Party.San Open Air

Schlotheim, Flugplatz Obermehler, 08.08. – 10.08.2013

mainstageDie Worte ‚Hell Is Here’ hingen über der Mainstage. Drei Worte mit schwerem Gewicht, die das Credo der nächsten drei Tage ausmachen sollten. Sie wurden auch erst kurz vor Festivalende getoppt, als Cronos die Zugabe mit den Worten anstimmte: „We Are Venom, And This Is Black Metal!“ Doch dazu später mehr. Das Party.San Open Air gehört zu den Festivals der extremsten Spielarten, und erfreute sich 2013 mit fast 12.000 Besuchern einer wachsenden Beliebtheit. Die Wiese zwischen den Landebahnen des Flugplatzes Obermehler war nun Schauplatz für die Oberliga der Härtesten, sowie auch für heimische Nachwuchsbands, die sich die Zeltbühne teilten. Das Wetter spielte mit, und es gab 0,3l Bier für 2,50 Euro, wenn auch in einem dünnen Einweg-Plastikbecher. Und es war permanent windig. Klar, es handelte sich ja auch um einen Flugplatz, einer ebenen Fläche ohne Bewuchs, wo sich kein Wind fängt. Doch den Sturm gabs auf die Ohren, und zwar von fünfundvierzig Bands.


Donnerstag, 08.08.2013: Bombs Of Hades, Farsot, Denial Of God, Alcest, Deströyer 666, Carpathian Forest, Legion Of The Damned, Heaven Shall Burn.

bombs of hadesBombs Of Hades hatten am ersten Nachmittag den undankbaren Job, als erste Band die ankommenden Massen in Bewegung zu kriegen. Doch der fette Sound spielte den vier Deathern aus Schweden in die Karten. Alle Boxen vor der Stage waren eingeschaltet und brummten und vibrierten besonders den Fotografen die Klamotten vom Leib, die sich für ihre Schüsse ganz nah an diese heranwagten. Shouter und Gitarrist Jonas bekam seinen Mikroständer auf der linken Seite der Bühne postiert, nicht wie bei einer vierköpfigen Band üblich in der Mitte. Somit blieb dem Basser, dem Aktivposten der Band, in Stagemitte wesentlich mehr Platz zum Toben. „Forgotten In Graves“ vom letztjährigen „Serpent’s Of Redemption“ Album wurde angestimmt, gefolgt von der Frage: „Are You Gonna Get Drunk Tonight? „Drunk Until Death!“ Damit war das Motto für die nächsten Tage festgelegt. (Joxe Schaefer).

 

farsotAus Gotha kamen die fünf Blackmetaller von Farsot. Klar, auf einem ostdeutschen Festival müssen auch ostdeutsche Bands spielen. Komplett in Schwarz gekleidet und ohne Prints auf ihren Shirts, warfen sie Klänge im Wechsel von Laut und Leise in die Menge. Der Basser zupfte seinen Sechsaiter mit progressiven Anschlägen. Die vielen akustischen Parts ließen Vergleiche zu Opeth aufkommen. Sonst bedienten sich die Songs der Band vieler Wiederholungen, die eine eigene Stimmung erschufen. Das gefiel, und so endete der Auftritt der Band auch akustisch. (Joxe Schaefer).

 

denial of godDänemark kann nicht weit entfernt sein, so oft wie Denial Of God zuletzt in Deutschland live zu sehen waren, zuletzt noch auf dem Rock Hard Festival. Ihr Equipment fiel hier auf der großen Bühne kaum auf, zumal ihre Höhe die Blicke auf das erschwerte, was im Bühnenback vor dem Amps auf dem Boden stand. Doch wer sie schon einmal gesehen hatte, der wusste, dass dort auch diesmal wieder Kerzen und Grabsteine aufgebaut waren, die den melodischen Black Metal zusammen mit ihren Facepaintings optisch umsetzten. Es fielen die Publikumsreaktionen entsprechend positiv aus. (Joxe Schaefer).

 

alcestDie Französische Band mit dem schwungvollen Schreibschrift Logo durfte als nächste das Gelände beschallen. Doch so richtig kräftig laut wurde es weniger. In ihren Anfangstagen noch dem rohen Black Metal zusprechend gewesen, bediente man sich heuer mehr unverzerrten Postrock Elementen, und kam damit noch mehr als Farsot, der zweiten Band heute, in Richtung Opeth. Alcest bestehen im Grunde nur aus Shouter und Tausendsassa an den Instrumenten, Neige, und Drummer Winterhalter. Doch hier präsentierten sie sich zu viert. Neige wirkte zurückhaltend bei seinen leisen Ansagen, die er halb auf Französisch gebracht hat. Das passte jedenfalls ganz gut zu den vielen langen Slowparts der Songs. (Joxe Schaefer).

 

deströyer 666Mit dem im letztem Jahr sehr gelungenen Auftritt von Gospel Of The Horns, durfte auch in diesem Jahr eine aus Australien stammende Black-/ Thrash Metal Combo nicht fehlen. Als die Nacht schon mit der verbliebenen Sonne des Tages rang, und die letzten Sonnenstrahlen dieses Donnerstags für einen Regenbogen am grauen Firmament sorgten, da betraten Deströyer 666 die Bühne und begrüßten den Fotograben mit einem herzerwärmenden „Fuck Off“. Die Band konnte ihr Publikum auf Anhieb gewinnen und heizte gut ein. Die Setlist wurde aus aktuellem Anlass um „Black Magic“, einem Slayer Cover, als Hommage an dem verstorbenen Jeff Hanneman erweitert. Deströyer 666 war einer der Höhepunkte des heutigen Tages. (Fabian Bläckout).

