IGNIIS FATUU - NEUE UFER


Label:TROLLZORN
Jahr:2011
Running Time:50:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ignis Fatuu aus Nürnberg sind mittlerweile vielen Szene-Kennern ein Begriff für eingängigen und ambitionierten Mittelalterrock, der durchaus Vergleichen mit Größen wie Schandmaul oder Subway To Sally standhalten kann. Flöte, Dudelsack, Schalmeien, Geige, Drehleier und Nyckelharpa laden in Kombination mit griffigem Gitarrensound, treibendem Bass und hämmernden Drums zum Verweilen und Mitsingen ein. Die durchweg in Deutsch gesungenen Texte wirken weder platt noch allzu hochtrabend und entführen den geneigten Hörer in eine Welt voller Mut, Schmerz, Leid, Liebe und Lust am Leben. Zwar haut mich Alexander Trappes Gesang jetzt nicht wirklich aus den Schuhen, allenfalls in Kombination mit Irene Gawliks wirklich interessanter Stimme weiß Ignis Fatuu mich diesbezüglich zu überzeugen. Auch fand ich produktionstechnisch die Vorgänger CD „Es werde Licht“ lebendiger gestaltet. Gerade die oft im Vordergrund agierende Flöte wirkt auf mich zuweilen arg künstlich und nervt irgendwann gar etwas. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und ein hohes Niveau erreichen Ignis Fatuu mit ihrer zweiten Veröffentlichung locker. Wenn Songs wie das mit einem klasse Mitgröhl-Refrain versehene „Spiel des Lebens“, das sich spontan in die Gehörgänge einnistende „Wörterschmied“, der rasant präsentierte Titelsong „Neue Ufer“ oder „Junger Krieger“, die Fortsetzung des Songs „Drachenreiter“ vom Erstling, noch Stunden nach dem Hören in meinen Ohren klingen, können die Jungs und das Mädel aus Nürnberg nicht viel falsch gemacht haben. Wer also Mittelalterrock bevorzugt in seinem CD-Player rotieren lässt und Lust auf eingängige, stimmungsvolle und solide gemachte Musik verspürt, der kann eigentlich gar nicht an „Neue Ufer“ vorbeigehen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Oliver Strasser


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