GAZPACHO - LONDON -Live-


Label:KSCOPE
Jahr:2011
Running Time:110:34
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
Liverecording
 

Hier ein Ton, da ein Ton, verhaltener Applaus und spärliche Instrumentierung, das sind die Akzente auf dieser Doppel-Livescheibe. Weniger ist manchmal mehr, so könnte das Motto dieses progressiven Newart-Stils lauten. Die Norweger erschaffen tempoarme Klangwelten, die sich aufbäumen und eskalieren können. „Defense Mechanism“ strömt zähflüssig daher, Jan Henrik Ohme’s weinerliche Stimme jammert melancholisch, wie die bei Radiohead, nur wesentlich schwachbrüstiger. Im Schluss von „Vera“ höre ich eine verzerrte Gitarre, wenn auch sehr verstümmelt. „Desert Flight“ startet zwar mit einem zackigen Riff, verwässert sich aber selbst immer mehr in einen atmosphärischen Soundmischmasch. Samples werden verwendet, und außer einer gewissen Authentizität der im Ursprung belassenen Aufnahmen findet sich sonst kein Bezug zum Heavy Metal. Der Sound kann trotzdem süchtig machen, wenn man nicht vor Entspannung einschläft, jedenfalls verspürte ich keinen Drang, Songs zu skippen, auch nicht bei den Megaepen „Dream Of Stone“ und „Upside Down“. Würde ich für ein Underground-Rockmagazin schreiben, würde ich an Freunde von Moby und Pink Floyd Empfehlungen aussprechen. Nur bei uns hat sich bislang niemand darum gerissen, sich diese Scheibe komplett rein zu tun, geschweige denn was drüber zu schreiben. Rezensiere ich noch so eine Fremdmetallplatte, bekomme ich virtuell den goldenen Gehörschutzbügel verliehen. Vielen Dank, liebe Kollegen, dafür dürft ihr Euch an der Neuen von The Devils Blood austoben, die ich für Euch gelassen habe!

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer


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