 

carpathian forestCarpathian Forest standen schon in den Startlöchern, als um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedrehte Norwegenflaggen die Seiten der Bühne zierten. Sänger Nattefrost begrüßte das Publikum von der zu diesem Zeitpunkt schon gut in Nebel gehüllten Bühne, indem er zwei ungedrehte Kreuze hochhielt, und die Nummer „Sodomasochistic“ leitete die Show der Norwegian Black Metal Band ein. Die 1990 gegründete Band ist in Black Metal Kreisen schon lange Kult, somit ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Norweger auch an diesem Abend ihr Publikum wie im Sturm erobern konnten. Neben den eigenen Nummern hatte auch ein Celtic Frost Cover seinen Weg ins Set gefunden. Carpathian Forest machten von Beginn bis zum Schluss richtig Bock und waren zurückblickend ein weiterer Höhepunkt des Donnerstages, auch wenn man diese Band nicht immer ganz unkontrovers betrachten sollte. (Fabian Bläckout).

 

legion of the damnedDen Niederländern von Legion Of The Damned kam nun die Aufgabe des Co-Headliners für den ersten Festivaltag zu. Kein leichter Job, nach den Hammerauftritten von Deströyer 666 und Carpathian Forest. Nun, LOTD sind keine Unbekannten mehr, und können auch optisch auf vier Feuersäulen zurückgreifen, die an der Bühnenfront gezündet wurden. Doch Doublebassgeklacker ist nicht das positivste Aushängeschild für eine Band im Death/Thrash Bereich, die eh schon auf Ecken und Kanten in ihrem Sound verzichtet. Hein Willekens wurde als neuer zweiter Gitarrist vorgestellt, bevor man mit „Night Of The Sabbath“ von ihrem noch immer aktuellen Album „Descent Into Chaos“ ins Mett kloppte. Ihr Vollgasthrash fand auch für dem Titelsong vom Album „Sons Of The Jackal“ Verwendung, doch trotzdem wurde es etwas lichter vor der Bühne, als zu Carpathian Forest. (Joxe Schaefer).

 

heaven shall burnNachdem am heutigen Tage alle Bands eher zu früh begonnen hatten, traten Heaven Shall Burn mit leichter Verspätung auf. Dabei gestaltete sich der Umbau bislang immer sehr flott. Dafür bekamen die Wartenden Gelegenheit, die Aufsteller und das Backdrop der neuen Scheine „Veto“ zu Begutachten, das nicht gerade das geschmacksicherste Motiv der Szene werden wird. Ihre Nummern des Albums, wie „Hunters Will Be Hunted“, wurden mit Leidenschaft gezockt, da konnte niemand den Mannen vom Rande der Lünbeburger Heide, die bereits 1999 schon einmal auf dem Party.San spielten, einen Vorwurf machen. Doch wie schon ihre Vorgänger von Legion Of The Damned wurde ebenfalls viel mit der Doublebass gearbeitet, und es wanderte noch mehr Publikum ab. Zum Stand von Brutz und Brakel zum Beispiel, wo sich immer ein Pulk bildete. Daran änderten auch lange Ansagen eines sonst sympathischen Frontmannes nichts mehr, obgleich auch einige Oldschooler von den Uelzenern angenehm überrascht wurden. (Joxe Schaefer).

 

Freitag, 09.08.2013: Gutalax, Magrudergrind, Dr. Living Death!, Graveyard, Coffins Shining, Bleeding Red, Grand Supreme Blood Court, Wound, Anaal Nathrakh, Deserted Fear, Vomitory, Alchemyst, Primordial, Fragments Of Unbecoming, Unleashed, Dying Fetus, Hypocrisy.

gutalaxGutalax aus der Tschechischen Republik waren als letzte Band des Festivalbillings verpflichtet worden, und durften den zweiten Festivaltag eröffnen. Sie kamen nach dem eingespielten Intro des Songs „Ghostbusters“ aus dem gleichnamigen Film, das in den ersten Reihen schon mal mitgesungen wurde, mit braun beschmierten Ganzkörperschutzoveralls auf die Bühne gehüpft. Ihr Sänger noch zusätzlich mit Klobrille um den Hals und einer Klobürste in der Hand. Alle Grindlaute hatte er drauf, die Schweine von sich geben können. Spätestens bei Songtiteln wie „Robocock“ und „Anal Error“ wusste man, wie ernst Fäkalienspaß sein kann. Wer dazu nicht wie die ersten Reihen abrocken konnte, wurde zumindest erheitert oder beides. (Joxe Schaefer).

