REPUKED - Bier trinken und fernsehen


Manchmal ist Schweden echt für eine Überraschung gut! Klar, es gibt im Moment tonnenweise Bands aus diesem Land, und viele davon spielen auch traditionellen Death Metal. Auch bei Repuked trifft dies zu, allerdings setzen sie sich doch etwas von der Masse ab. Alle Bands kann man im Prinzip mit Entombed, Nihilist und Dismember vergleichen. Auch der Gitarrensound klingt bei fast allen Schwedenbands gleich. Aber Repuked schaffen es mit ihrem neuen Album „Up From The Sewers“ tatsächlich, Eigenständigkeit in ihr Death Metal Gebräu zu geben. Auf die Interviewanfrage hatte ich jedenfalls richtig Bock, denn das neue Album ist absolut geil!

REPUKED logoDaniel: HELL-o Rob! Erzähl uns doch zunächst etwas über die Gründung, den Werdegang und die Veröffentlichungen von Repuked!

Rob: HELL-o! Nun ja, wir gründeten die Band 2007 als Trio, hauten zwei Demos raus und haben dann vier Jahre lang sonst eigentlich nichts weiter unternommen, außer Bier zu trinken und fernzusehen. Dann haben wir unseren Schlagzeuger dazu geholt, weil er uns zu viel geprobt hat. 2011 haben wir dann unser Debüt „Pervertopia“ veröffentlicht, ein paar Konzerte und Festivals gespielt und haben noch zweimal die Position am Schlagzeug gewechselt. Wir wollten jemanden haben, der auch spielen konnte, wenn wir alle besoffen waren. Und jetzt sitzen wir hier wieder mit einem neuen Album im Gepäck und keiner weiß so genau, wie es dazu gekommen ist! Wir können uns zwar nicht an die Scheiße erinnern, aber wir können sie wenigstens riechen!

Daniel: Welche Bands sind Eure Haupteinflüsse?

Rob: Wir mögen alte The Hellacopters, The Nomads, Flaming Sideburns, Demented Are Go and The Robots und vielleicht auch ein bisschen Cryptkicker 5.

Daniel: Wovon handeln Eure Texte? Geht es um typische Death Metal Klischees oder steckt vielleicht auch eine bestimmte Botschaft dahinter?

Rob: Meistens geht es nur um Klischees und darum, wie man ihnen am besten aus dem Weg geht. Eine richtige Botschaft haben wir nicht zu vermitteln, nein!

Daniel: Zuerst habt Ihr zwei Demos veröffentlicht. In welchem Format sind sie erschienen? Waren das nur MP3-Dateien? Ich frage deshalb, weil es ja später auch eine Wiederveröffentlichung beider Demos als Kassettenversion gab…

Rob: Oh nein, beide Demos wurden auf Kassetten veröffentlicht! Weißt Du, 2007 fingen viele Leute wieder damit an, sich gegenseitig Kassetten zu überspielen. Aber ich glaube, dass unsere Demos heute nur noch schwierig aufzutreiben sind… Das kam alles damals noch über MySpace ins Rollen, als wir angefangen haben. Wir hatten viele Kontakte ins In- und Ausland. Es war eine schöne Zeit.

REPUKEDDaniel: Findest Du nicht auch, dass Kassetten das originale und perfekte Medium für Demos sind?

Rob: Ja, da stimme ich Dir auf jeden Fall zu! CDs sterben so langsam aus, haben mir allerdings auch nie wirklich gefallen… Vinyl ist am besten, aber auch Kassetten sind fantastisch! Es sollte endlich wieder mehr Kassetten geben!

Daniel: Es gab 2012 auch noch eine Split-EP mit einer Band namens Haemophagus. Wie seid Ihr mit ihnen in Kontakt gekommen? Oder war das eine Idee der Plattenfirma?

Rob: David von Haemophagus hatte mit uns Kontakt aufgenommen. Wir spielten beide auf dem Blutsvente Festival in Berlin. Sie sind coole Typen und eine echt geile Band! Wir haben uns natürlich anschließend mit ihnen betrunken. Und das norwegische Label No Posers Please waren vor Ort und haben alles für eine 7” EP mitgeschnitten. Ich hoffe, dass wir eines Tages wieder mit diesen verdammten Italienern gemeinsam zocken werden!

Daniel: Es gab 2012 noch eine weitere 7“ EP von Euch, nämlich „Nunc Est Bibendum” (lateinisch für „Jetzt ist Zeit zum Trinken“), hehe! Wie wichtig ist es Euch, die alten Kultformate wie Kassetten und Vinyl am Leben zu halten? Und wird es bald auch eine Vinylversion von „Up From The Sewers“ geben?

Rob: Vinyl ist das wichtigste Format! CDs finde ich persönlich Kacke, aber wir haben auch eine CD-Version für die schwachen Seelen da draußen gemacht. Die EP von 2012 war hauptsächlich für unsere Fans in Singapur gedacht, aber irgendwie gerieten auch ein paar Kopien zu uns nach Europa. Ja, von „Up From The Sewers” gibt es auch eine Vinylversion. Fragt mal bei Jorn von Soulseller Records an und er wird euch ein überteuertes Exemplar davon schicken. Nein, war nur Spaß! Er ist ziemlich günstig, haha!

Daniel: Wie viel Zeit steckt Ihr den so in Repuked? Wie lange hat es gedauert, die Songs zu schreiben und aufzunehmen?

Rob: Die gesamte Arbeit zog sich etwa zwei Monate hin. Aber wirklich ernsthaft daran gearbeitet haben wir vielleicht nur zwei oder drei Stunden…

REPUKED Daniel: Sind Repuked eine Studioband oder spielt Ihr auch live? Gibt es Pläne bezüglich Gigs bei uns in Deutschland?

Rob: Wir sind definitiv eine Liveband! Im Studio sind wir zwar besser, aber wir haben mehr Spaß, wenn wir auf der Bühne stehen! Und wir lieben es, Party zu machen! Wir haben schon dreimal in Deutschland gespielt und wir würden echt bald gerne wiederkommen, um euch das Bier wegzusaufen und eure Toiletten vollzusudeln, ohne danach abzuziehen!

Daniel: Du und Nicke spielt auch noch in einer anderen Band namens Godphobia. Sie spielen, genau wie Repuked, Death Metal. Wo genau liegt Deiner Meinung nach denn genau der Unterschied zwischen diesen beiden Bands?

Rob: Godphobia war eine technische Death Metalband, die zwei Monate lang mit Vital Remains auf Europatour, und 2009 zwei Wochen in den USA unterwegs war. Nach dem zweiten Album hatten wir uns aber mehr oder weniger aufgelöst. Wir wiederbeleben Godphobia zwischendurch immer mal wieder, aber ständig ist die Besetzung eine andere. Bei einer Probe waren sogar mal mehr Repuked- als Godphobia-Mitglieder anwesend...

Daniel: Welche Zukunftspläne habt Ihr noch mit Repuked und Godphobia?

Rob: Godphobia sind eigentlich tot, aber wir werden trotzdem noch mal einen Coversong für eine Split-7-Inch mit unseren deutschen Freunden von Tombthroat aufnehmen. Repuked werden demnächst etwas für eine Split-7-Inch mit der besten Band der Welt, Bonesaw, aufnehmen. Wir lieben diese Jungs! Und wir hoffen, dass wir so bald wie möglich wieder ein paar Konzerte rund um den Globus spielen können.

Daniel: OK, Rob! Die letzten Worte gehören Dir!

Rob: Vielen Dank für das Interview, Dan The Man!! Du bist die Scheiße und wir wollen auf Dich kotzen! Und jetzt Prost!

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Autor: Daniel Müller