HELLOWEEN - 7 SINNERS


Label:SONY
Jahr:2010
Running Time:60:48
Kategorie: Neuerscheinung
 

Helloween bringen es mittlerweile auf dreizehn Alben. Und passend zum Halloween-Termin 2010 erscheint das aktuelle Werk "7 Sinners", was meines Erachtens das härteste Opus der deutschen Metaller ist, mit passender Weise dreizehn Tracks. Andi Deris ist in Bestform und das sage ich, obwohl er mir eigentlich nie als Helloween-Fronter gefallen hat. Auch zur Optik hat man sich einiges einfallen lassen, denn der Silberling wird in verschiedenen Verpackungen in Erscheinung treten. Als reguläres Jewel-Case, als hochwertiges Digi-Pak mit Bonustrack und erweitertem Booklet, als Vinyl-Ausgabe und als digitaler Download. Auf Tour geht es dann einen Monat nach dem Release mit Stratovarius als Special Guest. Doch zurück zum Album... Das absolut lebendige Werk lebt von den verschiedenen Songwritern in der Band, die sich zu einer homogenen Einheit zusammengefunden haben. Mit dem Opener "Where The Sinners Go", wahrscheinlich aus der Feder von Andi, erwartet uns gleich zu Anfang ein düsteres Werk mit mächtigen Drums und verheißungsvollen, melodischen Vocals, geheimnisvollen Sounds und einem Hauch von Pink Cream 69 mit gesteigertem Härtegrad. Dieser Stampfer wird live ein Highlight. Gefolgt von "Are You Metal?", ein brachialer Nackenbrecher, bei dem der Titel Programm ist. Entzückend die modernen Rammstein`schen Keyboardpassagen. "Who Is Mr. Madman?" ist dann ganz im Sinne des üblichen Helloween-Rahmens, nur dunkler und druckvoller. Der erste Ausfall landet mit "Raise The Noise", samt Querflöten-Solo und Klischee-Refrain. Geht gar nicht! Gewohnte Töne auch auf "World Of Fantasy", zumindest was die Gitarren-Salven betrifft. Gesanglich liegen wir wieder irgendwo zwischen Helloween und Pink Cream 69. Fast etwas posig bis der Teutonen-Refrain einsetzt, der aber auch etwas "cheesy" auf der Zunge zergeht. "Long Live The King" ballert ins volle Fett und dröhnt durch die Boxen mit Double-Bass-Attacken und Power-Aggro-Vocals. Das härteste Stück, bis jetzt. Dass Herr Deris sich etwas mehr verwirklichen konnte, merkt man an Hand der Piano-Power-Ballade "The Smile Of The Sun". Dieser Track beinhaltet wirklich die gesamte Breite seines bisherigen Schaffens (falls das überhaupt möglich ist). Ob er die hohen Töne auch live bringt? Ich will es hoffen. Und da gibt es noch einige Tracks die Gehör verdienen. Leider ist nicht alles Gold was glänzt und mit "You Stupid Mankind" schleicht sich ein weiterer, leicht übertriebener Song ein. Über den dummen Songtitel muss ich wohl kein weiteres Wort verlieren, oder? Wie dem auch sei, mit diesem Album dehnen Helloween ihre musikalische Seite deutlich aus und trauen sich einiges mehr zu als bei den vorherigen Werken. Dafür ist ihnen mit "7 Sinners" das beste Album seit Jahren gelungen. Somit könnte es wieder leichter werden an der Speerspitze des deutschen Metal zu verbleiben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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HELLOWEEN - 7 SINNERS


Label:NUCLEAR BLAST
Jahr:2020/2010
Running Time:74:27
Kategorie: Re-Release
 

Helloween veröffentlichen dieser Tage mehrere Alben in einer remasterten Version erneut. Den Auftakt macht zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung „7 Sinners“, das seinerzeit als das bis dahin härteste Werk der Kürbisköpfe seit dem Einstieg von Andy Deris als Sänger galt. Auch mit dem entsprechenden Abstand hat „7 Sinners“ nichts von seinem damaligen Hörspaß und seiner Klasse eingebüßt. Obwohl es in der zweiten Hälfte einige Songs gibt, die nicht ganz die Klasse des restlichen Materials halten können, findet sich dort auch mit „The Sage The Fool The Sinner“ ein regelrechter Hit, der leider im Laufe der Zeit ein wenig untergegangen ist. Wer dieses Teil noch nicht im Regal stehen hat, kann bedenkenlos zugreifen. Den übrigen mögen vielleicht die drei Bonusstücke als Anreiz dienen. „I´m Free“ war bereits auf der limitierten Erstauflage als Extra vertreten. Die anderen beiden Stücke namens „Faster We Fall“ und „Aiming High“ sind ebenfalls keine Ausschussware und werten diesen Release nochmals deutlich auf.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck


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