M:PIRE OF EVIL - Vielleicht explodieren meine Innereien


M:Pire Of Evil sind inzwischen so etwas wie Stammgäste bei CROSSFIRE. Der Ableger von Venom, allen voran Gitarrist Mantas und Vocalist und Basser Tony alias der Demolition Man, haben soeben ihren Zweitling „Crucified“ ausgehoben. Mal wieder ein amtliches Brett, und mal wieder kommt ihre Venom Zeit nicht zu kurz. Dazu gibt es Neuigkeiten an der Livefront und es gibt einen neuen Schlagzeuger. Tony der Demolition Man gibt Auskunft…

M:PIRE OF EVIL logoBernd: Im letzten CROSSFIRE Interview sprachen wir über die Anfänge von M:Pire Of Evil, Eurer Venom-Zeit und über frühere Bandmitglieder. Nun erschien Euer zweiter Longplayer „Crucified“, den ich sehr mag, aber warum sind so viele Songs von Venom darauf?

Tony: Vielen Dank für die freundlichen Worte. Warum? Nun, weil so viele Fans wollten, dass wir Songs aus unseren Venom-Tagen live spielen, und versuchten, diese verlorenen Alben noch zu erwerben, wie hart sie sind und wie viel sie kosten, wenn man sie findet. Also schauten wir die Alben wieder zu veröffentlichen, aber Universal haben die Masters. Als Venom bei ihnen unterschrieben, war aber klar, dass sie darin einen Interessenskonflikt in der momentanen Verkörperung und Alben mit Mantas, Abbadon und mir als Venom sehen. Also erfahren diese Alben keine Wiederveröffentlichung, was ich verstehen kann. Also dachten wir okay, wie können sie aber neu aufnehmen und als M:Pire Of Evil veröffentlichen, und den Fans so günstiger Zugang zu den Songs zu verschaffen, und wir können sie in unser Liveset mit aufnehmen, woran sich die Fans ebenfalls erfreuen können.

Bernd: Wie sind die ersten Reaktionen auf „Crucified“?

Tony: Bis jetzt sind sie großartig! Natürlich haben wir auch ein paar Punkte verloren, weil nicht alle brandneu waren, aber ich habe das erwartet. Deswegen ärgert uns das nicht. Die ausgesuchten Songs brauchten es als M:Pire Of Evil klassifiziert zu werden, und nun sind sie es. Da waren ein oder zwei Songs, die das Album und unser Dasein als Musiker in die Scheiße gezogen haben, aber Meinungen sind wie Arschlöcher, und du kannst nicht das Gute ohne das Schlechte haben, so respektieren wir beides.

Bernd: Im Oktober seid Ihr auf Tour mit Onslaught, Exumer und Master. Ich glaube, es ist ein sehr gutes Package. Wie lange werdet ihr spielen, und wird Eure Setlist eine Mischung aus Songs von M:Pire Of Evil und Venom sein?

Tony: Nun, Exumer haben gecancelt, soweit ich weiß, aber wir werden mit Master und Onslaught spielen. Jetzt werden wir uns über eine längere Stagetime freuen können, aber es wird davon abhängen ob eine andere Band aufspringt und Exumer ersetzen wird. So erwartet von unserem Set etwas von allem, wie gewöhnlich.

M:PIRE OF EVIL marcBernd: Ihr habt mit Marc Jackson einen neuen Drummer. Bitte erzähl ein wenig über ihn, und warum Antton die Band verlassen hat!

Tony: Antton war nicht glücklich mit der Art, wie wir “Hell To The Holy” aufgenommen haben, und war mit dem Ergebnis nur im Wesentlichen zufrieden. Dann wollten wir eine US-Tour in Angriff nehmen, die für Antton ziemlich schwierig geworden wäre, weil er die Geburtstage seine beiden Söhne verpasst hätte, und weil er an Shows und neuen Aufnahmen seiner eigenen Band arbeitete. So war es zwar eine gute Idee, die aber nicht so funktionierte wie ich mir das erhoffte. Daher trennten sich unsere Wege. Ich wusste die Tour näherte sich, und ohne Drummer wäre das schlecht gewesen, denn wir waren nicht bereit abzusagen. Aber Jeff (Gitarrist Mantas, Anm. d. Red.) wusste von einem jungen Drummer namens Marc Jackson und sendete mir Videos von ihm, wie er mit einer Black Sabbath Tribute Band namens Sabbatica spielte. I mochte seinen Stil, und wir nahmen ihn mit für die US-Dates. Am Ende der Tour waren wir uns einig, dass er der neue Drummer für die band war, und fertig.

Bernd: "Hell To The Holy" kam 2012 heraus und bekam bei CROSSFIRE gute Noten. Warst Du mit den Verkaufszahlen zufrieden, weil es war ja nicht einfach, die Platte in den Verkaufsregalen zu finden…

Tony: Die Reviews für “Hell To The Holy” waren insgesamt sehr erstaunlich, und wir danken auch CROSSFIRE für ihren Support. Aber die Distribution war ein Problem. Die meisten Labels wollen heutzutage Kosten sparen, so vertrauen sie auf den Verkauf durch das Internet, weil so keine Kosten für die Herstellung anfallen. Aber währen das gut für sie ist, bedeutet das für die Fans und Bands, von der Gnade des Internets abhängig zu sein. Wenn die Leute nicht online kaufen wollen, bist du gefickt. Und es existieren tatsächlich auch Orte, wo die meisten Leute das Netz nicht nutzen. Das alles behindert eine breitere Angebotspalette. Selbst aus Mailand, der Heimatstadt unseres Labels, bekam ich Nachrichten, unser Album sei in den Stores nicht zu finden. Doch als wir „Crucified“ machten, habe ich all das geändert. Wir haben das Album in den wichtigen Gegenden lizensiert, den vorangegangenen Fehler also korrigiert. Es ist toll den Nachfragenden von überall sagen zu können, das Album im örtlichen Shop kaufen zu können, und in der Regel kehren sie mit dem Album zurück.

