FANOE - FULL SPEED AHEAD


Label:THEXOOMO
Jahr:2011
Running Time:48:38
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wieso ist diese Band bis dato an mir vorbeigegangen? Wieso hat mir nie auch nur irgendjemand einen Tipp gegeben da mal reinzuhören? Mit „Full Speed Ahead“ liegt nun schon das dritte Album der Schweizer Fanoe vor. Dank der gut gepflegten Homepage mit Downloadmöglichkeit der ersten beiden Alben konnte ich mir ein gutes Gesamtbild der Band machen und kann sagen, dass das dritte Album nahtlos an den Vorgänger „Down To Heaven“ anknüpft aber doch gitarrenlastiger, rockiger ist. Industrial-Elektro-Metal mit einer guten Symbiose aus elektronischen und handgemachten metallischen Parts und angezerrtem Gesang, NIN hätten es nicht besser machen können. Die CD beginnt mit einem klassisch angehauchten Intro „Overture“ bevor es mit „Only You“ losgeht. Eingängige Riffs, verzerrter Gesang, Punkanleihen, geht gut nach vorne, was will man mehr? „Narcotics“ ist dann deutlich elektronischer gehalten und der Titelsong „Full Speed Ahead“ ist klassischer Elektro-Metal, der aber trotz der tanzbaren Rhythmik nicht an Aggressivität verliert. Die Songs „All For Nothing“ und „Fuck You“ erinnern mich an Manson, wobei „Fuck You“ eines der schwächeren Stücke auf dem Album ist, da manche Arrangements für mich nicht stimmig, eher deplatziert klingen. Wirklich überraschend gut geworden ist das Beatles Cover „Come together“ in seinem eigenwilligen elektro-metallischen Klanggewand. Musikalisch etwas aus dem Rahmen fällt „My Inside“, was dann schon fast reinen Industrial zu bieten hat, aber trotzdem wunderbar in das Gesamtalbum passt. Auch die weiteren Songs des Albums bieten immer wieder Überraschungen aus diversen musikalischen Genres, mal mit Thrash- oder Prog-Anleihen etc., so dass nie Langeweile aufkommt und diese Vielfalt nie deplaziert wirkt bzw. als ob man noch auf der Suche nach dem eigenen Stil wäre. Nein, Fanoe haben ihren musikalischen Weg gefunden in der Vielfalt. Mit „Grace“ klingt das Album dann ruhig aus, hier sind die Vocals clean und die halbakustischen Parts tun ihr übriges dazu. Alles in Allem ein wunderbares, abwechslungsreiches Album für Fans von NIN oder Manson, aber auch Metal-Fans die auf harte Riffs stehen und der elektronischen Seite nicht ganz abgeneigt sind, sollten durchaus mal ein Ohr riskieren. Einziges kleines Manko ist die scheppernde Produktion, die hätte vielleicht etwas fetter sein können.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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