Ein Autor aus Luxemburg, gerade mal zwanzig Lenze auf dem Buckel, setzt mit seinem zweiten Roman einen Meilenstein in der Fantasy Literatur. Den ersten Roman „Der Dämon Der Monde“ schrieb er mit dreizehn Jahren. Die Veröffentlichung des Werks war drei Jahre später. Zur Zeit studiert Luc Froncois Informatik und widmet seine Freizeit der Musik. Hier mit „Dorns Schlaf“ setzt er einen Meilenstein, da hier Fantasy, Sozialkritik mit einem sehr ernsten Thema verbunden wird. Fantasy – fantastisch – aus dem Grunde, da es diese Art von Romanidee, vermischt mit fantastischer Wirklichkeit inklusive der Musik, noch nicht gab. Die Kapitel sind nach Musikstücken sehr renommierter, aber auch weniger bekannten Metal- und Rocksongs benannt worden. Die Geschichte ist an dem Inhalt der einzelnen Songs angelehnt. Diese wurden Wegweiser des Buches. Der Roman wurde in Ich-Form verfasst.

Die Story handelt sich um einen jungen Mann, der einen Außenseiter in der jetzigen normalen Welt verkörpert und seine einzige ihm sinnvolle Aufgabe das Lechzen nach Glück und dem Erlösen erstrebenswert erscheint. Er nimmt sich und seinen Körper nicht als das wahr, was sie sind und nimmt sich seiner deshalb nicht an. Er ist ein Denker, kein Philosoph für die Menschheit, der mit Wahrheiten an die Öffentlichkeit plädiert, sondern eher ein Philosoph für sich und die für ihn einzig auferlegte Wahrheit. Ein sehr depressiver Protagonist, der sein Leid mit Denken in die Welt hinausschreit. Musik und Bücher scheinen ihm die einzige Möglichkeit, sein Leben erträglich zu gestalten. Dabei vergisst er die Ohnmacht handlungsunfähig zu sein oder generell ins Aggressive auszuarten. Das war der Grund, warum man ihn unter Verschluss hielt. Seine nach außen obsessive Unberechenbarkeit. Bis ein aus einem Schockzustand herbeigeführter Autounfall das Leben des Außenseiters völlig veränderte. Er fiel in ein Wachkoma. Und nun konnte er sich seiner Gedanken völlig hingeben und sich mit seinem Dämon – oder die ihm selbst auferlegte Wahrheit, auseinandersetzen. Und hier fängt das Fantastische an. Dorn, so der Name des Patienten, begibt sich auf eine Reise mit sich in eine erdachte Welt, aber immer bemüht und im Kampf ins normale Leben zurückzufinden. Was durch die dem Leser nahegebrachte Vorgeschichte, vom Personen-Beiwerk des Protagonisten, mit Mühen im Laufe des Buches unterbunden wurde. Durch einen erträumten Wechsel seines Erscheinungsbildes und die erträumte Lebensgeschichte gelingt es Dorn, sich weiterzuentwickeln und wird dabei für sich zum Held. Die dabei mitwirkenden beschriebenen Charaktere wirken nicht ungewöhnlich, sondern durchaus real, vermögen mich als Leser zu fesseln und nicht als abartig abzustempeln. Leider werden manche Gedankenpassagen zu lang ausgeführt und das Buch nimmt aus diesem Grund an Spannung enorm ab und bekommt eine gähnende Langatmigkeit. Mit der Wortwahl wird bewusst provoziert. Es ist schon o.k., dass bei so einem Thema kein Wortminimalismus betrieben wird, aber das Ausufernde nimmt den Reiz und die Wirkung des Romans. Mir kommt es so vor, als ob der Autor bewusst dadurch die Seitenzahl vermehren wollte.

Was ebenso neu und durchaus auch bemerkenswert ist, sind die nach jedem Kapital abschließenden Kommentare des Autors. So bekommt der Leser noch mehr Einsicht dazu, wie sich der Zusammenhang zwischen des Kapitel-betitelten Musikstücks und dem Teil der Geschichte verhält. Die Musik wird dabei ebenfalls vom Autor vage rezensiert.

In Allem ein sehr gutes Buch, auf einer wirklich außerordentlichen Idee basierend. Empfehlenswert nicht nur für Fantasy- und Metal-Liebhaber.

Prädikat: Empfehlenswert

ISBN-13: 978-1481167758

Note: Keine Wertung
Autor: Svenja Black

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