BATHORY - SAME


Label:TYFON
Jahr:1984
Running Time:26:52
Kategorie: Classics
 

Die Lebensgeschichte der ungarischen Gräfin Elisabeth Báthory (1560-1614) liest sich in etwa wie das Drehbuch zu dem italienischen Folterfilm „Die 120 Tage von Sodom“. Sadistischer Lustgewinn durch fesseln, schlagen, demütigen, verbrühen oder verstümmeln. Seit jeher rangen sich Mythen und Legenden um die sogenannte „Blutgräfin“, die sich bis in die mediale Gegenwart ziehen und immer wieder als interpretations- und Inspirationsgrundlage für Filme oder Literatur rangezogen werden. Der menschlichen Natur scheint ein latentes Grundbedürfnis innezuwohnen, welches nach der Verrohung und den Abgründen des menschlichen Daseins sucht um sich an diesem zu ergötzen. Das Vermächtnis der Gräfin Báthory, die laut der damaligen Prozessakten bis zu 600 Menschen ermordet haben soll, inspirierte wohl auch den zu diesem Zeitpunkt 17 Jahre alten Thomas „Quorthon“ Forsberg (*1966 - † 2004) der bei der Namenswahl seiner neu gegründeten Band „Bathory“ im Jahre 1983.

 

BATHORY-quorthonNeben Venom oder Hellhammer zählten auch Bathory mit zu den ersten, die den Grundstein des Subgenres Black Metal setzten und so die Vorhut bildeten. Leider blieb den Schweden der Erfolg ihrer englischen Mitstreiter Venom verwehrt. Musikalisch bewegten sich Bathory in ähnlich schwarzen Gefilden wie Venom, die Musik war roh, brutal, schnell und hart, und das ist sie auch nach wie vor, da der Avantgardist Quorthon mit Bathory etwas Zeitloses erschaffen hat. Das selbstbetitelte Debüt eröffnet mit einem düsteren Intro aus Kirchenglocken und tosenden Winden und leitet den ersten Song „Hades“ ein. Ein infernalischer Sound, bestimmt von einer „Leck mich am Arsch“-Attitüde, zieht sich durch die gesamte Platte. Der Gesang ist geil rotzig und keift hasserfüllt durch die einzelnen Titel. Der siebte Song „Raise The Dead“ ist etwas ruhiger, dennoch meilenweit davon entfernt, als Ballade dingfest gemacht zu werden. Mit „War“, dem letzten Titel des Albums, gibt es noch einen schön räudigen Rausschmeißer. Lieber authentisch und roh als glatt und synthetisch!  Ein einfarbiges, dennoch geniales Cover ziert das Album, eine ziegenbockähnliche Teufelsdarstellung in Weiß vor einem schwarzen Hintergrund, die ihre Wirkung auf den Betrachter nicht verfehlt. Die ersten drei Alben, das 1984er; „The Return Of The Darkness And Evil” und „Under The Sign Of The Black Mark” thematisierten allesamt schwarze Magie. Ab dem „Blood Fire Death“ Album, aus dem Jahr 1988, dessen Albumcover Walküren zeigt, die auf Pferden in die Luft getragen werden, befassten sich die Text mit nordischer Mythologie und avancierten auch hier zum Wegbereiter des heutigen Pagan oder Viking Metal.

Tracklist:
Seite A:
Storm of Damnation (Intro)
Hades
Reaper
Necromansy
Sacrifice

Seite B:
In Conspiracy With Satan
Armageddon
Raise The Dead
War
Outro

 

 

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Fabian Bläckout


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