obschon früher war der Frickelanteil heftiger. Und das, obwohl bis auf Christer „Krunt“ Andersson (Gitarre) und Drummer Peter Morèn alle anderen im Line-Up gewechselt haben. Kenneth Jonsson (Torch) ist neu an der Klampfe und am Bass ist der ex-Morgana Lefay Viersaiter Tommie Karppanen. Zweiflern sei gesagt: ein brachialer Stampfer wie „Ares“, düsterdemonisches wie „Abscence Of Light“ (mit feinen Anleihen von Dio und Astral Doors) oder Nackenbrecher wie „Death Embrace“, hier gibt es Old-School-Power-Metal vom Feinsten mit Hang zur Steigerung, hin zu den guten alten Zeiten. Ronny ist nicht Urban, aber er macht seine Sache mehr als gut. „Revenant“ ist kein „Modus Vivendi“, aber auf dem Weg dahin. Dafür sorgen schon alleine die filigranen Soli. Das Beste könnt Ihr Euch auf dem letztgenannten Titel anhören. Viel Spaß!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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