 

magrudergrindWesentlich ernster ging es bei Magrudergrind ab, die aus den US of A anreisten. Und weil sie im Line-Up schon auf einen Bassisten verzichten, blieb es auch bei ihrem Auftritt bei Vocals, Gitarre und Drums. Shouter Avi bediente sich aller Posen, die man mit einem Mikrophon in beiden Händen haltend so drauf haben kann. Die Washingtoner hielten sich mit ihrem Grind im Obertempo auf, eben Powerviolence wie er zu erwarten war. Wird nur mal wieder Zeit, dass sie für ihrem selbstbetiteltes Album aus 2009 und ihrer zwei Jahre alten EP in ihrer Diskographie etwas Neues nachlegen. (Joxe Schaefer).

 

dr. living dead!Die Schweden Dr. Living Dead! waren zwischen den vielen Death und Black Metal-Bands ein willkommener Farbtupfer auf dem Party.San. Da sie kurzfristig mit Graveyard den Slot tauschen mussten, standen sie bereits eine Stunde früher als ursprünglich angekündigt auf der Bühne. Allzu voll war es auch noch nicht, weil um 13:30 Uhr wohl viele noch den Kater vom Vortag kurieren mussten. Aber der Auftritt hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Die Jungs mit den Totenkopfmasken wussten mit ihrem Sound zwischen Suicidal Tendencies und oldschooligem Thrash zu überzeugen und konnten nach drei Songs das Volk sogar zu gelegentlichen Circlepits animieren. Diese Band machte live einfach tierisch Spaß! (Felix Schallenkamp).

 

graveyardMit den Spaniern von Graveyard, die man bitte nicht mit den gleichnamigen Schwedischen Retros verwechseln sollte, war es nun Zeit für klassischen Oldschool Death. Mit häufigen großen Armbewegungen ruderte sich der weißshirtige Shouter durch die Setlist, und wurde dabei nur noch vom Urtier am fünfsaitigem Bass übertroffen, von dem man jeden Ton klar hören konnte. Mit doppelter Flying-V-Attacke und ihrem transparenten Schwedensound der tiefbrummenden Art lockten die Katalonen so einige Deather vor Bühne, und waren für viele Besucher die erste richtig geile Band heute. (Joxe Schaefer).

 

coffinsDanach gabs dann eine ordentliche Vollbedienung für all jene, die ihren Death Metal gerne roh und blutig mögen. Die Japaner Coffins machten gewaltig Druck, grooveten wie Hölle und können mit ihrem Doom-/ Death Metal-Gebräu im Fahrwasser von Bands wie Autopsy beim Publikum punkten. Das Organ von Shouter Uchino, permanent mit Jack Daniels Pulle in der Hand, klang sogar um einiges fieser und kräftiger als bei den meisten Kollegen. Optisch ein wenig exotisch anmutend, wirkten die kleinen Kerle aus dem fernen Osten dennoch. Besonders Bassist Koreeda ist fast kleiner als sein Instrument und warf die Frage auf, wer jetzt eigentlich wen umgeschnallt hatte. Dennoch: Coffins lieferten einen fetten Gig ab und müssen die weltweite Konkurrenz nicht fürchten! Daumen hoch! (Felix Schallenkamp).

 

shiningEin schwermütiges Intro kündigte den Gig der Schwedischen Suicide Black Metal Band Shining an. Kaum hatte Sänger Niklas Kvarforth die Bühne betreten, so begann er auch schon die vorstehenden Fotografen, die sich zu diesem Zeitpunkt im Fotograben befanden, mit Jack Daniels zu bespucken. Sichtlich angepisst ging es dann auch weiter durch den Verlauf der Party.San Show, kaum eine Ansage kam ohne die üblichen Beschimpfungen wie etwa „Fuck You All“ oder dergleichen aus. Aus rein musikalischer Sicht konnte der depressive, düstere Sound der Band dennoch überzeugen. Der Shining Gig beinhaltige sogar ein Drumsolo, was für eine Black Metal Band doch eher untypisch ist. Von den blutigen Rasierklingen Exzessen vergangener Auftritte ließ Sänger Kvarforth diesmal ab. (Fabian Bläckout).

 

bleeding redDie Zeltstage am Freitag: Der gestrige Donnerstag kam noch ohne die Zeltbühne aus; die anderen beiden Festivaltage boten leicht überlappende Shows weiterer Deutscher Nachwuchsbands an, die jeweils von etwa 17:00 Uhr bis ca. 22:00 Uhr einerseits für Kontrast sorgten, aber auch die Flexibilität der Festivalbesucher forderten. Shining hatten auf der Hauptbühne ihren Gig noch gar nicht beendet, da legte im Zelt schon die Baden Württemberger Black-Death Gemeinschaft Bleeding Red los, die gar nicht mal so unthrashig daher kam. Nicht wenige Festivalbesucher sind mit den Vier aus der Knüppelabteilung nach Thüringen angereist, um sie auf dem Festival erleben zu können. Der Urgewalt von Wodeserted fearund aus Wiesbaden war man im Zelt als nächstes ausgesetzt, die ihren brandheißen Neubrenner „Inhale The Void“ vorstellten. Mit Spannung erwartet, füllte sich das große Zelt für die Hessen fast zur Hälfte. F.D.A. Rekotz ist ihr Label, und das ist kaum verwunderlich, denn dort sind sehr viele Deutsche Hoffnungsträger des Death Metalls unter Vertrag genommen worden. So auch die Deather von Deserted Fear aus Eisenberg, die gut Action auf die Bretter legten, und sich ebenfalls über ein gut gefülltes Zelt freuen konnten. Der Black Metal von Alchemyst trat unter Einhüllung der Bühne von massig Nebel hervor, und warf mit dem aktuellen Longplayer „Necromanteion“ Mengen von Slowparts in das heimische Festival. Wieder ein überzeugender Gig unter der Zeltplane. Und das sollte nicht der letzte fragments of unbecomingsein, denn die Laudenbacher Deathfraktion Fragments Of Unbecoming, als letzte Band heute im Zelt auftretend, konnte in Sachen Arschtritt noch einen draufsetzen. Sie zeigten sich oldschooler als auf Platte mit einem Stich Edge Of Sanity und einem stimmvariablem Sänger. Zu Ende gesehen hab ich sie nicht, da auf der Hauptbühne bereits Unleashed loslegten, doch Zeitzeugen berichteten mir noch am nächsten Tag von einem Klasse Gig der Baden-Württemberger. (Joxe Schaefer).

