CHINA - LIGHT UP THE DARK


Label:METAL HEAVEN
Jahr:2011
Running Time:47:46
Kategorie: Neuerscheinung
 

China are back! Sie bringen ihren Hauch der 80er-Jahre wieder ins Gehör und klingen dabei doch irgendwie anders. Diese Reunion fand schon vor vier Jahren statt, das Album erschien in der Schweizer Heimat in letztem Jahr und schafft nun den auch Sprung ins restliche Europa. Die Besetzung ist eher erschreckend und erklärt den Wandel im Sound. Vom eigentlichen Gründungs und Erfolgs-Line-Up ist nur Gitarrist Claudio Matteo übrig geblieben. Na gut, Basser Brian Kofmehl gehört zumindest zum älteren Eisen. Sänger Eric St. Michaels, der das dritte Album "Go All The Way" im Jahr 1991 übernahm, ist zurückgekehrt. Doch mit diesem damaligen Werk war die Band bereits auf dem absteigenden Ast. China`s Fronter ist zu zahm und glatt poliert. Da fehlt Profil und Widererkennungswert in der Stimme. Das geht auf Kosten der Songs, mögen diese auch noch so gut sein. Mit jedem Shouter der ersten Stunden, sei es Math Shiverow oder Patrick Mason, wäre die Band besser gefahren. So erklingt der Opener und Titeltrack "Light Up The Dark" als belangloser Rocker, der bei allen Schweizer Combos von Gotthard über Krokus selbst bis hin zu Shakra als Filler betrachtet worden wäre. Gesichtslos. Der Folge-Track "Hey Yo" ist zwar treibender, geht aber in eine modernere Richtung. Mit "She`s So Hot" und besonders mit "Girl On My Screen" werden die Jungs endlich wach. Doch wer hier den üblichen Alpen-Rock erwartet wird freudig überrascht. Hier weilt der amerikanische Sound zwischen Kiss und Poison. "Lonely Rider" bekommt den Ritterschlag mit dem Flair eines US-Radio-Sommer-Hits. Fehlt also noch eine kräftige Ballade. Kommt sofort mit "Gates Of Heaven". Die ist zwar von A bis Z geklaut, bewirkt aber genau das, wofür sie komponiert wurde. Etwas Besonderes kommt mit "On My Way" daher. Ein leichter Uncle Kracker/Kid Rock-Highway-Country-Rocker. Sehr cool und easy. Hätte ich nicht unbedingt erwartet. Dieser Song sorgt für richtig gute Laune. Mit "Stay" flattert die zweite Ballade ins Haus. Diese entwickelt sich aber schnell zur Power-Ballade in Form eines Poison-Songs. Mag ich total. Und jetzt, wo man sich so richtig auf den kalifornischen Sommer eingestellt hat, drehen die Boys wieder am Überraschungsrad und provozieren mit ihrem modernsten Geschöpf: "Deadly Sweet" bringt zum ersten Mal so richtig den Einfluss des Produzenten-Teams Chris Johnson (Buckcherry, Evanescence) und Michael Parnin (King`s X) näher. Man konnte ihn bereits in anderen Tracks erahnen, aber hier geht es richtig mit ihnen durch. Ungewohnt, aber auf hohem und vor allem überzeugendem Niveau. Leider fällt die hohe Kunst des Komponierens mit den letzten drei Beiträgen wieder etwas ab. Gerade mal "Right Here Right Now" kann den Sturz etwas kompensieren. Glücklich der, der die limitierte Erstauflage erwischt hat und mit drei Extra-Tracks belohnt wurde. Das Album kann streckenweise zwar mehr als überzeugen, dennoch wird der alte Fan Hit-Wunder wie "Sign In The Sky" und "In The Middle Of The Night" vergeblich suchen.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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