Im Jahr 1990 erschien das wegweisende Drittwerk „Tales From The Twilight World“ der Krefelder Symphonic Metal Legende Blind Guardian und stellte damit erstmals die Vorherrschaft der deutschen Konkurrenten wie Helloween und Gamma Ray, in dem Sektor mehr als in Frage. Dementsprechend furios legten die Jungs rund um den Ausnahmesänger Hans Kürsch los und feuern mit „Traveller in Time“ ein erstes Speed Feuerwerk in einer episch, bombastischen und melodischen Reinkultur ab, ehe das besonders kraftvolle „Welcome To Dying“ noch schneller und fordernder mit besonders starker Gitarrenarbeit raus gehauen wurde und zudem mit einem Mitgrölrefrain par exellence ausgerüstet punktete. In dem instrumentellen „Weird Dreams“ wurde dann der starken Fingerfertigkeit der beiden Saitenhexer Andre Olbrich und Thomas Stauch gefrönt, ehe das von J.R.R Tolkien inspirierte und mit ungewöhnlich leisen Tönen versehene „Lord Of The Rings“ die starke Gesangsleistung und auch die balladeske Seite der Band eindrucksvoll unter Beweis stellte. Das folgende „Goodbye My Friend“ wurde wieder mit herunter getretenem Gaspedal aus den Boxen geknallt, ehe der überragende Titeltrack in puncto Zusammenspiel von Epic, Power, Speed und Melodie so ziemlich alles in den Schatten stellte, was jemals in diesem Genre veröffentlicht wurde und zudem noch mit einem Gastauftritt von Kai Hansen aufgewertet wurde. Mit dem herrlich treibenden „Tommyknockers“ und einem vergleichsweise schwachen Refrain ging es weiter, ehe das recht atmosphärische und thrashige, aber längs nicht das Durchschnittsniveau erreichende „Altair 4“ den Weg frei macht für die anfangs mit dem Schlachtruf „Guardian, Guardian Of The Blind“ versehene, abschließende Hymne „The Last Crandle“, welche dem Titeltrack kaum nachsteht und einfach alles wegbläst und sich zudem felsenfest in den Gehirnwindungen festsetzt. Mit der gelungenen Liveversion von dem mitreißend gestalteten „Run For The Night“ wird damit das erste richtungsweisende Spitzenwerk der deutschen Heavy Metal Vorzeige Band komplettiert. Ein wahres „Must-Have“!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Markus Peters

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