Als ich mit lausigen dreizehn Jahren zum ersten Mal die “Arise” von Sepultura hörte, bin ich vom Glauben abgefallen: Ich kannte Motörhead und Venom. Aber dieses sauber herunter geprügelte Geballer hat mich weg gehauen! Mit „Chaos A.D.“ wurden sie dann zunehmend kommerzieller. 1996 waren sie für mich tot, weil mir „Roots“ überhaupt nicht gefallen hat… Der Band anscheinend auch nicht: Sepultura zerstritten und trennten sich von ihrem Sänger Max Cavalera, der Soulfly gründete, mit ihnen die „Roots“-Schiene weiter verfolgte, die mir ebenfalls nie zusagte. Als sein Bruder Igor, den Schlagzeug-Hocker von Sepultura ebenfalls verließ, starteten beide zusammen Cavalera Conspiracy. Musikalisch geht es wieder mehr in Richtung Sepultura zu „Chaos A.D.“-Zeiten. Und sie machen ihre Sache echt gut! Schnelle Tomläufe und ganz viel Geknüppel paaren sich mit tiefen Gitarren und richtig Hass erfülltem Gesang. Die alte Hüpfmucke von Soulfly ist praktisch verschwunden, ebenso wie die Buschtrommeln, die Sepultura damals die Beschreibung „Dschungel-Metal“ einbrachten. Dennoch klingt „Blunt Force Trauma“ nicht altbacken oder zurück besinnend. Alle Elemente werden zeitgemäß – jedoch nicht übermodernisiert – zu einem logischen Ganzen zusammen gefügt. Es ist nur ein logischer Schritt, um nicht dem Trott zu verfallen, wie es Sepultura in den letzten Jahren ergangen ist.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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