STRIKER, SCREAMER, EVIL INVADERS

Wermelskirchen, AJZ, 18.12.2013

Das Alternative Jugendzentrum in Wermelskirchen war heute Schauplatz für den Auftritt von drei aufstrebenden Metalbands aus drei Nationen. Der Tourtross von Evil Invaders, Screamer und Striker machte heute hier Halt, um genauso die Bombe zu zünden, wie man das bereits am Vortag in Hamburg tat.

 

EVIL INVADERS samDen korrekten Beginn dieses Aufeinandertreffens im Netz zu finden, war keine leichte Aufgabe, auf jeden Fall kam niemand zu spät, denn der Opener Evil Invaders legte erst gegen kurz vor Neun los, weil man vorher noch an der schlecht gelaunten Nebelmaschine schrauben musste, bis sie funktionieren wollte. Als man dann endlich “Tortured By The Beast” aus den Speakern drosch, wusste jeder Anwesende wofür er heute gekommen war. Das Tempo der Band übertrug sich auf das Publikum, und beide konnten das hohe Energielevel den kompletten Set hindurch halten. Die bandeigenen Mikroständer im Kettendesign machten optisch wohl ein Menge her, doch eigneten sie sich für die energiegeladene Show der Belgier kaum, denn sie fielen oft um, wurden aber von den Fans vor der Bühne immer wieder aufgestellt. Während der agilen Performance fanden Gitarre und Bass immer noch reichlich Gelegenheiten, gegenseitig auf dem Griffbrett des anderen zu spielen. “I Know It’s A Wdnesday, But I Want You To Give Me All Your Violence And Force” lautete die Ansage zum Exciter Cover, das wie die Faust aufs Auge zur Band passte, und von der Audienz auch erwartet wurde. „Driving Fast“, “Alcoholic Maniac“, “Speed Invasion“, “Victim Of Sacrifice“ machten mit dem Anthem als Abschließer die EP komplett. Ein geladener Auftritt der Belgier, der leider schon nach über fünfunddreißig Minuten zu Ende war.

 

SCREAMERDann war es Zeit für den Schwedischen Teil des Abends. Kaum war “We Are Screamer From Sweden” ins Mikro gebrüllt, fand man sich schon mitten im Opener “Rock Bottom“ wieder. “Adrenaline Distractions“ und “Slavegrinder” folgten, und es war zu merken, man befand sich gegen Ende der Tour in einem stimmlich etwas angeschlagenen Zustand. Basser und Shouter Christoffer wandelte höhere Töne ab, und bekam Chorunterstützung von den Gitarristen an seinen Seiten. „No Regrets“, „Phoenix“ und “No Sleep ‘Til Hamilton“ brachte die Audienz dennoch in Bewegung, die mit Luftgitarren und fliegenden Haaren beim Abmoshen zu beobachten waren. Mit „Keep On Walking“, “Demon Rider” und “Can You Hear Me” wurde nach vierzig Minuten der Gig leider schon beendet. Dafür gab es am Merchandisestand Screamer-Shirts mit sechs verschiedenen Motiven. Und auch eine Vinylsingle von dem heute nicht gespielten „Red Moon Rising“, mit einer Liveaufnahme von „Keep On Walking“ aus 2012 auf der B-Seite, von der es tatsächlich nur 50 Stück geben soll. Gekauft.

 

STRIKER adamDie Kanadischen Striker aus Edmonton in Alberta hatten den Headlinerslot auf dieser Tour. Mit ihrem zweiten Album „Armed To The Teeth“ auf der Pfanne konnte hier heute nichts anbrennen. Nach einem klassischen Intro der pompösen Art, zu der Drummer Adam Brown auf seinem Schemel posierte, kamen die vier Frontleute auf die Bühne gelaufen als gäbe es kein Morgen. Auch zu „Terrorizer“ gab es reichlich Action und Doppelhalsgepose. Die ganze Band sang Backing Vocals, und fand dazu bei dem regen Hin- und Herverkehr immer wieder zum richtigen Mikrofonständer. Chris Segger, jetzt ohne Haupthaar, war an seiner dottergelben Gitarre wieder zu erkennen, wie er immer wieder mit ihrem Hals in STRIKER chrisRichtung Himmel zeigte. Auf die obligatorische Frage, ob als nächstes ein „Fast Song Or Slow Song” gewünscht werde, ist es für den Verfasser dieser Zeilen müßig, für den aufmerksamen Leser die Anwort vorweg zu nehmen. Leider fand auch diese Show ein zu frühes Ende, denn 45 Minuten inklusive einer Zugabe ist wirklich etwas wenig. Nach dem letzten gespielten Ton begaben sich die fünf Speedmetaller in die Menge zum Abklatschen, Shakehands und Smalltalk. Die Begeisterung an Speedmetal nimmt zu, und junge Bands nehmen sich der Sache an und machen das zu ihrem Auftrag. Welch wunderbare Angelegenheit das ist.

 



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer