CROSSFADE - WE ALL BLEED


Label:EMI
Jahr:2011
Running Time:49:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

„We All Bleed“ ist nach 5 Jahren Pause nun das dritte Album von Crossfade aus South Carolina. Nachdem ihr Plattenvertrag aufgelöst wurde und der Drogenkonsum überhand nahm, verfiel man in ein kreatives Loch. Nun will es die Band um Sänger Ed Sloan noch einmal wissen und verarbeitet die Erfahrungen der Vergangenheit in den neuen Songs. Der Opener „Dead Memories“ ist jedoch erstmal sehr untypisch für den klassischen US-Alternative-Rock, recht düster und mit brachialen Gitarrenparts versehen rockt der Song in einem durch und ist schon eher ein Metal-Song. „Killing Me Inside“ bietet dann aber den gewohnten Sound, wenn auch hier wieder mit düsterer und melancholischer Grundstimmung. Vor allem aber scheut man sich nicht davor auch elektronische Klänge in die Songs einzubauen, wie bei „Prove You Wrong“, bei dem sich Instrumente und Samples wunderbar die Hand geben. „Dear Cocaine“ beginnt als nachdenkliche Ballade mit Klavierbegleitung, einzig der mehrstimmige Summgesang schmälert doch den Gesamteindruck und lässt den Song kitschig wirken. Zum Ende des Songs bestimmen aber wieder die Gitarren den Sound und somit ist der Kitschfaktor erheblich verschmälert. Leider nimmt das Album ab nun leider an Geschwindigkeit ab, und die Songs fangen dann doch an zu plätschern. Da nutzen auch die guten Arrangements der Songs und die stets vorherrschende Düsternis nichts, auch die Ausflüge in den Bereich des Industrials a la NIN, wie z. B. beim Titelsong „We All Bleed“, kommen aus dem Mid-Tempo-Bereich nicht mehr heraus. Zum Abschluss ertönt dann das 10-minütige „Make Me A Believer“ was einen perfekten Querschnitt des Albums mit all seinen Facetten bietet und noch einmal zu einem richtigen Genuss wird. „We All Bleed“ ist ein Album voll von gut gemachtem, musikalisch und textlich anspruchsvollen Alternative-Rock, der mal zur Abwechslung recht düster ausgefallen ist und sich somit von der breiten Masse abhebt. Wäre doch auch gegen Ende der CD noch mal der eine oder andere Kracher vorhanden gewesen, dann wäre das Album perfekt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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