Wow, was für ein Hammer, mir ist jetzt noch ganz schwindelig. Die Franzosen Dexy Corp hauen auf ihrem Debütalbum „Fragmentation“ alles in Grund und Boden. Endlich mal eine CD die auch zum Infoblatt der Plattenfirma passt, Zitat: „Ultraschwere Industrial-Gitarren und Arrangements, die mit ihrer schwindelerregenden Geschwindigkeit keine Zeit für Pausen lassen,“ Stimmt, kann ich so unterschreiben. Der Opener „Overlord“ fängt noch recht ruhig an, wird aber dann durch stampfende Beats schnell zum Eigenläufer der Beinmuskulatur, man kann das Mitwippen der Füße nicht unterdrücken. Weiter geht es ohne Schnörkel und Spielerei mit „Proselytes“ und „A Needle In Each Arm“ jedoch wird es langsam anstrengend dem Tempo zu folgen und sich auf die Einzelheiten im Song zu konzentrieren. Die Energie und Aggressivität nimmt von Song zu Song zu, die Beats und Gitarrenriffs lassen ein pures Soundgewitter auf den geneigten Hörer los. Auch Sänger Jean Baptiste Dropsy fügt sich darin ein und brüllt sich durch die Songs, ab und an kommen auch gegrowlte Passagen zum Einsatz. Auch das ruhigere, na ja, eigentlich nicht wirklich ruhigere, aber doch gemäßigte „Anhédonie“ bietet nicht wirklich den Moment zum Durchatmen, den man sich zwischendurch mal wünscht. Dieser Moment kommt erst beim Instrumentalsong „Dark Bliss“, der für mich den schwächste Song des Albums darstellt und als Intro für einen anderen Song bestimmt prima wäre, aber ohne den brachialen Gesang nicht so eindrucksvolle Spuren hinterlässt wie das restliche Album. Das nachfolgende „Lie Is Life“ ist ein absoluter Hammersong, zwar anstrengend, aber nach mehrfachem Hören einfach prima gestaltet. Und so geht es bis zum Ende weiter inklusive Hidden-Track, der noch mal so richtig abräumt. Ein Album was vor Energie nur so strotzt und es richtig krachen lässt, manchmal etwas überfordert, aber alles in Allem dem Genrefreund einen absoluten Ohrenschmaus serviert. Für Freunde des Industrial-Metals / Rock sollte dieses Album durchaus eine lohnenswerte Anschaffung sein.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer

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