HAMFERD - EVST


Label:TUTL
Jahr:2013
Running Time:45:20
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer von Euch kennt eine Band von den Färöer? Erwähnenswert sind sicher die Viking/Folk Metaller von TYR. Doch damit hört zumindest mein musikalisches Wissen bezüglich dieser Dänischen Inselgruppe leider auch schon auf. Nun kann diesem Missstand jedoch Abhilfe geschaffen werden, denn mit Hamferd tritt eine weitere Formation des kleinen nordatlantischen Volkes in Erscheinung. Zudem hat sich das Sextett entschieden, die Lyrics komplett in ihrer Muttersprache vorzutragen. Musikalisch besitzt das sechs Songs umfassende Debüt Album depressive nordische Doom Melodien mit reichlich dunkler Atmosphäre. Das Werk beginnt mit schweren und langsamen Riffs. Ein ausgeprägter Growl Gesang setzt ein und teilt sich dann im weiteren Verlauf mit einer herausragenden, beinahe tenorbetonten Stimme den Gesangspart. Der überaus melodische Refrain tut sein Übriges, um mit diesem famosen Titeltrack in das gut dreiviertelstündige Werk einzusteigen. Weiter geht es mit ruhigen akustischen Tönen, atemberaubenden Melodien und der ausdrucksstarken cleanen Stimme. Diese wird im Mittelteil erneut durch tiefe Death Metal Gesangstöne eingenommen, bevor die klagende Leidenschaft wieder zum Mikro zurückkehrt. Das ganze ehrfürchtige Gemenge erzeugt zwangsläufig fulminante Stimmungen und besitzt große musikalische Ausstrahlung. Dieses Feuerwerk wiederholt sich auch phasenweise in den nachfolgenden Liedern, doch wird das anfängliche Erfolgsrezept für meine Begriffe ein wenig überstrapaziert. Im weitergehenden Verlauf werden oft sehr ähnliche Songstrukturen reproduziert. Letztendlich wird die musikalische Kunst damit leider immer mehr berechenbarer und man setzt keine neuen Akzente mehr. Trotzdem kann man den Gewinnern des Wacken Metal Battle 2012 nur zu diesem guten Longplayer gratulieren. Wer Herbstdepressionen und Weltschmerz liebt, findet hier sein Rezept.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Dirk Determann


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