 

grand supreme blood courtUm 17:30 Uhr war es dann Zeit für den Asphyx-Ableger Grand Supreme Blood Court um Frontsau Martin Van Drunen, der das Party.San ja schon diverse Male mit seinen anderen Bands heimgesucht hat. Man kann sich darüber streiten, ob der Gute in letzter Zeit nicht ein wenig überpräsent ist. Das änderte aber nichts daran, dass er einer der sympathischsten und authentischsten Frontmänner im Death Metal ist, und sein tierisches Organ ist immer wieder genial. So war der Auftritt der Holländer eine solide Sache und bot ein amtliches Old School Death Metal-Brett, Asphyx oder auch Hail Of Bullets wären mir aber noch ein wenig lieber gewesen. (Felix Schallenkamp).

 

anaal nathrakhSchon seit längerer Zeit suchte ich nach einer Gelegenheit, Anaal Nathrakh einmal live sehen zu können, schließlich gehört ihr Shouter Dave Hunt von Benediction, der sich hier mit Basser Irrumator eher projektmäßig austobt, und dazu unter dem Pseudonym V.I.T.R.I.O.L. agiert, zu meinen Favoriten. Auch die Festivalbesucher wurden Zeuge davon, wie sie durch Livemusiker verstärkt ihren unbändigen Sound zu unbändiger Action auf die Bretter brachten. Gut zu wissen, dass sie live das Vermögen besitzen, die Aggressionen und Härte ihrer Alben umzusetzen, denn so kann man ihre zukünftigen Gigs bedenkenlos besuchen. Vorbei am Hähnchenstand zur Hauptbühne blickend, erlebte der Verfasser dieser Zeilen noch das Ende ihres Gigs, das aus völlig irrem Gedeathe bestand, bevor Deserted Fear im Zelt loslegen sollten. Daumen hoch für Anaal Nathrakh aus Birmingham! (Joxe Schaefer).


vomitoryDie Schweden Deather von Vomitory standen kurz vorm Aufhören und legten in diesen Tagen ihre letzten Gigs hin. Man munkelte bereits schon im Vorfeld, dass ihr heutiger Auftritt nun der wahrlich Letzte ihrer Geschichte werden sollte. Ungeachtet der Tatsache, dass jemand wie zum Beispiel Ozzy Osbourne nur noch Abschiedstourneen bestreitet, besteht ja auch die Möglichkeit, dass sich eine Band wirklich einmal verabschiedet. Davon gingen wir bei Vomitory auch aus, spielten sie doch routiniert, aber auch recht statisch auf, ähnlich wie auf dem Death Feast in Hünxe vor zwei Jahren. Die Urgesteine des Schwedendeaths aus Karlstad um Drummer Tobias Gustafsson und Gitarrist Urban Gustafsson, bekamen trotz amtlicher Alben auch nicht mehr Resonanz, woran auch ihr letzter Studiohammer „Opus Mortis“ aus 2011 nichts änderte. So war ihr Auftritt auch eher als Dankeschön an ihre Fans zu werten, die sich an Knallern wie „Gore Apocalypse“ vom „Primal Massacre“ Album erfreuen durften. (Joxe Schaefer).

 

primordialWenn Primordial spielen, zieht es die Massen von weit her an. Für gewöhnlich darf man von den Iren auch sehr intensive Auftritte erwarten. Gleich von Beginn an zog es Shouter Alan Nemtheanga ganz nach vorn an den Bühnenrand. Vor dem Gig der Dubliner habe ich mir erklären lassen, dass Iren halt so sind, in ihrer Musik immer ein wenig Melancholie mitschwinge, was auch mit der Geschichte ihres Landes zu tun haben soll, insbesondere unter Berücksichtigung im Hinblick auf ihre Englischen Nachbarn. Doch auf dem Party.San ging es um die Musik, und davon hatten Primordial bei ihrem vierten Party.San Auftritt einiges zu bieten. Ihre keltischen Folkeinflüsse verliehen ihrem Black Metal die dezente Note Eigenständigkeit, welche die fünf irren Iren unverwechselbar machten. Passend dazu verdunkelte sich der Himmel langsam, und derweil vertilgte Bolle, der Shouter von Terrorblade, seinen dritten Brathahn. Soll er auch, schließlich will er sich ja stärken für 2014, wo er mit seiner Band hier endlich mal spielen will. (Joxe Schaefer).

