AXEL RUDI PELL - INTO THE STORM


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2014
Running Time:57:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

In den 80er-Jahren gab es in jeder City eine vermeintliche Reinkarnation irgendwo zwischen Ritchie Blackmore (Rainbow) und Yngwie J. Malmsteen. Die meisten Gitarristen waren zum Heulen und fürchterlich von ihren schlechten Qualitäten eingenommen, sowie absolut kritikunfähig. Wenn mir jemand vor fünfundzwanzig Jahren gesagt hätte, dass Axel Rudi Pell den heutigen Status erreichen würde, hätte ich ihn ohne mit der Wimper zu zucken ausgelacht. Aber es waren nicht die Gitarrensoli, die bis heute ihre simple Art beibehalten haben, die diesen Axtschwinger in den Rockhimmel befördert haben. Es waren coole Songs, weltklasse Sänger und ein relativ stabiles Line-Up mit Ausnahme-Drummer Mike Terrana. Dazu kamen die beinharten Fans und das Durchhaltevermögen beider Seiten…Voila! Kleine Dinge haben sich zum aktuellen Release geändert. Zum einen trommelt heuer Bobby Rondinelli (Rainbow, Doro, Black Sabbath). Diese Besetzungsentscheidung lag mit seinen Aktivitäten in der Vergangenheit nahe, und er macht seine Sache gut und ziemlich songdienlich. Zum anderen hat Axel himself (angeblich angetrieben vom Geiste Ronnie James Dios), zwar ein typisches Pell-Album komponiert, und dennoch die Stagnation der letzten Jahre unterbrochen. Das fünfzehnte Werk (ohne „Diamonds Unlocked“ das ausschließlich Cover-Songs enthält) mit insgesamt zehn Beiträgen breitet etwas frischen Wind aus. Das Digi-Pak kommt allerdings mit zwei Bonus-Tracks, „White Cats (Opus #6 Scivolare)“ und „Way To Mandalay“, die bei der normalen Ausgabe, die mir vorliegt, fehlen und deshalb keine Wertung erhalten. Was ich derweil zum Positiven beurteilen kann, ist dass die Gesangslinien einen ganz anderen Spielraum als auf den Vorgänger-Alben haben. Die nervenden und kitschigen Singalongs in den Refrains haben sich stark verbessert. Überhaupt gehört dem Sänger Johnny Gioeli ein großes Lob für die Gesangsleistung, die das halbe Album ausmacht. Das erfährt der Hörer mit dem stark von Rainbow beeinflussten Opener „Tower Of Lies“ und endet mit dem Kashmir-Flair-Paradestück, Titeltrack und bester Song des Albums „Into The Storm“. Lediglich die Ballade „When Truth Hurts“, kratzt am alten Käse. Ein sehr cooles Album, auch wenn mich das Cover stark an das Werk „Volle Kraft Voraus“, von der deutschen Band 9mm, aus dem letzten Jahr erinnert.

 

Tourdaten:

 

07.02.14  Hannover - Capitol
08.02.14  Weert - De Bosuil (NL)
11.02.14  Nürnberg - Löwensaal
12.02.14  Pratteln - Z7 (CH)
14.02.14  Memmingen - Kaminwerk
15.02.14  Erfurt - HsD
16.02.14  Hamburg - Markthalle
18.02.14  Langen - Neue Stadthalle
19.02.14  Ludwigsburg - Rockfabrik
20.02.14  Bochum - Zeche
21.02.14  Bochum - Zeche (ausverkauft)

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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