M:PIRE OF EVILBernd: Ihr seid häufige Nutzer von Facebook. Würdet Ihr sagen, dass das Internet für Bands eine gute Sache ist, und ist Downloading so etwas wie Stehlen für Euch?

Tony: Ich nutze es, weil ich den direkten Kontakt mit den Fans suche, und ihnen direkten Kontakt mit uns haben lassen möchte. Ich denke das ist wichtig. Ohne die Fans gäbe es keine Bands, sie sind der Grund zu existieren. Ich denke das Net ist ein tolles Werkzeug, Recherchieren und Downloading ist cool, aber wenn jeder ohne Kauf runterlädt, dann stirbt die Plattenindustrie, weil Labels supporten dann auch keine Konzerte mehr, weil keine Platten mehr verkauft werden. Das heißt, die Bands verlassen sich auf die Einnahmen von Verkäufen, um sich Liveauftritte leisten zu können. Wenn alles kostenlos ist, gibt es auch keine Shows. So ist das alles miteinander verbunden. Aber die Menschen, die an Orten leben, wo es nicht einfach ist die Alben zu erwerben, oder einfach nicht die Kohle haben, sollen sich meinetwegen das Album ziehen und sich dran erfreuen. Das ist besser, als wegen der Kohle davor verschlossen zu sein. Also warum nicht…

Bernd: Warum ist Dein Spitzname „The Demolition Man"?

Tony: Hahahaha, weil ich andauernd Sachen kaputt mache. Den habe ich schon so lange, seit mich mein Atomkraft Gitarrist und Freund Steve White damals so getauft hat. Wir spielten eine Show und als ich ins Bass-Solo überging (damals spielte jeder in einer Band Soli..haha), schaffte ich es, mein gesamtes Equipment umzukippen. Amps, Kabel, Blutspritzer und Feuer überall. Und Im Londoner Marquee zerstörte ich meine einzige Bassgitarre nach nur drei Songs, als wir für Slayer auf der Hell Awaits Tour in London eröffneten. Da ging Steve zum Mikrophon und sagte: „Ladies and Gentlemen, The Demolition Man!”

Bernd: Was sind deine favorisierten Bands und Musiker, oder hast du ein Vorbild?

Tony: Die originalen Motörhead waren mein ein und alles. Sie und eine US-Punk Formation namens The Dickies. Ich mag Slayer, Rammstein, und vieles mehr. Ich mag einfach Musik. ich mag keine Einfältigkeit, da sind so viele Variationen von fantastischen zeug draußen. Neues Zeug wie Ultra Violence, Raubtier, TroxYgen, Eversin. Und klassisches zeug wie Priest, Motörhead, so wie auch Sachen wie Immortal, Kreator, Destruction und so weiter. Musiker? Viel, viel zu viele Großartige, aber Billy Sheenan ist ein Fave,  Glenn Hughes, Flea, John Gallagher, RobTurillo und so weiter, und das war erst noch ohne Funk und Jazz Musiker. Musik ist großartig, just embrace it in everyway!

Bernd: Was magst du mehr, im Studio kreativ sein, oder live zu spielen?

Tony: Studioarbeit ist kreativ, wenn Du neue Musik kreierst, aber Live zu spielen kann auch kreativ sein, wenn Du die Performance ihre neuen und interessanten Möglichkeiten entwickeln kannst. So wie wir arbeiten, mag ich das Studio, es ist immer lustig. Ich mag auch Liveshows sehr, in der Verbindung mit dem Publikum werden die Songs lebendig, mehr als in jeder Studio-Session. Der härteste Brocken ist es, das Livegefühl einzufangen und es ins Studio zu übertragen. Vielleicht ist das der Grund, warum wir an einem Livealbum arbeiten.

M:PIRE OF EVIL tonyBernd: Wie viele Gitarren und Bässe besitzt Du und was benutzt Du auf der Bühne?

Tony: Ich habe schon einige, so ungefähr zehn, aber auf der Bühne bevorzuge ich im Moment zwei, meinen 1979er 4001 Blonde Rickenbacker und mein HK Burl (basiert auf einem BC Rich Modell).

Bernd: Nun mal eine lustige Frage. Ist da ein kleiner Gene Simmons in Dir, wenn Du auf der Bühne Blut spuckst?

Tony: Hahahaha. Nun, ich glaub schon. Ich kann das Blut nicht erklären, es passiert einfach. Vielleicht explodieren meine Innereien jedes Mal, wenn wir unsere Shows abliefern.

Bernd: Vielen Dank für das Interview, die letzten Worte gehören Dir:

Tony: Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Ich möchte allen für ihren Support danken, den wir von der „Creatures Of The Black“ EP, über „Hell To The Holy“ bis zur neuen Platte „Crucified“ erhalten haben. Und an die Fans, die uns auf den Konzerten besuchen, Vielen Dank an Euch, bis jetzt war es unglaublich. Wir werden Gas geben und so schnell wie möglich wieder kommen. Wir sehen uns da draußen irgendwo. Kommt einfach vorbei und sagt Hallo, bringt alles was ihr wollt zum Signieren, weil diese Zeit ist Eure Zeit. Haltet Euch mit unserer Seite Up To Date:

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Cheers.



Autor: Bernd Henksmeier, Überseztzung: Joxe Schaefer.