 

unleashedDie schwedischen Urgesteine Unleashed stiegen mit schön fettem Sound in ihren 45minütigen Set ein. Im Grunde sind Johnny Hedlund und seine Wikingertruppe live immer eine Macht, und auch dieses Mal machten sie keine Gefangenen. Ich hätte mir aber ein paar Überraschungen in der Setlist gewünscht, denn die ist seit einiger Zeit bei Unleashed fast gleich. Immer wieder „Death Metal Victory“ als letzten Song zu hören wird irgendwann ein wenig langweilig, denn die Schweden haben genug Klassiker geschrieben, die diesen Song locker in die Tasche stecken. Trotzdem war der Gig alles andere als schlecht und hat Spaß gemacht! (Felix Schallenkamp).

 

dying fetusDamit war der zweite Tag auch fast geschafft. Jetzt wo die Bands im Zelt durch waren, fand sich in der Umbaupause Zeit, Essen zu fassen. Favorisiert wurde dazu immer wieder der Geflügelstand, wo die Bediensteten Shirts mit der Aufschrift „Brathahn statt Satan“ trugen, und diese auch zum Verkauf anboten. Geschmackssicher legten zum Genuss der Gockelteile Dying Fetus los, denen der Slot des Co-Headliners an diesem zweiten Festivaltag zugesprochen wurde. Die drei Mann aus Annapolis pflegen bereits eine länger zurückreichende Tradition im Death Metal, waren 2010 schon ein mal hier und sie brachten diesmal ihr aktuelles Album „Reign Supreme“ mit. Doch auch älteres Zeux, wie „One Shot, One Kill“ von ihrem “Stop At Nothing” Album, blieben nicht die einzigen Highlights ihres Auftritts. Ihr abruptes Geballer, streckenweise mit Vocals beider Frontleute vorgetragen, wurde anständig abgefeiert, dass die kurze Regenschauer, die entgegen den Vorhersagen etwas das Gelände benetzte, nicht wirklich ins Gewicht fiel. (Joxe Schaefer).

 

hypocrisyBereits bei ihren Clubshows Anfang des Jahres konnten die Altschweden derbe bei den Fans punkten, obgleich es aber immer wieder Diskussionen ihrer Setlist geben wird. Mittlerweile haben sie einfach zu viele Hits, um alle auf der Setlist eines Festivalgigs unterbringen zu können. Hypocrisy starteten ihren Auftritt mit dem Titelsong ihres neuen Albums „End Of Disclosure, worauf sie wenig später „The Eye“ folgen ließen. Mit den Worten „Are You Tired“? versuchte Peter Tägtgren die Massen weiter anzuheizen, und sie brachten “War Path” vom 2005er Virus” Album. Doch bei „Roswell 47“ ging ein deutlicher Ruck durch die Menge. “A Coming Race“ folgte noch, und auf die Frage nach weiteren Songwünschen schob Peter ein provokantes „We Can Play All Night“ nach, doch trotzdem dauerte der Gig nur etwas über eine Stunde, wie auch die Running Order vorgab. (Joxe Schaefer).

 

Samstag, 10.10.2013: Bonsai Kitten, Skeletal Remains, Procession, Hooded Menace, Demonical, Tsjuder, Obscura, Erazor, Helrunar, Deathronation, Desaster, Sulphur Aeon, Impaled Nazarene, Attic, Destruction, Korpiklaani, Carcass, Venom.

bonsai kittenWer auch immer die lustige Idee hatte, die Band namens Bonsai Kitten auf dem Party.San auftreten zu lassen, muss damit rechnen, kritisiert zu werden. Und wenn diese dann schon morgens um 10:00 Uhr locker flockig aufspielt, und damit schlafende Besucher nach einer Whiskeynacht im Partyzelt wecken, der muss einfach gehasst werden. Die schrille Stimme ihrer Shouterin war auch unter drei Kopfkissen nicht wegzuignorieren, daran änderte auch der echte Sound des Kontrabasses nichts mehr, der ihre verrockebillieten Songs über ganze zwei Stunden Spielzeit angenehmer unterwanderte. Doch der Gipfel war dann doch ihre Speedversion von Alice Cooper’s „Poison“, das sie insgesamt drei mal gespielt haben. Zum Glück treten bald Skeletal Remains auf der Hauptbühne auf, wo ja bekanntlich die echte Hölle ist. Hier im Zelt ging es erst fünf Stunden später weiter im Programm mit Erazor. (Joxe Schaefer).

 

skeletal remainsNach dem Wecksounds im Zelt von Bonsai Kitten, wurde dem Auftritt von Skeletal Remains noch einmal mehr entgegengefiebert. Die Kalifornier um Chris Monroy, den man auch von den Thrashern Fueled By Fire kennt, brachten ihr aktuelles Album „Beyond The Flesh“ mit, das einen erhabenen Status bei den Fans genießt. Daher war es eine sehr gute Wahl seitens der Veranstalter, die Band für das Party.San zu holen. Die Death Metal Fraktion ließ bei ihrem Opening-Gig des dritten und letzten Festivaltages auch nichts anbrennen. Sehr zur Freude aller Fans spielte man als letzten Song ein Cover von Morgoth, bei dem auch deren Shouter Mark Grewe die Bühne betrat und sichtlich begeistert war, mit seinen Favoriten von Skeletal Remains einen seiner eigenen Songs interpretieren zu dürfen. (Joxe Schaefer).

