AXEL RUDI PELL - LIVE OVER EUROPE


Label:spv
Jahr:2008
Running Time:218.00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das aus zwei DVD`s bestehende neue Live-Werk des Wattenscheider Gitarristen Axel Rudi Pell könnte, zumindest nach meiner Meinung, für den ersten Teil, fast die gleiche Kritik erhalten wie die letzte DVD. Das neue Material stammt vom letzten Jahr und zeigt den Auftritt auf dem Rock Hard Festival im Gelsenkirchener Amphietheater. Das 75 Minuten lange Konzert beinhaltet selbstredend eine Best-Of-Trackliste mit Songs wie „Fool Fool“, „Strong As A Rock“, „Tear Down The Walls“ und „The Temple Of The King“. Das obligatorische und immer wieder überirdische Drum-Solo von Mike Terrana, darf da nicht fehlen. Von dem Keyboard/Gitarren-Duell zwischen Ferdy und Axel ganz zu schweigen. Leider hinterlassen die zehn Beiträge auf der Konserve einen leicht schalen Beigeschmack, denn das ewige Abdriften in ruhigere Gefielde, das sich, genau wie manches Klampfen-Solo, ellenlang zieht und dann auch noch immer in nervende Singalongs endet, hauen live vielleicht in die Suppe, wirken vor der Glotze aber gähnend monoton. Beim Hauptgig ist die gesamte Band bestens drauf und Fronter Johnny Gioeli bietet sein furioses Organ kraftvoll dar. Das kann er auch ganz anders, wie die Live-Gigs auf dem zweiten Silberling beweisen. Eine Ansammlung von acht verschiedenen Konzertauszügen (Sweden Rock Festival 2004, Bang Your Head Festival 2005, Graspop Metal Meeting 2005, Bloodstock Festival 2006, Wacken Open Air 2005, Z7 Pratteln 2005 und zweimal Zeche Bochum 2006), die eher nur für Hardcore-Fans geeignet sind, bilden die Kehrseite der Medaille- sprich der DVD. Johnny hat öfters starke Schwierigkeiten den Ton zu halten, was auf dem Sweden Rock Festival ganz deutlich zu hören ist, die Bildqualität lässt bei vielen Aufnahmen zu wünschen übrig, die Tonqualität ist auf Garagen-Niveau und viele Bildeinstellungen wirken einfach nur lustlos oder stammen immerzu von derselben Kamera-Perspektive. Schade auch, dass viele Tracks („Rock The Nation“, „Call Her Princess“, “Mystica”), zum Teil dreimal in Erscheinung treten. Mit einem Back-Katalog der seinesgleichen sucht, ist dieser Umstand nicht gerade verständlich. Was aber wirklich Wehmut heraufbeschwört, sind die peinlichen Gesten die drei von fünf Mitglieder dieser Formation seit Jahren drauf haben. Da sollte mal ein Choreograph dran bevor noch jemand den mittlerweile viel zitierten Augenkrebs erleidet. Mahlzeit.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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