Melodischer, orchestraler Heavy Metal, versehen mit einer kryptischen Geschichte, die sich nicht auf Anhieb klar deuten lässt. Sieht man erst einmal von dem nebulösen Konzept ab, so ist „From Over Yonder“ mit seinem melodischen und dramatischen, etwas schwerfälligen und zuweilen ausufernden Nummern, aus rein musikalischer Perspektive, ein starkes Album. Zu der perfekten handwerklichen Umsetzung kommt noch das lyrische Gedankengut, welches sich bestens in die musikalische Untermalung fügt und „From Over Yonder“ mit seinen phantastischen Erzählungen über Zed Yago, die Tochter des fliegenden Holländers, die gegen die Norm rebelliert, zu einem gesamtheitlichen Meisterstreich macht. Die 1986 ursprünglich unter dem Namen „Sedjago“ in Hamburg gründete Band legte mit ihrem Debüt ein erstklassiges Album vor; „The Spell From Over Yonder” eröffnet „From Over Yonder“, es folgt „The Flying Dutchman” in Form einer Overture zum dritten Stück „Zed Yago“ als rockige Version der gleichnamigen Wagner Oper in auf 2:17 Minuten  gekürzter Länge. Der vierte Song „Revenge“ fährt im gedrosselten Tempo aus und entpuppt sich als kraftvolle Halbballade. Die Stärken dieser Band erkannte auch der Metal Hammer im März 1988 und erkor den Erstling des Quintetts zum Album des Monats. Trotz der zuweilen orchestralen musikalischen Ausrichtung mit weiblichem Gesang sind Vergleiche zu Nightwish oder anderen Gothic- Metal und Geträllertränen entschieden von der Hand zu weisen; die Vocals von Jutta Weinhold haben eine angenehme Blues Note und die Musik hat auch nicht viel mit Symphonic Metal gemein, sondern ist eher dem klassischen Heavy Metal zuzuordnen. Das Cover zu „From Over Yonder” ziert ein in blau gestaltetes Bild, welches Zed Yago, den Teufel und das Geisterschiff des fliegenden Holländers zeigt. Auf der Rückseite befindet sich noch ein Zitat: „Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten nimmer sich beugen kräftig sich zeigen wir rufen die Arme der Götter herbei“ (Schiller). Im selben Jahr folgte das zweite Album der Band unter dem Titel „Pilgrimage“. Zed Yago zählten zweifelsohne mit zu dem Innovativsten was der klassische Heavy Metal Made In Germany mit Genderaspekt in den 80ern hervorbrachte.

Tracklist:
1. The Spell From Over Yonder
2. The Flying Dutchman
3. Zed Yago
4. Queen And Priest
5. Revenge
6. United Pirate Kingdom
7. Stay The Course
8. Rebel Ladies
9. Rockin' For The Nation

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Fabian Bläckout

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