 

processionDie Ansage zum dritten Tag hatte zum Inhalt, dass heute mehr Oldschool dran sein sollte, während man am Tage zuvor doch schon moderner in die Running Order einstieg. Zur alten Schule gehörten sicherlich auch die Doomer von Procession, welche mit einem langem Intro in ihren Set einstiegen. Die inzwischen eingeschwedeten Chilenen erwischten einen super Start, und kontrovers war auch, wie geil ihr doomiger Sound bei sonnigem Wetter kam. Das kann an der Verwendung einer Cleanstimme gelegen haben, was auf diesem Festival unter der Armee von Growlern als Rarität zu sehen war. Im Kopf blieben nachhaltig der Titeltrack ihres aktuellen Albums „To Reap Heavens Apart“ und “Chants Of The Nameless” von ihrem ersten Album kleben, und das Quartett bekam verdienterweise mächtig Beifall für ihre halbe Stunde. (Joxe Schaefer).

 

hooded menaceHooded Menace hießen nicht nur so, sondern die Vier sahen auch so aus. Die Members aus Joensuu trugen als dritte Band heute auf der Hauptbühne Kapuzen während ihres Auftritts. Jedenfalls kam ihnen keine leichte Aufgabe zu, nach zwei so klasse Vorgängern, einen ähnlich guten Gig hinzulegen, aber dafür hatten sie jetzt eine Viertelstunde mehr Zeit, denn ab jetzt spielten alle Bands auf der großen Bühne  fünfundvierzig Minuten statt nur dreißig. Im Gegensatz zu Procession kam ihr Doom tiefer und deathiger, plus einiger Midtempoanfälle. Die Kopfbedeckungen aus Finnland, die in ihrer Discographie bereits Splits mit Asphyx und Coffins vorweisen können, erfreuten sich bestimmt der Anwesenheit ihrer Splitpartner, im Falle von Asphyx zumindest über Van Drunen, der schon seit Donnerstag über das Gelände streifte. (Joxe Schaefer).

 

demonicalGegründet von Mitgliedern von Centinex, entstand die Band Demonical. Die fünf langhaarigen Death Metaller aus Avesta in Schweden kamen zackig und wirkten unheimlich frisch. Ein Ruck ging durch die Menge, nicht zuletzt wegen der Geschwindigkeitszunahme im Gegensatz zu den Bands davor. Shouter Widda punktete, als er „We Are…, And We Play…“ ins Publikum warf, und natürlich die Antworten “Demonical” und “Death Metal” erntete. Doch er hatte Probleme mit seinem Kabelmikro, welches ihn doch etwas in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte. „Unhonly Desecration“ vom ersten Demo „Bloodspell Divine“ wurde angesagt, das aber auch auf ihrem Debütalbum landete. Angenehm straightes Geballer und „Death Metal Darkness“ war angesagt, dass die Schweden ein fettes Ausrufezeichen hinterlassen haben. (Joxe Schaefer).

 

tsjuderDie Norwegischen Black Metaller Tsjuder kommen natürlich aus Oslo, und sie ballern schon seit zwanzig Jahren. Sie waren die erste Black Metal Band heute, und man konnte beobachten, dass die Shirts der Massen vor der Stage noch schwärzer waren, und dass es noch voller wurde. Die drei Facepaintings derweil lärmten sich inbrünstig mit freiem Oberkörper, Nieten und Patronengurten durch ihren Set, in dem beide Fronter shouteten, während eine Gruppe Kurzhaariger mit freiem Oberkörper neben der Bühne den Circlepit übte. Viele Deutschland Rufe der Band sollte die Arme der Audienz recken lassen, was auch auf darauf hindeutete, dass Tsjuder echt Bock hatten hier zu Spielen. Doch leider beendeten sie ihren Auftritt viel zu früh. (Joxe Schaefer).

 

obscuraAus München reisten Obscura an, um ihren progressiven Death unter die Leute zu bringen. Und die vier schlicht schwarz gekleideten zeigten sich in der Tat ziemlich technisch, besonders das Fingerspiel das Bassers auf seinen sechs Strings. Ihr Bandname bedeutet in Latinischen Sprachen Dunkelheit, was in so weit schon mal hinkam, denn ein fröhliches Trallala war hier weit entfernt. Mit dem letzten Stück „Centric Flow“ des „Cosmogenesis“ Albums verabschiedeten sie sich. Gitarrist und Vocalist Stefan Kummerer, der auch bei Thulcandra in Lohn und Brot steht, bedankte sich für das Mitzählen der Spielfehler, während sich der Circlepit neben der Bühne um ein grünes, aufblasbares Luftmatratzenkrokodil verstärkte. (Joxe Schaefer).

