CONNEMARA STONE COMPANY

Bottrop, Cottage, 16.11.2013

Sie kommen aus unseren Breitengraden und haben sich der irisch und schottischen Volksmusik verschrieben. Die Connemara Stone Company hat in hiesigen Kreisen einen bekannten Namen und der Fankreis wird zusehends größer. Als ich hörte, dass sie, quasi um die Ecke in Bottrop, im Cottage spielen würden, lag der Besuch zum Auftritt ziemlich nahe. Dass die Location von Zuschauern aus dem Rahmen platzen würde, war nicht abzusehen. Die drei Räumlichkeiten (bei denen man in Zweien zumindest die Musik noch hören konnten), waren picke packe voll. Da es keine erhöhte Bühne gab, war das Sehvergnügen ebenfalls etwas eingeschränkt. Zudem musste man auf eine typische Konzertatmosphäre aufgrund minimaler Lightshow im normal beleuchteten Club und der gewöhnlichen Ausstattung, ebenfalls verzichten. Das Cottage ist zwar für den Kneipenabend an sich sehr geil, aber Konzerte wirken trist.

 

connemara stone companyDie Band hatte mit „Original“ ein neues Album im Gepäck, aber man hörte in den drei Stunden, die ich hier verbrachte, einfach zu viele Cover-Stücke, die fast jede vernünftige Band in diesem Genre für den überlangen Abend parat hat. Schade, denn die Formation hat trotz hoher Fluktuation etliche Werke auf dem Markt und bei derart viel Zuspruch dürfte man mutiger an die eigenen Stücke herangehen. So wurde mit Pausen ein fettes Set geliefert, das mich nicht immer begeisterte. Der Sänger war zwar neu, aber ein absolutes No-Go ist das Ablesen der Texte vom Beiblatt. Das macht doch sonst nur noch der altersmüde Steven Tyler von Aerosmith. Actionmäßig konnte die Band sich kaum austoben, da der Bühnenbereich nicht der Größte war. Dafür versuchte man mit einigen witzigen Ansagen das Publikum zu unterhalten. Ob eigene Stücke, oder nachgespielte Songs, die Band in diesem Line-Up ist einfach noch zu frisch, um den gewünschten Funken überspringen zu lassen. Vieles wirkte aufgesetzt, krampfhaft gestelzt und setzte sich in der anwesenden Menge nicht um. Natürlich gab es die üblichen Hardcore-Fans, die alles kannten und feierten, der angetrunkene Mitgröler und die Youngster, die ihre Version des irischen Dorftanzes in der Mitte des Saals feierten. Aber eine Party stelle ich mir anders vor. Da in hiesigen Gefilden Gigs Mangelware sind, kann ich mir das Ausharren am Bier schon erklären…es ist ja mal was los hier. Um auf der Karriereleiter jedoch eine weitere Sprosse zu erreichen, muss noch etwas gearbeitet werden.

 



Autor: Dagmar Hegger - Pics: Dagmar Hegger