Das seit Jahren, auf dem Montreux Jazz Festival mehr angeht als nur Jazz, dürfte mittlerweile allseits bekannt sein. Diverse Rock, Blues und Pop-Stars und Bands geben sich die Klinke mit den Jazz-Größen in die Hand. Das Konzept geht auf, denn zumeist ist alles ausverkauft egal wer die Bretter der Welt entert. Innovation heißt in diesem Fall…totaler Erfolg. Im Jahr 2012 wurde wieder einmal für die Kanadierin Alanis Morissette die Pforte geöffnet. Seit Jahren gehört sie zu den bekanntesten weiblichen Stimmen die aus Canuck-Country exportiert werden. Derweil schreibt sie Hit auf Hit. „Guardian“ war zu jenem Zeitpunkt der letzte und im Rahmen der Guardian Angel Tour mit dem Album „Havoc And Bright Lights“ im Gepäck, schlägt sie in Montreux zum dritten Mal auf. Zwanzig Beiträge hat sie mitgebracht, die von einer genialen Backing-Band in Szene gesetzt werden. Hier gibt es nichts zu meckern, außer dem Aspekt, dass ich die werte Dame lieber mit der Gitarre in der Hand auf der Bühne stehen sehe. Wenn das nicht der Fall ist, hat sie Bewegungsfreiheit und ihr bäuerliches Gestampfe ist nichts fürs Auge. Gesanglich ist Frau Morissette unantastbar und hat alle ihr Hits wie „Ironic“, das obercoole „Hands Clean“. Das eben genannte und unglaubliche Lied „Guardian“, sowie „Head Over Feet“ und das furiose in einer Jam-Session endende und zur Zugabe führende „Numb“. Hier zeigen die beiden Gitarristen Julian Coryell und Jason Orme mal was sie wirklich auf dem Kasten haben. Zurück kommt sie mit zwei weiteren Songs, dem Überflieger „Hands In My Pocket“ und der schwer melancholischen Piano-Ballade „Uninvited“, die im späteren Verlauf zu einem waschechten Alternative-Rock-Song avanciert. Die zweite Zugabe beschließt sie mit dem Klassiker „Thank U“. Einfach kultig diese Lady!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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