 

erazorZeltstage am Samstag: Lässt man die Killbillies von Bonsai Kitten mal außen vor, die hier schon zum Frühstück aufspielten, eröffneten nun die Ruhrpottler von Erazor den Reigen der Zeltstage. Klar, es gibt Überlappungen im Line-Up mit den Bandmembers von Attic, die später noch spielen sollten. Schön für beide bekumpelten Bands, je einen Slot auf dem Festival bekommen zu haben. Und Erazor dankten dies mit einer actionreichen Show, mit viel Synchrongepose und immer einen Schlappen auf der Monitorbox. Deathronation, die Deather aus Nürnberg, posierten vor ihrem Auftritt mit der gereckten Pommesgabel, und stellten sich mit Fackeln links und rechts der Bühne vor. Sonst war eine Menge Dauergebange zu ihren Speedparts zu beobachten, wie auch etwas Kunstblut. Im Zelt entstand Bewegung, und so wurde die trockene Luft feinstaubig. Wer da empfindlich war, machte sich im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub. Die Überlappungen mit den Spielzeiten der Bands auf der Mainstage traf diesmal die zehn Minuten eher gestarteten Desaster, deren Anfang man verpasste, blieb man bis zum Ende bei Deathronation. Mit Spannung wurde der zweite Auftritt von sulphur aeonSulphur Aeon erwartet. Ein Intro mit Meeresrauschen stimmte auf die Tiefseethematik ein, die später durch Dauergrollen zwischen den Songs ersetzt wurde. Sie waren in der Lage, ihren monströsen Sound von der Platte live auf die Bühne bringen. Für die Auftritte sind sie nun in Fünferstärke angewachsen, und sie konnten mit ihrem urgewaltigen Sound einen überzeugenden Gig hinlegen. (Joxe Schaefer). Neben Death, Black oder Thrash Metal fanden sich im Billing des Party.San auch immer mal wieder Alternativen wieder. So spielten im letztem Jahr etwa die Schweden „In Solitude“. In diesem Jahr sorgten die aus Gelsenkirchen stammenden Attic für den nötigen Ausgleich im Billing. Mit fünfzehn Minuten Verspätung ertönte das Intro der Okkult Heavy Metal Band, die etwas an „Mercyful Fate“ erinnerte. Die Zeltbühne war zu diesem Zeitpunkt schon mit Kerzen und menschlichen Schädeln dekoriert, und trotz der trockenen Luft im inneren des Zeltes und den Bands, die zeitgleich auf der Hauptbühne spielten, hatten sich doch so einige Fans vor der Bühne eingefunden. Stücke wie „The Headless Horseman“ oder „Join The Coven“ konnten auch bei Teilen des Party.San Publikums Punkten. Nach etwa einer halbatticen Stunde spielen Attic auf Wunsch des Publikums noch eine Zugabe und verließen die Bühne. Zwar nur ein kurzer, aber dennoch gelungener Auftritt. (Fabian Bläckout). Von allen Bands dieses Planeten, die den Namen Purgatory tragen, waren dies hier die Deather aus Sachsen. Sie haben schon einmal auf dem Party.San gespielt und auch diesmal überzeugten sie völlig. Ihr straight gedroschener Death Metal ließ ihre Haare dauerhaft fliegen, eine Freude von Anhängern der straight Edge, die auch in dem Zelt gut in Bewegung kamen. Keine Freude für Staubempfindliche, die froh waren, dass dies die letzte sehenswerte Band im Zelt war. (Joxe Schaefer).

 

helrunarAus dem Westfälischen Münster kamen Helrunar angekutscht. Fünf Pagan Blacker schlicht in Schwarz gekleidet, zelebrierten ihren Sound mit direktem Geschraddel von zwei Paulas. Vor der Bühne war es nicht ganz so voll, weil auch viele im Zelt bei Erazor abrockten. „Unter Dem Gletscher“ vom letzten regulären Album „Sol“ wurde angestimmt, und ihren Ansagen zu Folge soll dies ihr letzter Gig für eine längere Zeit sein, denn bis zum neuen Album im nächsten Jahr will man sich rar machen an der Livefront. Bis dahin müssen die nächsten gespielten Songs reichen, wie „Ich Bin Die Leere“ von ihrem ersten Demo „Grátr“ aus dem Jahre 2003. (Joxe Schaefer).

 

desasterWenn die aus Koblenz stammenden Desaster nicht gerade selber auf dem Party.San spielen, so sind meist doch einige Mitglieder der Band als Besucher in Schlotheim anzutreffen. Das gilt im Besonderen auch für Drummer Husky, der seine Kutte für den Gig vor sein Kit hing. Dies spricht sicher nicht nur für das Festival, sondern auch für die 1988 gegründete Undergroundband. Die Black-/ Thrash Formation eröffnete ihren Set um 18.30 Uhr mit „Satans Soldiers Syndicate“ und peitschte dem Publikum fünfundvierzig Minuten lang mit ihrer gewohnten Inbrunst weitere Kracher wie „Phantom Funeral“ oder „Hellbangers“ um die Ohren. Authentischer Old School Sound der Lust auf mehr machte. (Fabian Bläckout).

