DREAM THEATER - SAME


Label:ROADRUNNER
Jahr:2013
Running Time:68:05
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wer hätte damals gedacht, dass eine so komplexe Band wie Dream Theater, bis zum zwölften Album durchhalten werde? Wer ehrlich ist, nur die Wenigsten. Ich weiß noch heute wie ich das Debütwerk in der Clique verbreitete und alle „Musik für Musiker“, schrien. Na ja, ab und zu muss ich auch mal Recht haben. Eigentlich ist das selbstbetitelte, aktuelle Werk nicht der Mühe wert, es zu besprechen. Es wird keinen Fan geben, der nur ein Iota dran auszusetzen haben wird. Neue Jünger wird man genauso wenig begeistern, soweit man bis dato Anstand an diesen perfekt progressiven Kreationen genommen hat. Die äußerst komplexen Strukturen hat der Bandgründer John Petrucci (Gitarre) produziert, aufgenommen wurde in den Cove City Studios in Glen Cove, New Yourk und Richard Chycki (Aerosmith, Rush) zeichnet sich für Mix und Engineering verantwortlich. Der mittlerweile nicht mehr ganz so neue Drummer Mike Mangini, steuerte heuer vollwertig seine Ideen bei. Soweit die bloßen Fakten.

Satthören? Fast unmöglich. Auch dieses facettenreiche Opus bietet noch nach hundert Rotationen genug Ideen, die es gilt neu zu entdecken. Derweil freue ich mich zu bemerken, dass die Amis samt kanadischer Röhre (James LaBrie), ihren Heroes noch immer etwas abgewinnen können. Dazu rollt eine fette Phase Ruch mit „The Looking Glass“ auf den Hörer zu. Natürlich erfinden sich die versierten Progger nicht neu, und mit „Dream Theater“ ist ein Kompromiss zwischen alten Zeiten und den immens abgefahrenen Werken der letzteren Jahrgänge gefunden worden. Teilweise klingen Songs wie das balladeskere „Along For The Ride“, oder „The Bigger Picture“, fast schon vorhersehbar, falls man dieses Wort im Zusammenhang mit dieser Band überhaupt sagen darf. Wertvolle, dezente Vocals und akribische Strukturen wurden direkt an den üblichen Hörer passend zugeschnitten. Im Vergleich zum Album „Six Degrees Of Inner Turbulence“ (2003)  agiert hier fast der progressive Mainstream. Doch nicht immer sollte die Band auf einen Überraschungsfaktor plädieren, sondern Gutes weiterführen. Überraschungen können sich auch als negativ erweisen. Außerdem heißt der Status „perfekt“ nicht verbesserungswürdig. Und allein deshalb sollte Dream Theater auf dieser Schiene weiterfahren. Wer allerdings noch mal eine Lehrstunde in Sachen Kompositionslehre benötigt, darf sich mit dem überlangen Hammer-Teil „Illumination Theory“ und seinen in fünf Chaptern eingeteilten Passagen beschäftigen.

In diesen neun Überfliegern finden wir den Tick mehr, der mir auf dem James LaBrie Solowerk „Impermanent Resonance“, gefehlt hat! Ich liebe diese Band! Ich knie nochmals nieder!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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