JOHN DENVER - COUNTRY ROADS-LIVE IN ENGLAND 1986


Label:EAGLE VISION
Jahr:2010
Running Time:142:00
Kategorie: Non Metal
 

Ich werde den Tag, an dem John Denver starb (er stürzte mit seinem Flugzeug über Martha`s Vineyard am 12. Oktober 1997 ab), nie vergessen, war er doch der einzige Barde dessen Musik die komplette Familie würdigte und zu der es Sonntags am Frühstückstisch nie Zoff gab. Am Tag des Todes war Staatstrauer im Hause Burdelak angesagt. Und wenn die meisten Metaller (zumindest die älteren unter uns) mal ehrlich sind, sind sie in irgendweiner Form mit den Songs von Herrn Henry John DeutschendorfJr., wie der Sänger mit bürgerlichem Namen hieß, in Kontakt gekommen. Sei es in der Schule, auf der Klassenfahrt, im Sommercamp oder auf den früheren Partys unserer Jugend. Ich bin sehr dankbar dass "Black Mamba" sich noch entschieden hat uns die DVD, die eigentlich nur für die deutsche Printmedien vorgesehen war (so wie alle anstehenden Bilddokumente auch), zu schicken. Zur Sache. Ein Live-Event mit John Denver, wie auch schon die ältere DVD "Live" bestätigt, besticht eher durch eine völlig anderen Stärke als reguläre Bands oder Musiker es handhaben. Es ist nicht die Art seiner Performance, die einen an den Bildschirm fesselt, sondern die Songs selber. Da die Musik von John mich seit über dreißig Jahren begleitet, gibt es kaum einen Song, der mir nicht geläufig ist. Jedoch ist es das erste Mal, daß ich stimmliche Schwierigkeiten des Amerikaners wahrgenommen habe. Auf etlichen Beiträgen versagt ihm die Stimme und um authentisch zu bleiben, hat man diese Makel nicht ausgemerzt. Siebenundzwanzig Hits dürfen bewundert werden bei denen sich der Meister nicht nur auf die alten Evergreens konzentriet. Ein gutes Drittel der Auswahl stammt von den damals letzten beiden Alben. Somit ist es sinnvoll sich die anderen DVD`s ebenfalls zuzulegen, da es kaum zu Überschneidungen kommt. John hat eine sehr persönliche Art das Publikum mit einzubeziehen. Er erzählt Geschichten. Passend zu seinen Songs kommentiert er die wichtigsten mit emotionalen Background-Informationen, die einem den Star näher bringen und eine Wohnzimmeratmosphäre schaffen. So erfahren wir, dass John nicht nur einfach Lyrics verfasst, sondern sein Leben, seine Vergangenheit und seine Gedanken verschenkt. Eine weitere Abwechslung findet man in der Begleitung des Musikers, der seine Hits mal per regulärer Band, mal per Streicher oder an anderer Stelle mit Bläsern präsentiert. Auch die Backing-Sänger bekommen die Chance sich im Duett einzubringen. Elizabeth Lammers Bristol ist die Frau der Stunde, die mit ihren Backing-Vocals und einem Duett den Abend besonders verzaubert Die eben erwähnte Authentizität ist es, die einem ein vollkommenes Erlebnis schenkt. Alles wird mit absoluter Überzeugung vorgetragen. Der Druckerei ist wohl ein kleines Maleur passiert, denn das Gedicht "Peace" steht in der Songliste vor dem Track "Calypso", was eigentlch umgekehrt sein müßte. Neben den unverzichtbaren Hits wie "Take Me Home Country Roads", "Grandma`s Feather Bed", der schönsten Liebesbekenntnis der Welt "Annie`s Song" und "Rocky Mountain High" (mittlerweile die zweite, offizielle Staatshymne von Colorado) hören wir das anklagende "(Let Us Begin) What Are We Making Weapons For", den Rock `n` Roller "The Harder They Fall" und "I Can`t Escape". Es gibt einen Bonus-Teil, bestehend aus fünf weiteren Tracks, "Boy From The Country", der Everly Brothers Cover-Version "Claudette", "Don`t Close Your Eyes Tonight", "I Remember You" und "Sweet Surrender", die alle Bestandteil des eben gesehenen Live-Gigs waren. Warum man hier gestückelt hat, kann ich mir nicht erklären. Mit der verfügbaren Spielzeit auf den heutigen Tonträgern kann man ruhig den ganzen Gig aufzeigen.

 

Note: Keine Wertung
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