 

impaled nazareneDer Auftritt des finnischen Vernichtungskommandos Impaled Nazarene stand zunächst unter keinem guten Stern, denn als er am Samstag um 19:35 Uhr beginnen sollte, herrschte gähnende Leere auf der Bühne. Eine Ansage der Veranstalter konnte dann aber beruhigen. Aufgrund einer Autopanne war die Band um eine gute halbe Stunde verspätet. Demzufolge haben die verrückten Finnen um Mika Luttinen, als sie dann endlich da waren, ohne großen Soundcheck angefangen, was dann erst mal zu den entsprechenden Abstrichen geführt hat. Der Bass war zum Beispiel beim ersten halben Song „Condemned To Hell“ vom ersten Album (Kuuuult!!!) gar nicht zu hören. Zum Glück wurde der Sound nach und nach besser, und Impaled Nazarene mussten ihren Gig aufgrund der Verspätung, ebenso wie alle nachfolgenden Bands, auch nicht verkürzen. So wurde der Gig dann doch noch ein Highlight mit einer sehr geilen Setlist. Aggressiver und heftiger als diese Finnen mit ihrer wilden Mixtur aus Black Metal, Punk und was weiß ich noch alles, kann man eigentlich kaum noch Musik machen. Der beste Beweis dafür war der Song „The Horny And The Horned“, der nur noch verbrannte Erde hinterließ. Ein trotz der anfänglichen Schwierigkeiten supergeiler Auftritt – Suomi Finland Perkele!!! (Felix Schallenkamp).

 

destructionAls die Bühne ein Backdrop eines fetten, verschwitzten Metzgers zierte, betraten Destruction mit etwas Verspätung die Plattform des Party.San. Die Thrash Metal Legende machten von Anbeginn an keine Gefangenen und legte mit „Thrash Til Death“ die Marschroute vor. Das musikalische Intermezzo wurde zusätzlich durch Feuersäulen, die aus dem Bühnenboden schossen, untermauert. Die Ansagen des Sängers Schmier waren zuweilen mit der Freude hier zu Spielen, und etwas Ironie versehen. So sagte er „endlich Parmesan“, und forderte das Publikum zu einem Moshpit nach dem nächsten auf. Es folgten Nummern wie „Nailed To The Cross“ und „Mad Butcher“. Der Song „Carnivore“, zu dem es bereits ein abgedrehtes Video gab, wurde als Song über Frauen angesagt, die Männern nicht gut tun. Destruction beendeten ihren Set mit “Curse The Gods”. (Fabian Bläckout).

 

korpiklaaniDann durfte gehüpft werden, denn die Finnischen Folker von Korpiklaani waren an der Reihe. Der Sänger kam mit Hörnermaske, und ein Geiger ganz in Weiß. Und es wurde gehüpft zum Sound der sechs Musikanten aus Lahti, unter denen sich noch ein Akkordeonspieler befand. Die Band fühlte sich offensichtlich auf diesem Festival wohl, brachte eine bodenständige Performance, die alles andere als statisch war. Das Publikum nahm die Band, die nicht von allen Anwesenden passend für das Festival erachtet wurde, mit geteilten Meinungen auf. Doch vor der Bühne wurde mitgemacht, und man konnte beinharte Metaller sehen, wie sie den Rumpelstilzchentanz machten. (Joxe Schaefer).

 

carcassCarcass live, darauf haben viele gewartet. Grindcore in chirurgischer Präzision und pathologischer Gitarrenraserei. Die Symphonien von Krankheit konnte auch an diesem Wochenende voll und ganz überzeugen. Bill Steer, der unter anderem bei Napalm Death aktiv war und auch bei Angel Witch spielt, bewies einmal mehr, dass er nicht umsonst von dem Magazin „Guitar World“ im Jahr 2004 unter die besten Metal Gitarristen gewählt wurde. Die Performance von Carcass konnte an diesem Abend selbst Grindcore Kostverächter überzeugen. Geboten wurden neben neueren Stücken auch ältere Sachen aus dem Jahre 1987. Als Zugabe gab es noch „Heartwork“ den Titeltrack ihres Longplayers aus 1993 und der damaligen VIVA-Sendung „Metalla“ obendrauf. (Fabian Bläckout).

 

venomDas im Vorfeld angepriesene exklusive Programm ließ auf Klassiker hoffen. Die britische Institution, die Avantgarde des Black Metal, kurzum einer der Meilensteine schlechthin im extremen Metal war angesagt, und das live auf dem Party.San! Die 1979 gegründete Band Venom war sicher die älteste Band, die je auf diesem Festival gespielt hat und die Erwartungen waren dementsprechend hoch. Als das unheilvolle Intro der Band aus den Boxen tönte und „Witching Hour“ die Show eröffnete, da waren auch die Strapazen der letzten Tage vergessen. Es folgten weitere Klassiker wie „Schizo“, „One Thousand Days In Sodom“, „Live Like An Angel“ oder „Bloodlust“, die vom Publikum allesamt frenetisch abgefeiert wurden. Sänger Cronos, das einzige noch verbliebene Originalmitglied, war bestens drauf und interagierte immer mal wider mit dem Publikum. „Don´t Burn The Witch“, „Countess Bathory“ oder „Buried Alive“, hier jagte ein Klassiker den nächsten. Als Zugabe gab es dann noch Cronos’ Ansage: „We Are Venom, And This Is Black Metal“, worauf natürlich die Hymne „Black Metal“ folgte, sowie „In League With Satan“ und eine neue Nummer. Venom waren für mich das Highlight auf dem diesjährigen Party.San. Die Flammenshow der Schlotheimer Bühne passte perfekt zur Show und der Musik dieser legendären Band! (Fabian Bläckout).



Autor: Fabian Bläckout, Felix Schallenkamp, Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer