EXTREME - SAUDADES DE ROCK


Label:FRONTIERS
Jahr:2008
Running Time:67:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ich habe es geahnt. Die kulturelle und intellektuelle Rock-Tortur, die uns die ehemaligen Chartstürmer mit der Single "Star" geboten haben, geht auf dem Longplayer "Saudades De Rock" ohne Gnade weiter. Den Auftakt macht die vor circa drei Wochen besprochene Single. Und die B-Seite "Ghost", die auch nicht gut abgeschnitten hat, kommt an neunter Stelle. Dazwischen und danach hält größtenteils die funkige immer da gewesene Ader der Band Einzug. Da ist man, wie auf "Comfortably Dumb" (Nein, der Pink Floyd-Song hieß "Comfortably Numb"), "Run" und "Learn To Love" zu hören, nicht weit von Lenny Kravitz entfernt. Der balladeske Screaming-Blues "Last Hour" gab mir beim Hören den letzten Rest. "Flower Man" ist passend zum Titel ein flotter 70er-Jahre Rocker. "King Of The Ladies" driftet mehr in den Grunge-Rock ab. Auf "Slide" wird wieder gefunkt was die Kanone hergibt. Wirklich atmosphärisch ist der balladeske, an Pink Floyd angelehnte Gitarren-Track "Interface". Doch dann ist immer noch nicht Ende. Diesmal ist die Devise eher Masse statt Klasse, denn "Sunrise" hat ein völlig nervendes Korsett. Ein goldenes Gütesiegel verdient die zerbrechliche Ballade "Peace (Saudade)". Der wirklich einzige Song der in der Tradition alter Erfolge steht. "Americocaine", ein Demo von 1985 und zugleich der europäische Bonus. Es hätten ruhig mehr Titel mit diesem frischen Pep und dem Van Halen-Flair sein können. Ach ja, mit Kevin Figueiredo ist ein neuer Mann an den Drums, der seine Sache amtlich bestreitet.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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