GIRLSCHOOL - HIT AND RUN


Label:BRONZE
Jahr:1981
Running Time:35:49
Kategorie: Classics
 

Einen startenden Motor performt die Gitarre, bevor die vier damals härtesten Damen mit „C’ mon Let’s Go“ das Album eröffneten, welches den Heavy Metal revolutionierte.  So deftige Arschtritte einer All-Girl-Band war etwas Neues im Genre. „Hit And Run“ bedeutet auch mir heute noch sehr viel, nicht zuletzt war es eins meiner ersten Alben, die ich mir vom Taschengeld geholt hab. Damals noch im MC-Format, weil ich noch keinen eigenen Plattenspieler besass. Das Vinyl kaufte ich mir später nach, und die CD nach Anschaffung eines CD-Players. Inzwischen besitze ich das Teil in vier verschiedenen Formaten, weil ich mir noch eine Picture-LP an die Wand nageln musste, denn das Cover mit dem ‚Boattail’ Buick läd auch heute noch dazu ein, häufig betrachtet zu werden. Alle fünf zeigen starke Heckansichten, wobei der Oldtimer bei einer Frontansicht das Nachsehen gehabt hätte. Mit „Yeah Right“, dem Opener und dem Titelstück wurden insgesamt drei Singles ausgekoppelt, welches zeigt, wie wichtig diese Scheibe nicht nur für mich, sondern auch für die Metalwelt seiner Zeit war, als die New Wave Of British Heavy Metal florierte. Das wussten auch die drei Haudegen von Motörhead, die sich mit den vier Damen nicht nur in Studios und auf Bühnen beschäftigt haben. Anfangs verwechselte ich regelmässig Kelly und Kim, weil ein Blatt, welches auch heute noch das größte Kinder- und Jugendprintmedium darstellt, ihre Namen unter den Fotos vertauschte. Eine reine Metalpostille gab es zu der Zeit noch nicht. Daher hingen Poster von Enid Williams, Denise Dufort, Kim McAuliffe, Kelly Johnsson (R.I.P.) in meiner Bude, die kleine Logos von Popmagazinen in ihren Ecken aufwiesen. Bands wie Girlschool gab es einige, doch nur sie hatten auch noch die Songs. „Hit And Run“ war und ist immernoch der Meilenstein, an dem sich alle Frauemcombos messen lassen mussten und in Zukunft dran messen müssen. Produziert hat das Teil der Mann, der bereits Motörhead’s „Ace Of Spades“ auf den Olymp schoss, Mr. Vic Maille (R.I.P.). “Following The Crowd” war mein Fave damals, und mit “Future Flash”, welcher heute noch im Liveset Platz findet, konnte ich am Wenigsten anfangen.

Das ist heute genau andersherum. Manchmal brauchen die Dinge etwas mehr Zeit. So hält dieses Album auch heute noch Überraschungen für mich bereit, mal sehen, wie ich beim nächsten Durchlauf drüber denke. Girlschool haben damals keine Party ausgelassen, wie ihre zeitlosen Songs auf keiner guten Metalparty fehlten. Grund genug, das nach 30 Jahren mal wieder am Stück zu tun. Prost!

Tracklist:
C’mon Let’s Go
The Hunter
Kick It Down
(I’m Your) Victim
Following The Crowd
Tush
Hit And Run
Watch Your Step
Back To Start
Yeah Right!
Future Flash

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht